Rottach-Egern. Gladbach ist zurück aus dem Trainingslager. Die Spieler haben bis Mittwoch frei. Einige spielten sich in den Fokus: Das sind die Erkenntnisse.
Marco Rose gönnt den Profis von Borussia Mönchengladbach zwei freie Tage. „Die Jungs haben sehr hart und sehr fleißig gearbeitet“, lobte der Trainer. Erst am Mittwochnachmittag wird er mit seinem Team die Saisonvorbereitung fortsetzen. Am Sonntagmorgen, nach dem 2:1-Testspielsieg gegen den spanischen Erstliga-Absteiger Rayo Vallecano, stand in Rottach-Egern noch eine regenerative Einheit auf dem Programm.
Anschließend ging es für den Tross des Fußball-Bundesligisten im Flugzeug von München nach Düsseldorf und von dort mit dem Bus zurück nach Mönchengladbach. Borussia kann auf ein intensives Trainingslager am Tegernsee zurückblicken, das etliche Erkenntnisse brachte.
Tor
Max Grün, der die komplette vergangene Zweitliga-Saison beim SV Darmstadt 98 verletzt ausgefallen war, machte auf sich aufmerksam. Der 32-Jährige, bei den Gladbachern als Nummer drei eingeplant, zeigte sich im Training engagiert, sprach viel mit seinen Vorderleuten und stand beim Test gegen Vallecano in der zweiten Halbzeit zwischen den Pfosten. Tobias Sippel (31) fehlte dagegen in der Partie am Samstag – eine Vorsichtsmaßnahme wie der Klub wissen ließ. Gegen Istanbul Basaksehir FK (5:1) hatte Sippel noch mit starken Paraden überzeugt. In gewohnt guter Form präsentierte sich Gladbachs Nummer eins: Der Schweizer Nationaltorhüter Yann Sommer (30) hechtete im Training den Bällen hinterher, unterstrich dabei sein geschicktes Timing und seine große Sprungkraft.
Abwehr
Stefan Lainer rückte in den Fokus. Der Rechtsverteidiger agierte dynamisch, laufstark und passsicher. Lainer war Rose von RB Salzburg nach Gladbach gefolgt. Der Abwehrspieler weiß also, was sein Trainer von ihm in dem auf hohes Pressing und Gegenpressing ausgerichteten Spielsystem erwartet. Rose nahm sich im Trainingslager ansonsten viel Zeit, um mit der Viererkette das Verteidigen, Verschieben und Attackieren einzustudieren.
Gladbachs etablierte Kräfte wie Matthias Ginter, Nico Elvedi und Oscar Wendt hörten aufmerksam zu, wenn der Trainer ihnen etwas erklärte. Sportdirektor Max Eberl will nun noch einen Verteidiger verpflichten. Malang Sarr von OGC Nizza gilt auf der Suche nach Verstärkung als Kandidat. Der 20-Jährige soll seinen Klub über seine Wechselabsichten nach Gladbach informiert haben. Allerdings steht eine Ablösesumme von 20 Millionen Euro im Raum. „Es freut uns, dass sich der Spieler so klar positioniert hat“, sagte Eberl. „Aber es gibt auch einen Verein, der seine eigenen Vorstellungen hat. Irgendwo ist ein Budget bei Borussia Mönchengladbach endlich. Da kann dann der Punkt kommen, dass der eine oder andere Spieler nicht machbar ist.“ Eberl ergänzte: „Wenn wir noch zwei Spieler holen sollten, ist schon die Überlegung, den einen oder anderen noch abzugeben.“ Als Kandidat für einen Abschied gilt Michael Lang.
Mittelfeld
Für die Defensivzentrale stehen Denis Zakaria, Tobias Strobl und Christoph Kramer zur Verfügung, der auch den Siegtreffer gegen Vallecano erzielte. Wenn Rose seine favorisierte Mittelfeld-Raute aufbietet, bleibt allerdings nur eine Position zu besetzen. „Mich hat selten jemand auf dem Zettel. Daher gehe ich eigentlich immer als Herausforderer in eine neue Saison“, sagte Strobl. In der Offensivzentrale wusste Mickaël Cuisance im Trainingslager zu überzeugen. Der 19-Jährige traf zudem gegen Basaksehir und per Foulelfmeter zum zwischenzeitlichen Ausgleich gegen Vallecano.
Angriff
Alassane Pléa hinterließ im Training einen frischen und motivierten Eindruck. Bei Torschüssen zeigte er seine Qualität. Breel Embolo machte große Fortschritte. Der ehemalige Schalker wurde nach einer Verletzung teilweise ins Teamtraining integriert. „Das Ziel war es, dass Breel nach dem Trainingslager komplett mit der Mannschaft trainieren kann. Dementsprechend ist er absolut im Zeitplan“, sagte Eberl. Zeitnah wird Marcus Thuram zum Team stoßen. Eberl hat den Transfer des französischen U21-Nationalspielers von EA Guingamp bereits bestätigt.