Rottach-Egern. Borussia Mönchengladbach wird den französischen U21-Nationalspieler Thuram verpflichten. Damit entsteht aber auch ein neuer Konkurrenzkampf.

Marcus Thuram dürfte die vergangene Saison in schlechter Erinnerung behalten. Der französische U21-Nationalspieler, Sohn des 1998er-Weltmeisters Lilian Thuram, erlebte mit EA Guingamp den Absturz. Seine Mannschaft verlor 21 Spiele, gewann nur fünf und stieg als Tabellenletzter aus dem französischen Oberhaus ab. Zweitklassig wird Marcus Thuram aber künftig nicht spielen. Borussia Mönchengladbach steht kurz vor einer Verpflichtung des Angreifers. Für ihn bedeutet das den Einstieg in die Fußball-Bundesliga – und die Europa League.

Marcus Thuram: Medizincheck am Montag

Der Transfer von Thuram soll am Montag nach dem Medizincheck verkündet werden. Sein Vertrag bei Guingamp läuft eigentlich noch bis 2020. Die Ablösesumme für den 21-Jährigen dürfte rund zehn Millionen Euro betragen. Nach Breel Embolo, den Gladbach vom FC Schalke 04 holte, wird Gladbach in diesem Sommer den zweiten neuen Stürmer unter Vertrag nehmen. Borussia verfügt damit über mehr Optionen im Angriff. Damit entsteht aber auch ein neuer Konkurrenzkampf um die vorderen Positionen.

Neue Situation für Alassane Pléa

Dieser Situation wird sich auch Alassane Pléa stellen müssen, der sich mit Gladbach noch bis Sonntag in Rottach-Egern auf die neue Saison vorbereitet. Der 26 Jahre alte Franzose erzielte in der vergangenen Spielzeit neun Treffer in der Hinrunde – aber nur drei in der Rückrunde. Pléa präsentiert sich im Trainingslager am Tegernsee engagiert, motiviert, in guter körperlicher Verfassung. Das dürfte auch Gladbachs neuer Trainer Marco Rose erfreut registriert haben.

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Beim Test gegen den türkischen Vizemeister Istanbul Basaksehir FK (5:1) spielte Pléa in der ersten Halbzeit an der Seite von Patrick Herrmann, der in dem 4-4-2-System mit Raute als zweiter Angreifer agierte. „Im ersten Moment muss man erst einmal reinkommen, wenn man viele Jahre Rechtsaußen gespielt“, sagt Herrmann im Gespräch mit dieser Zeitung. „Aber es macht viel Spaß. Man kann viel in die Tiefe gehen und sprinten“, erklärt der 28-Jährige. Ihm gefällt diese Rolle: „Eigentlich ist es genau mein Spielstil. Ich habe Bock auf mehr. Man ist bei den Torraumszenen immer mit dabei. Und Toreschießen macht ja bekanntlich noch mehr Spaß.“

Herrmann spielt bereits seit 2008 für Gladbach. In 245 Bundesliga-Partien seit Beginn seiner Profikarriere vor neun Jahren erzielte er 40 Treffer. Im vergangenen Mai verlängerte er seinen Vertrag bis 2022. Auch er nimmt den stärker werdenden Konkurrenzkampf wahr. „Ich denke, den müssen wir aber auch haben“, betont Herrmann. „Wenn wir mit der Europa League zwei Spiele pro Woche haben, müssen wir viele Spieler haben, weil wir − davon gehe ich aus − auch mal durchrotieren werden. Dann gilt es, mindestens die gleiche oder noch bessere Leistungen abzurufen durch frische Spieler. Deshalb brauchen wir sie auch.“

Herrmann schwärmt von Embolo

Auch Embolo könnte in der kommenden Saison von großer Bedeutung werden. Der 22-jährige Schweizer hat bereits teilweise wieder mit der Mannschaft trainiert, absolviert aber auch noch ein individuelles Programm. Er soll seine Fußverletzung komplett auskurieren, eher er voll belastet wird. Herrmann schwärmt von Embolo: „Er ist ein super Typ, hat sich super integriert. Fußballerisch kennen wir spätestens seit letzter Saison seine Qualitäten, als er gegen uns getroffen hat.“

Darüber hinaus verfügt Gladbach im Angriffsbereich noch über Spieler wie Raffael und Lars Stindl, der sich aber nach seinem Schienbeinbruch vor drei Monaten mit der Rückkehr ins Teamtraining noch muss. Marcus Thuram dagegen dürfte schon in der kommenden Woche, wenn Borussia wieder in Mönchengladbach trainiert, voll mitmischen.