Mönchengladbach. Am Freitag tritt Gladbach im eigenen Stadion gegen den VfL Wolfsburg an. Die Stimmung unter den Fans ist nicht gut - das bekommt auch Sommer zu spüren.
Eine interessante Entscheidung fällt am Freitag (20.30 Uhr/Eurosport Player) im Borussia-Park schon 45 Minuten vor dem Anpfiff: Auf welcher Spielfeldseite macht sich Gladbachs Torhüter Yann Sommer vor dem Bundesligatreffen gegen den VfL Wolfsburg warm? Die Frage ist mittlerweile nicht mehr mit einem “Natürlich vor der Nord” zu beantworten. Offenbar haben die verbalen Attacken einiger Anhänger in den jüngeren Vergangenheit dazu geführt, dass Sommer ernsthaft über einen Seitenwechsel nachdenkt.
Wirklich offensichtlich wurde das Problem mit Teilen der eigenen Anhängerschar auf der Nord-Tribüne nach dem 2:1-Heimerfolg gegen Hertha BSC. Plötzlich standen Zuschauer im Innenraum und überbrachten dem Schweizer WM-Torhüter an der Werbebande wenig schmeichelhaft ihre Sicht der Dinge.
Gladbach-Trainer Hecking: "Das ist auch ein Thema in der Kabine"
“Da hat es einige Ausdrücke gegeben, die sich nicht gehören. Das tut unserem Torhüter nicht gut, und das ist natürlich auch ein Thema in der Kabine”, sagt Trainer Dieter Hecking. Sommer selbst ärgert die Situation, will deshalb aber auch kein großes Fass aufmachen: “Wir haben nicht gut gespielt. Alle wissen, dass die Leute unzufrieden sind. Wir sollten versuchen, in den verbleibenden vier Spielen mit einem guten Gefühl in die Pause zu kommen.”
Ob das ausgerechnet gegen die abstiegsbedrohten Wolfsburger gelingen kann? Zuletzt sah die Borussia gegen die Wölfe eher schlecht aus. Unter Trainer Hecking, der vor seinem Gladbach-Engagement ja dreieinhalb Jahre in der Autostadt gearbeitet hat, gelang in zwei Versuchen kein Sieg (1:1 und 0:3). Das letzte Gastspiel der Grün-Weißen am Niederrhein kurz vor Weihnachten 2016 mündete nach einem 2:1 für die Gäste in die Beurlaubung von Borussia-Trainer André Schubert.
Gladbach muss auf Johnson und Herrmann verzichten
Personell muss die Borussia am Freitagabend weiterhin auf Fabian Johnson, der seit Dezember an Rückenproblemen laboriert, sowie auf Ex-Nationalspieler Patrick Herrmann (Außenbandriss im linken Fußgelenk) verzichten.
Weltmeister Christoph Kramer meldet sich dagegen spielbereit. Bei einem Zweikampf im Dienstagstraining hatte sich der 27-jährige Mittelfeldspieler eine Wirbelsäulen- und Schulterprellung zugezogen, der Einsatz ist allerdings nicht gefährdet.