Mönchengladbach. . Gladbachs Trainer hofft im Pokal-Achtelfinale auf volle Unterstützung der Fans. Die hatte Sportdirektor Eberl wegen der Pfiffe beim HSV-Heimspiel kritisiert.

Bei Borussia Mönchengladbach feiern sie sich gern für die Auszeichnung, der familienfreundlichste Klub der Fußball-Bundesliga zu sein. Die Umfragewerte für den Verein vom Niederrhein sind seit Jahren die besten der Branche, wenn Mitarbeiter diverser Forschungsinstitute vor Ort mit den Anhängern sprechen. Da passen die harschen Worte von Sportdirektor Max Eberl an die eigenen Zuschauer nach dem 3:1-Heimsieg über den Hamburger SV so gar nicht ins Bild. Die Pfiffe einiger Tribünenbesucher gegen die Borussia und Eberls verbaler Ausraster haben eine Diskussion losgetreten, die auch das Achtelfinalheimspiel im DFB-Pokal gegen Bayer 04 Leverkusen am Mittwoch (18.30 Uhr/Sky) beeinflussen könnte.

Beim Stande von 1:1 gegen Abstiegskandidat HSV hatten einige Zuschauer nach Gladbacher Rückpässen zu Torwart Yann Sommer gepfiffen. Sportdirektor Eberl kommentierte das unmittelbar nach Schlusspfiff mit nicht druckreifem Vokabular. „In der Sache bleibe ich bei meiner Meinung. Dafür habe ich in den vergangenen Tagen von vielen Menschen deutlichen Zuspruch bekommen“, bekräftigt Eberl nun. Es gab aber auch kritische Reaktionen. „Jemand hat mir wegen Beleidigung sogar mit einer Anzeige gedroht“, verrät der gebürtige Münchener.

Ohne Raffael und Elvedi

Obwohl Gladbach mit 28 Pluspunkten und Platz sechs eine gute Bundesliga-Hinrunde hingelegt hat, ist die Stimmung vor dem finalen Spiel in diesem Jahr gegen Leverkusen zumindest mal angespannt. Das weiß auch Cheftrainer Dieter Hecking. Der 53-jährige Westfale nutzte seine Mikrofonpräsenz am Dienstag im Borussia-Park dazu, einen Appell an die eigenen Anhänger zu richten: „Wir können nur alle zusammen Leverkusen niederringen – gerade vor dem Hintergrund von sieben bis neun Ausfällen.“

Besser sieht es personell im Vergleich mit dem HSV-Spiel nicht aus. Eher das Gegenteil ist richtig. Mit dem zweimaligen Torschützen Raffael sowie Außenverteidiger Nico Elvedi gesellen sich vermutlich zwei Starter vom Freitagabend ins mit bereits sieben Profis bestückte Lazarett. Das beherbergt auch weiter Weltmeister Christoph Kramer, den offiziell eine Nacken- und Schulterblessur aus dem Freiburg-Spiel plagt. Gleich drei Kopfverletzungen in der Hinrunde legen den Verdacht nahe, dass Kramer aktuell eher wegen dieser Blessuren auf der Tribüne verweilen muss.

Jugendlicher Wahnsinn

Im defensiven Mittelfeld steht der gegen Hamburg gelb-gesperrte Schweizer Denis Zakaria wieder parat. Die Frage ist allerdings, ob Trainer Hecking die Arbeit vor der Viererkette erneut Zakaria im Verbund mit dem 18-jährigen Mickael Cuisance zutraut. Beide standen bei der 1:5-Packung im Bundesliga-Duell gegen die Werkself auf dem Rasen. Auf eine brillante erste Halbzeit folgte eine katastrophale zweite der Jungspunde.

„Da hat sich der jugendliche Wahnsinn durchgesetzt“, stellte Hecking fest. Immer weiter nach vorn, immer mehr Gegentore. Der Trainer mochte die Kritik aber nicht als solche verstanden wissen: „Auch solch ein Negativerlebnis ist für junge Spieler ein Lernprozess.“ Eine zweite Chance für Cuisance/Zakaria heute Abend ist damit nicht ausgeschlossen.