Mönchengladbach. Borussia Mönchengladbach gewann 4:2 bei Hertha BSC - der siebte Bundesliga-Sieg im Jahr 2017 in der Fremde. Raffael beendete seine Torflaute.

Ein wichtiger Schlüssel auf dem Weg zurück auf die europäische Fußballbühne ist für Borussia Mönchengladbach die neue Auswärtsstärke. Mit dem 4:2 (3:1) bei Hertha BSC feierte die Elf vom Niederrhein unter Cheftrainer Dieter Hecking im Jahr 2017 bereits den siebten Bundesliga-Sieg im 15. Spiel in der Fremde. Bei nur drei Niederlagen liest sich die Reisebilanz bislang ausgezeichnet – klammert man die 1:6-Schmach bei Borussia Dortmund vor gut acht Wochen einmal aus.

Nur zur Erinnerung: Im Jahr 2016 hatte Gladbach in 16 Auswärtsspielen nur einen Sieg bei zwölf Niederlagen auf die Habenseite gebracht. Was ein gewichtiger Grund dafür war, sich kurz vor Weihnachten von Trainer André Schubert zu trennen.

„Manchmal sind die Dinge nicht vollständig erklärbar“, sagt Schuberts Nachfolger Hecking zur Reisebilanz, die Gladbach vor dem Klassiker am Samstag (18.30 Uhr/Sky) ge-gen Bayern München unter die Top 6 der Bundesliga gebracht hat. „Es spielt eine Rolle, dass wir starke Passagen im Ballbesitz haben und eine gute Portion Geduld aufbringen.“ Ein wenig Dusel brauchte es im Olympiastadion auch, um ein 3:0 nach nur 20 Minuten nicht noch zu vergeigen. Das Abwehrverhalten der Fohlen wirkte phasenweise arg schlampig.

Zwei Treffer in der dritten Heimat

„Wir waren zu passiv und haben Hertha wieder ins Spiel kommen lassen“, kritisierte Kapitän Lars Stindl. Der Nationalspieler mochte die wenig aggressive Gangart des Defensivverbundes auch als Fingerzeig für das Treffen mit den Bayern am kommenden Samstag verstanden wissen.

Immerhin hat Raffael rechtzeitig vor dem Vergleich mit dem Rekordmeister seine Torflaute beendet. Ein Weitschuss aus 29 Metern Distanz in den rechten Winkel zum 3:0 sowie das eiskalt vor Hertha-Torhüter Rune Jarstein per Lupfer vollstreckte 4:2 ließen den Brasilianer jubeln.

Der Torjäger war zuvor in sieben Pflichtspielen ohne Erfolgserlebnis geblieben. „Berlin ist neben meiner Geburtsstadt Fortaleza und Gladbach meine dritte Heimat, da fühle ich mich wohl“, sagt Raffael.

Der Brasilianer spielte 140-mal zwischen 2008 und 2012 für die Berliner, stieg mit Hertha ab und wieder auf. Dazu kamen beide Söhne Raffaels in Charlottenburg zur Welt.