Mönchengladbach. Borussia Mönchengladbach empfängt Hannover 96 - Kapitän Lars Stindl und Trainer Dieter Hecking müssen ihre Vergangenheit ausblenden.
Neulich geisterte ein sechs Jahre altes Bild durch die Internetkanäle des Nachrichtendienstes Twitter. Zu sehen war ein strahlender Lars Stindl im grünen Trikot von Hannover 96. Borussia Mönchengladbachs Kapitän kommentierte den Schnappschuss vom August 2011 nach dem 1:1 beim FC Sevilla und dem damit verbundenen Einzug in die Gruppenphase der Europa League mit „immer noch schön“.
Stindl hat Hannover in sein Herz geschlossen. „Ohne 96 wäre meine Karriere nicht so erfolgreich verlaufen“, sagt der 29 Jahre alte Torjäger, der nach seinem Wechsel 2010 vom Karlsruher SC gleich fünf Saisons in Hannover wirkte. Die Gefühle für seine alte Liebe muss der Confed-Cup-Sieger am Samstag (15.30 Uhr/Sky) für 90 Fußballminuten unterdrücken. Gladbach hat nach der 1:6-Demontage in Dortmund einiges gut zu machen – ausgerechnet gegen Hannover 96.
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Auch Borussias Cheftrainer Dieter Hecking ist ein alter Hannoveraner. Und allein aus räumlichen Gründen noch sehr viel näher dran an 96 als Stindl. Hecking kaufte vor gut drei Jahren einen ehemaligen Bauernhof mit einem 2,3 Hektar großen Anwesen in der Nähe von Bad Nenndorf. Von 1996 bis 1999 spielte Hecking für Hannover, von 2006 bis 2009 saß er auf der Trainerbank und hielt 96 drei Saisons souverän in der Bundesliga. „Ich verfolge Hannover auch deshalb natürlich noch intensiv. Sie haben einen guten Saisonstart hingelegt und werden mit viel Selbstvertrauen anreisen.“
Auch ein früherer Gladbacher wird in der Startelf stehen und darauf brennen, an alter Wirkungsstätte eine exzellente Leistung zu zeigen. Julian Korb sah im Sommer nach elf Jahren keine Chance mehr bei der Borussia. Tony Jantschke und Nico Elvedi blockierten Korbs Stammposition als rechter Verteidiger.
Borussia Mönchengladbach verabschiedet Korb
Doch in Hannover setzt der ehemalige Schalke-Trainer André Breitenreiter auf Korb. Auch in Gladbach ist der 25-Jährige nicht vergessen. Vor dem Anstoß am Samstag wird der Abwehrspieler, der sich in der vergangenen Saison in der Champions League unter anderem Neymar entgegensah, offiziell verabschiedet. „Das hat sich Julian bei uns auf jeden Fall verdient“, unterstreicht Gladbachs Sportdirektor Max Eberl. Auch Korb behält seine heimliche Liebe so gut in Erinnerung.