Dortmund. Matthias Ginter kehrte mit Borussia Mönchengladbach zu seinem Ex-Klub Borussia Dortmund zurück - und erlebte ein 1:6-Fiasko. Ein Interview.
Die Rückkehr an die alte Wirkungsstätte hatte sich Matthias Ginter sicher ganz anders vorgestellt. Beim deftigen 1:6 seiner Gladbacher in Dortmund am Samstagabend sah sich der Innenverteidiger machtlos einem Angriffsfeuerwerk des BVB ausgesetzt.
Herr Ginter, Ihr Cheftrainer Dieter Hecking hat die Mannschaft direkt nach der Pleite in der Kabine versammelt. Was hat er gesagt?
Matthias Ginter: Dass wir klar verdient verloren haben, uns aber schnell wieder aufrappeln müssen. Borussia Dortmund war natürlich stark. Aber bei uns haben zehn von elf Spielern nicht die Leistung gebracht, die sie eigentlich drauf haben. Ich nehme da nur unseren Torwart Tobias Sippel aus. Den haben wir ganz schön im Stich gelassen. Und er allein konnte einen BVB im Rausch natürlich nicht stoppen.
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War der Gladbacher Spielplan denn wirklich, simpel und auffällig tief in der eigenen Hälfte eisern zu verteidigen?
Ginter: Überhaupt nicht. Wir wollten uns Ballbesitzphasen erarbeiten. Das hat nicht geklappt. Wir wollten defensiv sicher stehen. Hat nicht geklappt, weil es immer wieder große Lücken gab, die zu Gegentoren geführt haben. Wir wollten Dortmund mit einem beherzten Zweikampfverhalten bremsen. Hat auch nicht geklappt. Wir wollten Konter fahren. Das haben wir zwar geschafft, aber bestimmt vier oder fünf gute Chancen vergeben. Unter dem Strich hat eigentlich gar nichts geklappt.
Wie schwer wird es sein, das 1:6 auch persönlich zu verarbeiten? Schließlich hatten Sie sich ja vorgenommen, gegen ihren alten Klub auch eine gute Leistung abzuliefern.
Ginter: Ach, es geht hier doch gar nicht um mich, sondern um die Mannschaft, um Gladbach. Klar wird es ein oder zwei Tage dauern, solch einen bitteren Abend abzuhaken. Unser Anspruch kann es aber nicht sein, im Mittelmaß zu landen. Genau das sagt die Tabelle nach sechs Spielen aber aus. Nächsten Samstag im Heimspiel gegen Hannover 96 müssen wir ein ganz anderes Gesicht zeigen, wenn wir nicht weiter im Mittelmaß bleiben wollen.