Essen. DFB-Pokal: Gladbach hat gegen Rot-Weiss Essen mit 2:1 gewonnen. Es war das erste Pflichtspiel von Weltmeister Matthias Ginter für die Fohlen.

  • DFB-Pokal: Gladbach hat gegen Rot-Weiss Essen mit 2:1 gewonnen
  • Es war das erste Pflichtspiel von Weltmeister Matthias Ginter für die Fohlen
  • Ginter kritisiert die Offensive

Nach dem mühevollen 2:1 (0:1)-Pokalsieg bei Regionalligist Rot-Weiss Essen merkte man den Fußballprofis von Borussia Mönchengladbach die große Erleichterung an. Gerade einmal elf Spielminuten trennten den letztjährigen Champions-League-Starter von der Blamage an der Hafenstraße. Jonas Hofmann und Raffael drehten mit späten Toren den Rückstand durch Benjamin Baier in einen Favoritensieg.

Zu den Strahlemännern an der Hafenstraße zählte am Freitagabend auch Matthias Ginter. Gladbachs mit mehr als 17 Millionen Euro teuerster Transfer der bisherigen Vereinsgeschichte hat schließlich ein großes Ziel: zum vierten Mal in Serie ins DFB-Pokalfinale einzuziehen.

Dreimal stand Ginter mit dem BVB im Finale

Dreimal stand Ginter mit Borussia Dortmund im Endspiel. Zuletzt gegen Eintracht Frankfurt gelang ein 2:1-Erfolg im Olympiastadion. “Ich weiß nicht. ob es etwas bringt, den Jungs davon vorzuschwärmen”, erklärte der Innenverteidiger nach dem knappen Sieg in Runde eins bei RWE, “alle Worte können nicht annähernd beschreiben, welche Gefühle ein Pokalfinale entfacht”.

Ginter dürfte sich auch aus anderen Gründen zurückhalten: Erstens ist es noch ein weiter Weg für Gladbach bis nach Berlin, zweitens waren die Borussen in der vergangenen Saison schmerzhaft im Halbfinalheimspiel an Frankfurt gescheitert. Und drittens ist das Team von Cheftrainer Dieter Hecking gerade erst dabei, in eine gute Form zu kommen.

Offensiv ließ Gladbach viele Wünsche offen

Vor allem offensiv blieben bei Gladbach auch an der Essener Hafenstraße noch viele Wünsche offen. “In der ersten Halbzeit hatten wir keine gute Torchance”, stellte Innenverteidiger Ginter selbstkritisch heraus. 23:8 Torschüssen und 72 Prozent Ballbesitz wären fast für die Katz gewesen, hätte der eingewechselte Jonas Hofmann nicht in der 79. Minute seine Torblockade gebrochen.

Und Trainer Hecking hätte vermutlich auch nicht so positiv über die Leistung seiner Mannschaft referiert. Der 52-jährige Westfale schätzte die Dinge letztlich günstig ein: “Mir war es nur lieb, dass wir in Essen richtig gefordert worden sind. Es ist immer emotional von Vorteil, einen Rückstand gedreht zu haben. Wir sind von einer sehr guten Form gar nicht so weit weg.”

Am Sonntag gegen Erzrivale Köln

Besser sollte es aber schon werden, schließlich rückt am nächsten Sonntag (18 Uhr/Sky) zum Bundesligastart ausgerechnet Erzrivale 1. FC Köln an. Der Auftakt dürfte auch gleich ein Fingerzeig dafür werden, wie sich die Stimmung rund um den Borussia-Park weiter entwickelt. Trotz einer starken Punkteausbeute in der Rückrunde stand das Jahr 2017 bisher eher im Zeichen der sportlich verpassten Chancen: unglückliches Europa-League-Aus gegen Schalke, DFB-Pokalhalbfinale gegen Frankfurt im Elfmeterentscheid verloren, dazu im Endspurt einen internationalen Startplatz verpasst. Gladbach muss sich eine tragende Euphorie auch bei den Anhängern in dieser Saison erst wieder neu aufbauen.