Mönchengladbach. Beim Telekom-Cup machten Gladbachs Zugänge einen guten Eindruck. Dennoch wartet im Trainingslager einige Arbeit auf Trainer Dieter Hecking.

Das Finale um den Telekom-Cup im Borussia-Park schenkte sich Mönchengladbachs Cheftrainer Dieter Hecking. „Bayern ist Bayern, da brauche ich nicht zugucken”, begründete der 52-jährige Westfale mit einem zynisch-ironischen Unterton. Die Münchener setzten sich auch ohne Heckings Aufmerksamkeit im Finale gegen Werder Bremen vor 41 000 Zuschauern mit 2:0 durch und strahlten vier Wochen vor dem Bundesliga-Start die gewohnt beängstigende Dominanz aus.

Heckings Rumpfmannschaft

Trainer Hecking dürfte es allein deswegen eher recht gewesen sein, mit seiner Rumpfmannschaft nicht gegen den Rekordmeister antreten zu müssen. Ohne acht Nationalspieler, den verletzten Innenverteidiger Timothée Kolodziejczak (Muskelfaserriss im Oberschenkel) sowie den geschonten Außenverteidiger Nico Elvedi (muskuläre Probleme) hätten die Gladbacher gegen Thomas Müller, James Rodriguez, Corentin Tolisso und Kollegen wohl kein Land gesehen.

Auch wenn der Borussia gegen Bremen und Hoffenheim über jeweils 45 Minuten kein Treffer gelang und beide anschließenden Elfmeterschießen nach Fahrkarten der Jungspunde Mickael Cuisance und Florian Mayer verloren gingen, nahm Cheftrainer Dieter Hecking einige Erkenntnisse mit ins Trainingslager am Tegernsee: „Unsere Neuen passen charakterlich alle gut rein. Bei den jungen Spielern sieht man, dass wir nicht so falsch gelegen haben.”

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Vorn wirkte erneut der 17-jährige Franzose Mickael Cuisance von AS Nancy auffällig und verdiente sich trotz seines versiebten Elfmeters gegen Bremen eine gute Note. Ebenfalls gut: der Ex-Freiburger Vincenzo Grifo im linken Mittelfeld, der nach seiner blassen Partie am Mittwochabend beim belgischen Erstligisten KAS Eupen (2:2) mit einigen schönen Soli glänzte.

Der von den Young Boys Bern verpflichtete Schweizer Denis Zakaria machte vor der Abwehrkette an der Seite von Weltmeister Christoph Kramer einen ordentlichen Eindruck. Der 20-jährige Berner besitzt einen enormen Antritt und kann sich auch in die Offensive mit einschalten. „Mir gefällt es neben Chris auf dem Rasen schon recht gut, ich muss allerdings noch meinen Spielrhythmus finden”, betonte Zakaria nach seinem Debüt im Borussia-Park.

Letzteres trifft auch auf Innenverteidiger Reece Oxford zu. Die 18-jährige Leihgabe von West Ham United muss sich an das Spieltempo und den Gladbacher Stil erst noch gewöhnen. Gerade das schnelle, präzise Zuspiel aus der Abwehr heraus zählt noch nicht zu den Stärken von Oxford, der bereits mit 16 Jahren in der Premier League debütierte.

Nicht nur an Oxfords Schwächen dürfte im Trainingslager in Rottach-Egern gearbeitet werden. Vermutlich generell auch an der Physis aller Spieler. „Ich schätze, dass wir weiterhin viel laufen müssen”, betont Jungspund Reece Oxford. Und benennt damit einen gravierenden Unterschied im Training zu seinen bisherigen Erfahrungen bei West Ham.

Sechs Nationalspieler stoßen hinzu

In Yann Sommer, Thorgan Hazard, Fabian Johnson, Jannik Vestergaard, László Bénes und Ibrahima Traoré stoßen sechs der acht Nationalspieler am Tegernsee zum Kader. Nur die beim Confed-Cup beschäftigten Lars Stindl und Matthias Ginter, mit 17 Millionen Euro aus Dortmund der Gladbacher Rekordtransfer, urlauben noch.

„Es geht am Tegernsee auch darum, dass sich alle zusammenraufen und eine Einheit werden”, hebt Trainer Hecking hervor. Vor Ort werden das rund 800 Borussia-Fans live verfolgen. Die Trainingseinheiten steigen an gewohnter Stelle auf dem Rasen des A-Kreisligisten FC Rottach-Egern an der Birkenmoosstraße.