Florenz. Nach 0:2-Rückstand gewinnt Gladbach beim AC Florenz mit 4:2. Lars Stindl schießt seinen Klub mit drei Toren ins Achtelfinale der Europa League.
Die Fußballnacht unter den vier riesenhaften Flutlichtmasten des Stadions Artemio Franchi war wundersam. 0:2 lag Borussia Mönchengladbach beim AC Florenz schon hinten. Plus dem 0:1 aus dem Hinspiel im Borussia-Park. Doch dann fasste sich Lars Stindl ein Herz, verwandelte eine Minute vor der Pause einen Foulelfmeter und läutete das unglaubliche Comeback der Fohlenelf ein. Zwei weitere Treffer von Stindl und ein Kopfball von Andreas Chistensen drehten das Treffen in der Toskana auf 4:2 (1:2). Gladbach liegt damit am Freitag (13 Uhr) in der Uefa-Zentrale zu Nyon im Lostopf des Achtelfinals in der Europa League.
Dabei war der Unterschied zwischen Florenzern und Fohlen in Halbzeit eins noch die Bissigkeit. Borussia spielte zwar gut, hatte bei einem Kopfball von Jannik Vestergaard gegen den linken Pfosten schon nach sieben Minuten Pech. Galliger, zielstrebiger aber waren die Violetten, die ihre erste Chance eiskalt verwerteten. Mahmoud Dahoud gab den sicher geglaubten Ball im Zweikampf an der Mittellinie her, Hinspieltorschütze Federico Bernardeschi bediente nach herzhaftem Vorstoß den Kroaten Nikola Kalinic. Der hatte trotz dreier Gladbacher im Strafraum die Freiheit, sich die lange Ecke für den Flachschuss aussuchen zu dürfen.
Vestergaard stolpert über die eigenen Beine
Noch leichter fiel der Fiorentina das 2:0. Vestergaard stolperte am Borussia-Strafraum über die eigenen Beine. Borja Valero nahm das Geschenk umgehend an. Vier Minuten zuvor schon hatte Vestergaard direkt vor Torsteher Yann Sommer über die Kugel gedroschen und so Federico Chiesa die Torchance eröffnet. Da konnte Sommer mit einer Glanztat das 0:2 noch verhindern.
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Zwischen den Treffern musste Thorgan Hazard vom Feld. Der belgische Nationalspieler hatte sich in der 24. Minute vertreten: Muskelzerrung! Der eingewechselte Josip Drmic hätte einen großen Einstand feiern können, scheiterte jedoch in der 36. und 42. Minute jeweils aus halblinker Position frei auf Tormann Ciprian Tatarusanu zulaufend.
Eine Minute vor dem Wechsel gab’s aber doch das Gladbacher Ausrufezeichen. Maxi Oliveira hatte Patrick Herrmann im Strafraum am Trikot gezogen. Den fälligen Foulelfmeter brachte Lars Stindl flach in der rechten Torecke unter.
Drei Tore innerhalb von 13 Minuten
Der Auftrag in der Halbzeitpause glich damit jenem vor dem Anpfiff: Zwei Tore bis zum Achtelfinale! Zwischen der 47. und 60. Minute wurden es sogar drei: Erst staubte Stindl einen Drmic-Schuss ab, dann traf der Kapitän per Dropkick aus 18 Metern in die rechte Torecke. Christensen Kopfball nach einer kurz gespielten Ecke mit Flanke des starken Jonas Hofmann ließ 3500 Gladbacher Fans feiern.
So haben Florenz und Gladbach gespielt:
Florenz: 12 Tatarusanu - 6 Sanchez, 13 Astori, 2 Rodriguez - 25 Chiesa, 8 Vecino, 5 Badelj (64. Babacar), 15 Olivera - 20 Valero, 10 Bernardeschi (64. Ilicic) - 9 Kalinic
Mönchengladbach: 1 Sommer - 24 Jantschke, 3 Christensen, 4 Vestergaard, 17 Wendt - 6 Kramer, 8 Dahoud (80. 5 Strobl) - 7 Herrmann, 23 Hofmann (73. 19 Johnson) - 10 Hazard (27. 9 Drmic), 13 Stindl
Tore: 1:0 Kalinic (15.), 2:0 Valero (29.), 2:1 Stindl (44., Foulelfmeter), 2:2 Stindl (47.), 2:3 Stindl (55.), 2:4 Christensen (60.)