Florenz. Gladbach spielt am Donnerstag gegen den AC Florenz. Es geht um das Achtelfinale der Europa League. Raffael könnte wieder dabei sein.

Das Stadion Artemio Franchi versprüht in seiner Weitläufigkeit den kruden Charme einer Arena, die früher zu legendären Wagenrennen getaugt hätte. In beiden Kurven brauchen Fußballfreunde fast ein Fernglas, um alle Spielfeldaktionen auch sehen zu können. Das zur Weltmeisterschaft 1934 errichtete und für die WM 1990 modernisierte Stadion östlich des Zentrums von Florenz soll am Donnerstag (21.05 Uhr/Sky und Sport1) Schauplatz eines Mönchengladbacher Saisonhöhepunkts werden. Die Borussen müssen in der Europa League beim AC Florenz ein 0:1 wettmachen, um sich für das Achtelfinale zu qualifizieren.

Cheftrainer Dieter Hecking brachte am Mittwoch gleich 22 Profis mit in die Toskana, um einen möglichst große Handlungsspielraum zu besitzen. Nur 18 Akteure dürfen bekanntlich am Donnerstag auf dem Spielberichtsbogen stehen.

Raffael wird auf dem Papier auftauchen

Raffael wird auf dem Papier mit Sicherheit auftauchen. Der 31-jährige Brasilianer reiste via Pisa mit nach Florenz und könnte sogar nach zweiwöchiger Verletzungspause wegen einer Oberschenkelblessur in der Startelf auftauchen. “Ein gesunder Raffael wird uns gut zu Gesicht stehen”, unterstrich Trainer Hecking vor dem abendlichen Abschlusstraining.

Aber auch mit dem Torjäger wird es für die Gäste schwer. Hecking beschwor es fast in der abendlichen Pressekonferenz, die Florenzer mögen gegen die Fohlen nicht nur “auf zu Null” spielen. “Da wären sie gut beraten”, erklärte Hecking mit einem Lächeln.

Sommer wäre fast in Florenz gelandet

Aus dem Hinspiel wohl wissend, dass die Violetten mit der Führung im Rücken im Borussia-Park nach der Halbzeit besser aussahen als zuvor. “Da haben sie richtig italienisch gespielt. Hinten gut verteidigt, vorn einige Konter gesetzt”, sagt Torhüter Yann Sommer zum Hinspiel. Der Schweizer Auswahlkeeper wäre vor drei Jahren auch mal fast bei der Fiorentina gelandet. Damals, als Sommer noch in Diensten des FC Basel stand, hatte das Serie-A-Team großes Interesse an einer Verpflichtung.

Apropos: Die Diskussionen um einen möglichen Transfer von Mahmoud Dahoud zu Borussia Dortmund im Sommer lässt Trainer Hecking eher kalt. “Gute Spieler kriegen immer gute Angebote. Ich kann bei Mo nicht erkennen, dass ihn dies in seiner Vorbereitung oder auf dem Platz negativ beeinflusst.”

Hecking fordert Begeisterung

Es ist deshalb davon auszugehen, dass der U-21-Nationalspieler am Donnerstag neben Weltmeister Christoph Kramer wieder das defensive Mittelfeld der Borussia lenken wird. Worauf es in Florenz am Donnerstag ankommt? “Begeisterung, Leidenschaft und zwei Tore für uns”, sagt Hecking. Und strahlt. Der Trainer glaubt fest an das kleine Wunder, das sich im Stadion Artemio Franchi zutragen könnte.