Mönchengladbach. . Gladbach hat beim BVB mit 1:4 verloren. Torhüter Yann Sommer wird für den ersten Dortmunder Treffer kritisiert. Hätte er ihn verhindern können?

Uwe Kamps stand bisher nicht unter Verdacht, öffentlich kritische Töne anzuschlagen. Deshalb war die Aussage des Torwarttrainers von Borussia Mönchengladbach nach der frühen Übungseinheit am Sonntag durchaus bemerkenswert. „Das 1:1 in Dortmund“, sagte der Ex-Profi, „kann man halten und darf man halten.“ Yann Sommer ließ allerdings den wuchtigen, aber unplatzierten Schuss von Pierre-Emerick Aubameyang passieren. Keine Minute nach Raffaels Gladbacher Führungstreffer. Es war beim 1:4 der zügige Anfang vom Ende für die Elf vom Niederrhein, deren kollektives Selbstvertrauen bis zum Schlusspfiff auf Erbsengröße gestutzt worden war.

Und es war nicht die erste Aktion, bei der der Schweizer Nationaltorhüter in jüngster Zeit schlecht aussah und so seinen Kollegen ein Erfolgserlebnis raubte. Auch bei Hoffenheims 1:1 durch Nadiem Amiri vor neun Tagen und bei Marcel Risses 2:1-Siegtreffer im Derby mit dem 1. FC Köln hatte Sommer Negativaktien an den Handschuhen kleben. Die Gladbacher Sieglosserie erweiterte sich mit der Demontage von Dortmund auf acht Bundesliga-Spiele.

Mit Blick auf Platz 14 in der Bundesliga-Tabelle nimmt Sportdirektor Max Eberl vor dem Champions-League-Auftritt am Dienstag (20.45 Uhr/Sky) in Barcelona alle in die Verantwortung: „Die Spieler, der Trainer, der Staff und auch ich müssen sich hinterfragen. Ich halte aber nichts davon, einen allein an den Pranger zu stellen.“

Wieder schwache Defensive

Der erneut schwache Defensivverbund zerriss das Rezept von Trainer Schubert gründlich, mit zwei engmaschigen Ketten die BVB-Flitzer einzufangen. Viel mächtiger als am Samstag hätte der Unterschied zwischen zwei Champions-League-Startern nicht sein können. Zumal die hoch gelobte Gladbacher Offensive nicht viel mehr als ein paar Minuten an den Ball durfte. Nach Barcelona geht’s gegen Mainz, Augsburg und Wolfsburg. Hält Gladbachs Negativserie an, wird es für Trainer Schubert eng.