Borussia Mönchengladbach hat bei Borussia Dortmund 1:4 verloren. Die Mannschaft rutscht immer tiefer in die Krise. Wie soll die Wende gelingen?
- Borussia Mönchengladbach hat bei Borussia Dortmund 1:4 verloren
- Die Mannschaft rutscht immer tiefer in die Krise
- Wie soll die Wende gelingen?
Sonntagmorgen um 10 Uhr am Borussia-Park zu Mönchengladbach: 1:4 sind die Borussen am Vortag in Dortmund demoniert worden, das Thermometer steht bei vier Grad Celsius im Minus, die Ersatz- und Einwechselspieler bewegen sich eine gute Stunde auf dem Trainingsrasen. Von Trainer André Schubert ist nichts zu sehen. Der Coach befasst sich mit dem achten Bundesliga-Spiel in Serie, das seine auf Tabellenplatz 14 abgerutschten Gladbacher mittlerweile nicht siegreich bestritten haben. Die Starter vom weitgehend miserablen Vergleich beim BVB am Vortag regenieren aktiv in den Katakomben der Haupttribüne. Und grübeln dabei, warum die sportliche Krise beim Vorjahresvierten anhält.
Den vermutlich klarsten Ton bei klirrender Kälte trifft Raffael, der stets gut gelaunte Brasilianer, der seine Weiß-Hemden beim Vizemeister früh in Führung geschossen hatte: "Wir müssen einfach besser verteidigen, damit wir wieder Erfolg haben." Damit ist am Dienstag (20.45 Uhr/Sky) beim Gastspiel der Borussia in Barcelona zwar eher nicht zu rechnen. Auch wenn Neymar, Raffaels brasilianischer Landsmann, wegen einer Sperre bei Barca nicht mitspielen darf. Aber spätestens am kommenden Sonntag, wenn die Mainzer zum Bundesliga-Vergleich anrücken, müssen Gladbachs Abwehrkette samt Vorderleuten wieder deutlich besser harmonisieren.
"Mainz ist wichtiger als Barcelona", betont Angreifer Thorgan Hazard, der in Dortmund einen ebenso unsichtbaren Auftritt hingelegt hatte wie Mittelfeldlenker Mahmoud Dahoud. "Ich denke nicht an die nächste Saison und an die Tatsache, dass wir weit von der Champions League entfernt sind. Ich denke aber auch nicht an Abstiegskampf", versichert der belgische Nationalspieler. Obwohl sich der Fünferpack hinter Gladbach immer mehr an die erfolglose Borussia heranrobbt.
Drei machbare Aufgaben in der Bundesliga
Mainz im Borussia-Park am nächsten Sonntag (15.30 Uhr/Sky) heißt die erste der letzten drei Etappen des Bundesliga-Jahres. Augsburg (17. Dezember, 15.30 Uhr) und Wolfsburg (20. Dezember, 20 Uhr) folgen. Drei machbare Aufgaben, die den Weg der Borussia nach der Winterpause vorgeben. Wirklich Abstiegskampf oder doch noch einen Blick in Richtung Rang sechs, als die Aussicht auf einen Start in der Europa League? Und wenn Abstiegskampf, dann mit Trainer André Schubert? An dessen Arbeit gab es selbst in den Erfolgszeiten der vergangenen Saison immer wieder versteckte Kritik. Manch Skeptiker blickt nun mit Argusaugen darauf, ob Schubert einen Weg aus der Gladbacher Krise finden kann.
Sportdirektor Max Eberl mochte seinem Cheftrainer nach der 1:4-Niederlage in Dortmund, die die Torbilanz der bisherigen Saisonauswärtsspiele auf 3:17 schraubt, nicht die alleinige Verantwortung auferlegen: "Alle müssen sich hinterfragen: die Spieler, der Trainer, der Staff, auch ich." Es lässt sich allerdings leicht feststellen, dass Schubert, zumindest auf Reisen, weiterhin auf der Suche nach einem Rezept ist. Fünferkette hinten, defensiv orientierte Mitspieler davor, Vestergaard dazu auch noch eingewechselt – reichte in Dortmund nicht aus, um die BVB-Angriffswucht auszubremsen.