Rottach-Egern. Andreas Christensen ist die jüngste Neuverpflichtung von Borussia Mönchengladbach. Der Innenverteidiger kommt für zwei Jahre aus Chelsea und weiß über die Bundesliga gut Bescheid.
Herr Christensen, Sie sind nicht der erste Spieler, der von Chelsea zu Borussia Mönchengladbach kommt. Haben Sie mit Thorgan Hazard über den Klub gesprochen?
Andreas Christensen: Nein, ich habe mit Eden Hazard gesprochen und gefragt, ob Thorgan glücklich in Gladbach ist. Als Eden dann sagte, dass sich sein Bruder sehr wohl fühlt, war für mich klar, dass ich zur Borussia gehen kann. Mit Thorgan habe ich leider nicht so lange zusammengespielt.
Thorgan Hazard war auch nur ausgeliehen von Chelsea, hat sich aber jetzt Gladbach fest angeschlossen. Könnten Sie sich dieses Szenario auch vorstellen?
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Christensen: Darüber nachzudenken, dafür ist es jetzt noch zu früh. Momentan ist der Plan, nach England zurückzukehren. Aber wenn es gut für mich läuft bei der Borussia und Chelsea ein Signal gibt, warum nicht? Dann wäre ich sicherlich auch glücklich.
Wie ist Ihr erster Eindruck von Ihrem neuen Klub?
Christensen: Mein erster Eindruck von Borussia Mönchengladbach ist nach drei Tagen sehr gut. Auch wenn ich noch nicht Deutsch spreche, sind alle sehr nett zu mir und ich wurde hier gut aufgenommen. Ich habe ja auch ein paar Typen aus Skandinavien im Team, die mir beim Übersetzen helfen, wenn ich mal etwas nicht verstehe.
Wie lange brauchen Sie, bis Sie dann nicht mehr auf Oscar Wendt, Havard Nordtveit und Co. abhängig sind?
Christensen: Fragt mich in drei Monaten nochmal. Ich hatte Deutsch in der Schule, deshalb bin ich zuversichtlich, dass ich die Sprache schnell lerne. Ich verstehe fast alles, das ist schon mal gut.
Was ist der Plan von Chelsea-Trainer José Mourinho mit Ihnen?
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Christensen: Es geht darum, dass ich Spielpraxis auf hohem Level bekomme, die ich in Chelsea wohl nicht bekommen hätte. In zwei Jahren soll ich wieder zurück nach England und dann gut auf die Aufgabe in London vorbereitet sein. Ich soll bei Favre das nächste Level erreichen. Er ist ein Top-Trainer, er war auch ein Grund für meinen Wechsel.
Erklären Sie das bitte.
Christensen: Lucien Favre ist ein toller Trainer. Er arbeitet gerne mit jungen Spielern und kann sie besser machen. Wir haben einen sehr jungen Kader gespickt mit erfahrenen Spielern. Das ist bei Chelsea nicht vorstellbar.
Trainingslager Gladbach, Tag 2
"Die Fans sind viel enthusiastischer als in englischen Stadien"
Ist das der größte Unterschied zwischen Gladbach und Chelsea?
Christensen: Letztlich ist es schwer zu vergleichen. In Deutschland schaffen es mehr junge Spieler in den Profikader. Davon gibt es nicht so viele in der Premier League.
Wie kann man sich Ihr vergangenes Jahr vorstellen?
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Christensen: Im vergangenen Jahr war ich mit zwei anderen jungen Spielern ausschließlich bei den Profis und regelmäßig auch im Kader an den Spieltagen. Wenn ich nicht zum Einsatz gekommen bin, habe ich für die zweite Mannschaft gespielt. Man ist nah dran, aber dann irgendwie doch nicht. Das ist schon eine schwierige Situation.
Was sind Ihre Stärken und wo sehen Sie noch Potenzial?
Christensen: Ich denke, ich bin ein robuster Verteidiger. Aber an das Tempo in der Bundesliga werde ich mich wohl erst noch gewöhnen müssen. Am liebsten spiele ich in der Innenverteidigung, kann aber auch rechts in der Viererkette oder auf der Sechs spielen. Es ist gut, mehrere Position spielen zu können. Das erhöht die Chancen, dass ich spielen darf.
Was wussten Sie vorher über Borussia Mönchengladbach?
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Christensen: Ich habe mir den Klub schon vor ein paar Monaten angeguckt und war beim Derby zwischen Gladbach und Bayer Leverkusen im Borussia-Park. Mönchengladbach gewann das Spiel 3:0 und es war ziemlich beeindruckend. Die Gladbach-Fans sind ausgeflippt, das fand ich super.
Das passiert in der Bundesliga häufiger.
Christensen: Ja, die Fans sind viel enthusiastischer als in den englischen Stadien. Das finde ich klasse. Die Stimmung ist großartig. Ich verfolge neben der Premier League die Bundesliga und die spanische Liga intensiv, deshalb weiß ich recht gut über die Liga und die Klubs Bescheid, denke ich.