Mönchengladbach. . Borussia Mönchengladbach hatte ein Problem, als Marc-André ter Stegen den Verein verließ. Doch dann kam Yann Sommer. Ein Interview über den “modernen Torhüter“.
Als letzter verlässt Uwe Kamps den Trainingsplatz im Schatten des Stadions. Die Spieler vom Tabellenvierten Borussia Mönchengladbach sind schon lange geduscht und zwischen den Einheiten auf dem Weg zum Mittagessen. Nur Torwarttrainer Kamps und seine Nummer eins Yann Sommer sind geblieben. Für ein heiteres Gespräch über das „moderne Torwartspiel“, Mentaltrainer und Marc-André ter Stegen.
Wissen Sie eigentlich, dass Sie dafür verantwortlich sind, dass ein Geräusch im Stadion langsam ausstirbt: Das Raunen der Fans, wenn der Ball zum Torwart zurückgespielt wird.
Uwe Kamps: Ja, das gab es zu meiner Zeit immer (lacht).
Yann Sommer: Ich habe das letztens gegen Frankfurt auch noch gehört, als es ein bisschen knapp war. Ganz ausgestorben ist das nicht (lacht).
Kamps: Au, war der knapp. Aber ganz ehrlich: wenn es dann trotzdem klappt, war es einfach gut. Fertig.
Gladbachs Keeper Sommer: Es kann ruhig Duelle im Fünfer geben
Und schon sind wir mitten im Thema: Der „moderne Torwart“. Wie hat sich das Torwartspiel verändert in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten?
Uwe Kamps: Dazu kann ich am Besten was sagen, weil ich ja alle Stufen durchlaufen habe. Ich war damals in meiner aktiven Zeit noch in der glücklichen Situation, dass ich den Ball zehn Mal hintereinander aufnehmen durfte. Anrollen, aufnehmen, anrollen, aufnehmen. Ich habe das Torwartspiel genau so gelernt und konnte auch deshalb nur mit einem Fuß ordentlich spielen; den anderen hatte ich, damit ich nicht umkippe.
Das Spiel hat sich dann verändert. Erst durfte man nach einem Einwurf den Ball noch aufnehmen, dann gar nicht mehr. Früher wurde als erste und einzige Option alles nach vorne geflockt. Das war schon eine enorme Umstellung für uns Torhüter, als die Rückpassregel eingeführt wurde.
Yann Sommer: In der Jugend, mit elf oder zwölf Jahren, durften wir auch noch den Ball aufnehmen. Es war mein Glück, dass ich noch sehr jung war, als die Regel geändert wurde. Meine Generation wurde so ausgebildet, dass wir mit links oder rechts lange Bälle spielen oder auch passen können. Das sind die Basics, die schwer zu lernen sind, wenn man nicht früh damit angefangen hat.
Dann gab es mal eine Regel, dass der Torwart den Ball nur ein paar Sekunden in den Händen halten darf.
Kamps: Ach, die war aber nur ganz kurz aktuell. Damit wollte man das Spiel schneller machen. Grundsätzlich ist es vernünftig, das Tempo zu forcieren. Das Torwartspiel geht ja schon lange nur über den Abwehrbereich hinaus. Es geht um Spieleröffnung, Konterfußball, defensiv – durch die Regeländerung – eben auch um die Möglichkeit, den Schlussmann anzulaufen und die Abwehrreihe mit Pressing unter Druck zu setzen.
Wie wichtig ist der Schutz für den Torwart im eigenen Fünfmeterraum?
Kamps: Das habe ich auch noch anders erlebt. Wir wurden früher mehr angegangen; heutzutage braucht ein Spieler den Torwart ja nur noch in der Luft zu streifen und es wird direkt gepfiffen. Da gibt es tatsächlich einen Unterschied zwischen, nennen wir es internationaler Härte und dem, was in der Bundesliga Standard ist. Ich denke, unsere Torleute könnten schon etwas mehr Härte vertragen.
Ein Plädoyer für etwas mehr Härte? Herr Sommer, bei Ihrem robusten Körper wäre das kein Problem, was Ihr Torwarttrainer vorschlägt.
Sommer: So lange es fair bleibt, darf es ruhig Duelle geben im Fünfer. Das Problem ist, dass bei den Luftduellen meistens die Ellbogen dabei sind und der Gegenspieler versucht häufig, den Torwart aus der Balance zu bringen. Da reicht nur ein Kontakt, um die Koordination zu stören.
Was könnte das Torwartspiel noch weiter revolutionieren – oder sind wir mit dem Status quo jetzt am Ende des Regelwerks angekommen?
Kamps: Die Bälle wurden ja schon verändert... Das Tor könnte größer gemacht werden, damit noch mehr Tore fallen (lacht).
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Sommer: Dann wird es für meine Körpergröße aber schwierig (lacht).
Sommer ist der richtige Torwart für Borussia Mönchengladbachs System
Wie wichtig ist es als „moderner Torwart“ ein guter Fußballer zu sein?
Sommer: Es kommt immer darauf an, was für ein System dem Trainer vorschwebt, welche Philosophie gepredigt wird und was der Coach von seinem Torhüter erwartet. Wenn man beispielsweise nach England schaut, gibt es nicht viele Mannschaften, in denen der Torwart Fußball spielen können muss. Die Teams spielen einen ganz anderen Fußball. Lange Bälle...
Kamps: … dort wird viel auf den zweiten Ball gespielt...
Sommer: Wir haben mit Lucien Favre einen Trainer bei Borussia Mönchengladbach, der das Spiel von hinten heraus sehr pflegt. Der Trainer legt sehr viel wert darauf, dass der Spielaufbau qualitativ hoch und auch mit einem gewissen Risiko betrieben wird, um den Gegner zu überraschen. Für dieses System braucht er natürlich einen Torhüter, der mitspielen kann.
"Manuel Neuer hat das Torwartspiel revolutioniert", heißt es nach der Weltmeisterschaft in Brasilien. Unterschreiben Sie das?
Sommer: Vor allem bei der WM hat er extrem offensiv gespielt. Er hat alles richtig gemacht, es hat alles funktioniert und ihm, sowie der Mannschaft ist alles gelungen. Es gab aber einige Situationen, die können auch anders laufen; da war das Risiko enorm, das fiel mir als Torwart natürlich auf.
Und er spielt immer noch so.
Sommer: Jetzt, in der Bundesliga, hat er es etwas zurückgeschraubt mit dem riskanten Rauslaufen. Er macht das immer noch sehr gut, aber ein bisschen Risiko hat er rausgenommen. Manuel ist ein unglaublicher Torhüter.
Sommer: Torwart zu sein ist "ein einfacher Job"
Wie gut wäre Oliver Kahn heute?
Kamps: Man kann es immer irgendwie runterbrechen: Olli Kahn gehört, wie Roman Weidenfeller oder Jaroslav Drobny auch, zur etwas älteren Torhütergeneration, die nicht so sehr mitspielt. Am Ende kommt es doch letztlich darauf an: Wie viele Bälle gehen in das Tor und wie viele Großchancen werden vereitelt. Ich kann im Tor auch einen riesigen Fußballer stehen haben, der mir aber keinen Ball hält. Mit dem gewinne ich keine Spiele. Die Mischung macht's, auf die sich auch der Verein und die Mannschaft einstellen muss. Und es ist ein Altersunterschied, das darf man nicht vergessen. Zwischen Kahn und Yann liegen zehn Jahre – das macht unheimlich viel aus.
Wie sehr achten Sie in den Spielen, die Sie im Fernseher verfolgen, auf den Torwart, Herr Sommer?
Sommer: Natürlich schaue ich ganz besonders auf den Torwart. Aber das ist im TV schwierig wegen der Kameraeinstellung. Ich schaue mir schon Dinge bei anderen Schlussleuten ab, was sie gut oder schlecht machen und wir reden auch darüber. Davon kann man als Torwart nur profitieren und lernen.
Wenn sich das Torwartspiel verändert hat, haben sich auch die Trainingsmethoden verändert?
Kamps: Das fängt schon bei dem Nachwuchs an. Heutzutage bekommen die Kinder mit zehn Jahren schon richtiges Torwarttraining. Sie werden auf das moderne Spiel in den Nachwuchsleistungszentren vorbereitet. Es gibt Vorgaben vom DFB, Zertifikate und ausgebildete Torwarttrainer. Das hat es früher alles nicht in der Qualität gegeben.
Der Torwart als Feldspieler - Was Neuer kann, kann Sommer auch
Wie sah das bei Ihnen aus, Herr Kamps?
Kamps: Früher gab es keinen Torwarttrainer. Da hat der Co-Trainer ein paar Mal den Ball in die Ecken links und rechts geworfen (lacht). Ich hatte mit 30 Jahren mit Dirk Heine meinen ersten richtigen Torwarttrainer. Früher wurde mehr darauf geachtet: wie viel kann ein Torhüter aushalten, wie viele Bälle wehrt er hintereinander ab, wie robust ist er und wie hoch kann er springen. Das hat auch Spaß gemacht. Aber es geht ja um ganz andere Dinge heute.
Welche?
Kamps: Automatismen, Fehler minimieren und in bestimmten Situationen die richtigen Dinge zu machen.
Schlüsseln Sie das für die Nicht-Torhüter unter uns doch mal auf.
Kamps: Ach, das ist so vielschichtig. Es geht darum, Flanken abzufangen, die gechipten Bälle zwischen den Reihen zu entschärfen und gut im Eins-gegen-eins zu sein. Es geht um Beidfüßigkeit, ums Antizipieren, das Risiko richtig einzuschätzen, was Yann vorhin schon erwähnt hat, um die Chance nicht erst auf der Linie zunichte zu machen. Es geht allgemein ums Stellungsspiel, um das Spiel schnell zu machen; mit dem Fuß oder dem Wurf, zielgenau, um nur ein paar Dinge aufzuzählen. Es geht darum, den Ball richtig zu halten und um ein Gesamtpaket, das die Jungs mittlerweile beherrschen müssen.
Da haben wir es: Der Torwart als Feldspieler – wie Manuel Neuer.
Kamps: Bei uns merkt man zwischen Torleuten und Feldspielern im Training, wenn wir mal auf sechs Tore und mit allen Mann im Feld spielen, nicht so einen großen Unterschied. Fußballerisch. Früher waren wir Torhüter beim Fußballtennis immer der Hemmschuh (lacht).
Herr Sommer, beim FC Basel haben Sie regelmäßig im Feld gespielt.
Sommer: Als ich dritter Torwart war, war ich im Training immer Feldspieler; oft hinten rechts, aber auch auf den rechten Flügeln. Da habe ich am meisten gelernt, was das Fußspiel anbelangt. Ich habe enorm davon profitiert, weil ich auch eine andere Perspektive hatte. Als Torwart hat man es einfacher.
Sie haben also einen einfachen Job?
Sommer: Naja, ich habe das Spiel komplett vor mir, als Feldspieler gibt es andere Dimensionen, der Gegner kann von hinten oder von der Seite kommen, das Spiel ist schneller auf dem Feld, als im Tor.
Tony Jantschke muss also um seine Position im Team als Rechtsverteidiger fürchten?
Sommer: (lacht) Definitiv nicht.
Sommer gleicht ter Stegen - Bürki gleicht Sommer
Patrick Foletti, Torwarttrainer der Schweizer Nationalmannschaft, gilt als Guru unter den Torwarttrainern. Er ist besonders innovativ und arbeitet mit Hilfen wie einer futuristischen "Strobo-Brille". Wie ist der Austausch zwischen Gladbach und Floretti?
Kamps: Wir haben uns ein paar Mal getroffen und telefonieren regelmäßig. Natürlich tauschen wir uns über Yann Sommer aus und wir werden das wahrscheinlich noch vertiefen, weil er interessante Ansatzpunkte hat. Nicht nur für Yann, sondern auch für unsere Jugend. Wenn man gute Ideen zusammenfügen kann, wird man sicherlich nicht dümmer.
Wofür steht Foletti?
Kamps: Seine Torleute verteidigen extrem nach vorne. Das finde ich sehr gut und seine Spieler nehmen das toll auf. Wenn man eine Schablone über Yann und Roman Bürki vom SC Freiburg legen würde, gäb es enorm viel Deckungsgleichheit. Natürlich hat jeder Torwart noch seine ganz eigenen Qualitäten, aber man erkennt sehr viele Ähnlichkeiten.
Gladbach hat "den einen Torwart" in Europa gefunden
Wo haben Sie sich in dieser Saison am meisten verbessert?
Sommer: Ich habe sehr viele Fortschritte gemacht, aber das ist auch normal, wenn man in ein neues Land, eine neue Liga geht und einen neuen Torwarttrainer bekommt. Uwe hat einen anderen Stil als meine Trainer zuvor und ich nehme mir von jedem Trainer etwas mit in meinen Rucksack, mit dem ich durch meine Karriere gehe.
Wenn ein Torhüter ein Fehler macht, ist die Konsequenz häufig ein Gegentor. Sie sprechen sehr offen über Fehler und die Folgen.
Sommer: Fehler gehören einfach dazu, man kann sie nicht vermeiden, nur minimieren. Leider sieht es jeder im Stadion, wenn der Torhüter einen Fehler macht. Ich selbst weiß es natürlich am besten, wenn ich Mist gebaut habe. Also kann ich auch offen drüber sprechen, so habe ich das immer gemacht. Aus Fehlern kann ich lernen und besser werden.
Wie analysieren Sie Fehler?
Sommer: Wir schauen uns die Szenen noch mal in Ruhe an, sprechen drüber und arbeiten punktuell an den Ursachen.
Kamps: Ich muss sagen, dass ich noch keinen Torwart erlebt habe, der so gut damit umgeht. Auch als er neu bei Borussia war und es, sagen wir, etwas „rumpelig“ in den Testspielen anfing...
Sommer: (lacht)...
Kamps: Da war das Raunen im Stadion dann doch da (lacht). Aber wir haben die Sachen besprochen und Yann hat mir sofort zu verstehen gegeben, dass er damit umgehen kann und ihm das nichts ausmacht; im Gegenteil: ihn macht es noch stärker. Wie er das durchgezogen hat: Hut ab, das finde ich super. Und dieses „Menschliche“ und Authentische kommt natürlich auch bei den Fans dementsprechend gut an.
Gladbachs Schlussmann Yann Sommer: "Fehler machen mich stärker"
Dass Sie so souverän damit umgehen, liegt auch an dem Mentaltrainer, mit dem Sie zusammenarbeiten, Herr Sommer?
Sommer: Es ist ein wichtiger Austausch mit ihm. Ich kenne ihn schon sehr lange, wir telefonieren oft und wir sind Freunde geworden. Wir sprechen über die Spiele oder auch über andere Dinge. Als ich nach Mönchengladbach gewechselt bin, haben wir beispielsweise viel miteinander gesprochen.
Warum?
Sommer: Mir ist es wichtig, dass ich solche Dinge vorbereite: Ich möchte wissen, was mich im neuen Verein erwartet. In dieser Phase war auch Uwe Kamps sehr wichtig. Er kennt den Klub, die Fans und wie alles hier abläuft. Das ist bei jedem Verein anders und mir ist es wichtig, dass ich mich damit im Vorfeld befasse.
Herr Kamps, wie viel versteht Lucien Favre vom Torwarttraining?
Kamps: (lacht) Wenn wir mal das Freistoßgegentor aus dem vergangenen Mainz-Spiel nehmen, dann weiß Lucien Favre natürlich schon, dass Yann da einen Fehler gemacht hat. Er lässt mich mit den Torhütern das machen, was ich für richtig halte und was ich auf den Weg bringe. Ich denke, die Torhüter haben sich in den vergangenen Jahren hier ganz ordentlich gemacht. Meist ist es so, dass die Cheftrainer sagen: Okay, damit kennt ihr euch besser aus. Ihr seid die Experten, macht ihr das. Das hat sich wie ein Roter Faden durchgezogen.
Sommer: Tatsächlich tauschen wir Torhüter uns sehr viel mit Uwe aus. Aber klar, wenn der Trainer vor den Spielen Tipps für mich hat oder Ideen für die Partie, sprechen wir natürlich darüber.
Sie sagen, Ihre Torhüter haben sich in den vergangenen Jahren ganz ordentlich gemacht. Einer von ihnen spielt beim FC Barcelona. Wie stolz sind Sie auf Ihren "Lieblingsschüler" Marc-André ter Stegen?
Kamps: Alles super. Wir telefonieren ab und zu. Er ist natürlich ein bisschen unruhig, weil er am liebsten immer spielen möchte.
Dass er bei Barca "nur" Champions League spielt - schlimm?
Kamps: Ich denke, er könnte beides spielen, in der Liga und in den Pokalwettbewerben, und das will er auch. Er ist sehr ehrgeizig. Im ersten Jahr bei Barcelona im Spanischen Pokal und in der Königsklasse spielen zu können, ist nichtsdestotrotz eine großartige Sache. Im Pokal steht Barca im Finale, in der Champions League sind sie im Halbfinale; mit Länderspielen wird er sicherlich auch seine 30 Pflichtspiele machen in dieser Saison. Und wenn er Glück hat, gewinnt er zwei Titel. Da kann man nicht enttäuscht sein.
Gladbach wird um Keeper Yann Sommer beneidet
Sommer: Tatsächlich muss ich sagen, dass es schon schwierig ist, wenn man nicht regelmäßig zum Einsatz kommt. Für die großen Spiele in der Champions League muss er dann immer bereit sein. Und das ist er. Das ist eine Qualität, die er mitbringt.
Wie stolz sind Sie, ter Stegen in Gladbach sportlich vergessen gemacht zu haben?
Sommer: Natürlich freut mich das. Aber wenn wir ehrlich sind, ist das doch auch normal. Ich erlebe dasselbe Phänomen in Basel. Dort haben am Anfang auch alle gesagt: „Oh, der Sommer geht weg.“ - jetzt ist das kein Thema mehr dort. Und das ist gut so. Es kommt ein neuer Torwart, vielleicht mit einem anderen Stil, aber nicht schlechter. Marc konnte einen überragenden Schritt nach Barcelona machen und für die Borussia beginnt ein neues Kapitel.
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Kamps: Ein Torwarttrainer-Kollege hat mir mal in der Halbzeit gratuliert. Ich fragte, wozu. Und er sagte: „Wenn ihr einen Torhüter in Europa finden konntet, der so nah dran war, an dem, was ihr hattet, habt ihr genau den gefunden.“ Das fand ich ziemlich cool. Ganz unemotional und sportlich gesprochen heißt das auch, dass wir unseren Fußball, den wir spielen, nicht umstellen mussten.
Gladbach jagt Bayer Leverkusen - "Wir werden alles für Platz drei tun"
Vom alten Publikumsliebling zum neuen. Sie haben sich schnell bei der Borussia eingefunden, Herr Sommer. Auch, weil Sie mit Granit Xhaka einen alten Kollegen hier fanden?
Sommer: Ich habe mich sehr schnell wohlgefühlt. Natürlich ist es mit Granit, den ich schon von früher kenne, einfacher gewesen. Er hat mir viel gezeigt und war sicherlich auch ein wichtiger Bestandteil, dass ich mich hier so schnell eingefunden habe. Aber grundsätzlich macht es einem der Klub auch sehr einfach. Seien es die Fans oder die Mitarbeiter. Es ist nicht immer so, dass Fußballer so sehr mit offenen Armen empfangen werden.
Fabian Frei spielt gut, Shkelzen Gashi hat in dieser Saison viele Tore geschossen und auch Taulant Xhaka, Granits Bruder, hat das Potenzial, in der Bundesliga spielen zu können.
Xhaka und Sommer Champions-League-erfahren
Schwärmen Sie und Granit Xhaka den Jungs schon von der CL-Hynme vor?
Kamps: Die Hymne haben wir in der Qualifikation gegen Dynamo Kiew auch schon gehört (lacht).
Sommer: Über so etwas reden wir aber im Team noch nicht. Es ist doch noch gar nicht sicher, ob wir sie in der kommenden Saison wirklich hören dürfen. Granit und ich haben die Erfahrung in der Schweiz gemacht und wir wollen natürlich mit der Borussia in die Champions League. Aber so weit sind wir noch nicht.
Sprechen müssen wir aber über den Rest der Saison. Sie haben es selbst in der Hand, Platz drei zu erreichen.
Sommer: Bayer Leverkusen ist im Moment der Gejagte. Wir werden an unserer Taktik nichts ändern, nur auf uns schauen und von Spiel zu Spiel denken. Andere Gedanken haben wir nicht.
Kamps: Wir werden alles dafür tun, auf dem dritten Platz durchs Ziel zu kommen. Aber selbst Platz vier ist natürlich auch toll.