Duisburg/Zürich. . Nationalstürmerin Inka Grings wechselt gemeinsam mit ihrer ehemaligen Duisburger Vereinskollegin Sonja Fuss zum Schweizer Rekordmeister FC Zürich. Das gab das Management der beiden Spielerinnen am späten Sonntagabend bekannt.
"Die Schweizer haben schnell und vorbildlich gehandelt und in kürzester Zeit ein produktives Gesamtpaket für beide geschnürt, das neben dem normalen Spielbetrieb auch Zukunftsaussichten auf eine adäquate Berufsmöglichkeit bereitstellt", heißt es in der offiziellen Erklärung.
Grings erläutert darin auch, warum sie sich gegen eine ebenfalls vorliegende Offerte aus Russland entschieden hat: "Es war anfangs keine leichte Entscheidung, da die Russen uns ebenfalls ein sportlich sehr qualitatives Angebot unterbreiteten, allerdings haben wir in der Schweiz beruflich gesehen eine produktivere Zukunft."
Überraschender Abschied aus Duisburg
Inka Grings hatte vor Wochenfrist nach 16 Jahren überraschend ihren Abschied vom Bundesligisten FCR Duisburg verkündet. Die 94-malige Nationalspielerin, die sechsmal Bundesliga-Torschützenkönigin war, hatte den Verein bereits im Trainingslager auf Borkum über Anfragen aus dem Ausland informiert.
Grings´ Rückennummer 9 soll beim FCR aus Wertschätzung für die Leistungen der Ausnahmestürmerin in Zukunft nicht mehr vergeben werden. Das Kapitänsamt hatte Trainer Marco Ketelaer bereits vor Saisonbeginn von Grings an Abwehrchefin Annike Krahn übertragen.
Sechs Wochen nach dem Viertelfinal-Aus bei der Heim-WM hat auch Kerstin Garefrekes ihre Karriere in der deutschen Frauenfußball-Nationalmannschaft beendet. Die 31-Jährige will sich in Zukunft auf ihr Engagement beim 1. FFC Frankfurt und ihre Arbeit in der Stadtkämmerei der Stadtverwaltung Frankfurt konzentrieren.
Garefrekes beendet DFB-Karriere
"Es war für mich keine einfache Entscheidung", sagte die 130-malige Nationalspielerin: "Ich habe mir viele Gedanken gemacht, bin dann schließlich zu dem Entschluss gekommen, dass nach der Heim-WM der richtige Moment gekommen ist, um meine DFB-Karriere zu beenden. Ich möchte jetzt Schritt für Schritt meine berufliche Entwicklung vorantreiben, gleichzeitig aber noch für den 1. FFC Frankfurt weiterspielen."
Die studierte Diplom-Betriebswirtin, die in der DFB-Auswahl 43 Tore erzielt hat, wurde je zweimal Welt- und Europameisterin und gewann bei zwei Olympischen Spielen die Bronze-Medaille.
DFB-Trainerin Silvia Neid nahm die Entscheidung am Montag mit Verständnis auf. "Kerstin war jahrelang eine wichtige Spielerin für uns. Sie war sehr laufstark, hat viel nach hinten und nach vorne gearbeitet, wichtige Tore geschossen und kontinuierlich ihre Leistung gebracht. Man konnte sich immer auf sie verlassen. Natürlich wird sie uns fehlen, aber ich kann auch nachvollziehen, dass sie nun stärker in ihren Beruf einsteigen will und künftig andere Prioritäten setzt. Dafür wünsche ich ihr alles Gute", sagte Neid.
Garefrekes ist nach Birgit Prinz, Ariane Hingst und Ursula Holl die vierte Nationalspielerin, die ihre DFB-Karriere nach der enttäuschenden Heim-WM beendet hat. (sid)