Mannheim. Die deutschen Fußballerinen haben sich dreieinhalb Wochen vor Beginn der Europameisterschaft in Finnland (23. August bis 10. September) 0:0 von Japan getrennt.

Die Hoffnungen der deutschen Fußballerinnen auf eine erfolgreiche Titelverteidigung haben dreieinhalb Wochen vor Beginn der Europameisterschaft in Finnland (23. August bis 10. September) einen ersten Dämpfer erhalten. Vier Tage nach dem 6:0-Kantersieg gegen die Niederlande kamen die zweimaligen Welt- und sechsmaligen Europameisterinnen im vorletzten EM-Test trotz zahlreicher guter Chancen nicht über ein torloses Unentschieden gegen den Olympiavierten Japan hinaus.

Die Partie war das letzte Schaulaufen der Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) vor der Benennung des endgültigen EM-Aufgebots durch Trainerin Silvia Neid. Am Donnerstag wird Neid ihren 26-köpfigen Kader, den sie seit dem 22. Juni zusammengezogen hat, auf 22 Spielerinnen reduzieren. Die EM-Generalprobe für das endgültige Aufgebot, das sich vor der EM noch zu zwei Lehrgängen treffen wird, steigt am 6. August in Bochum gegen Russland (17.25 Uhr/live in der ARD). Am 19. August tritt die DFB-Delegation die Reise nach Finnland an.

WM-Auftakt gegen Norwegen

In Tampere treffen die Deutschen im ersten Gruppenspiel am 24. August auf Vize-Europameister Norwegen. Dann folgen die Partien gegen Frankreich (27. August) und Island (30. August). Vor vier Jahren hatte sich das DFB-Team den Titel in England durch ein 3:1 im Finale gegen Norwegen gesichert.

Vor 10.158 Zuschauern im nur halb gefüllten Mannheimer Carl-Benz-Stadion war die Mannschaft von Neid, die die Japanerinnen bei den Olympischen Spielen in Peking 2:0 im Spiel um Bronze besiegt hatte, in den ersten 20 Minuten deutlich überlegen. Dennoch konnten sich die Deutschen zunächst nur eine gute Torchance durch Stürmerin Inka Grings erarbeiten (15.).

Mitte der ersten Hälfte mussten die Deutschen, die auf Melanie Behringer und Isabell Bachor (beide für Vizemeister Bayern München in der Qualifikation zur Champions League im Einsatz) verzichten mussten, ihrem hohen Tempo der Anfangsphase sowie der Hitze Tribut zollen. Die Asiatinnen kamen besser ins Spiel und hatten durch Shinobu Ohno die bis dahin beste Möglichkeit der Partie (24.). In dieser Szene machte DFB-Torfrau Nadine Angerer zunächst keine gute Figur, parierte dann aber stark.

Prinz trifft den Pfosten

Vor der Pause hatten die Gastgeberinnen noch zwei gute Chancen zur Führung. Zunächst traf Rekord-Nationalspielerin Birgit Prinz den Pfosten (32.), dann verfehlte Grings aus kurzer Distanz knapp das Tor der Japanerinnen (45.). Die Torflaute zur Pause änderte nichts an der Überzeugung von DFB-Generalsekretär Wolfgang Niersbach. "Unter die besten Vier kommt die Mannschaft bei der EM bestimmt. Sie ist glänzend vorbereitet", meinte Niersbach.

Nach dem Seitenwechsel sorgten zunächst drei Lattentreffer für Aufregung. Auf Seiten der DFB-Auswahl trafen Grings (47.) und Simone Laudehr (64.) den Querbalken, das gleiche Kunststück gelang der Japanerin Kozue Ando (55.). Zudem vergab Kerstin Garefrekes eine große Möglichkeit zur Führung (69.).

Beste Spielerinnen auf Seiten der Deutschen, die zuvor alle bisherigen sieben Spiele gegen Japan gewonnen hatten, waren Abwehrchefin Ariane Hingst und Grings.