Dresden. .

Pflicht erfüllt, Eigenwerbung betrieben: Mit einem 5:0 (1:0)-Kantersieg gegen Kanada sind die deutschen Fußball-Frauen in die lange Vorbereitungsphase für die Heim-WM im kommenden Sommer gestartet.

Das Team von Bundestrainerin Silvia Neid feierte bei der Länderspiel-Premiere im neuen Rudolf-Harbig-Stadion in Dresden seinen ersten Sieg seit sechseinhalb Monaten.

Inka Grings sorgte vor 20.431 Zuschauern bereits in der 2. Minute per Foulelfmeter für die Führung des zweimaligen Weltmeisters im erst zweiten Heimspiel des Jahres. Fatmire Bajramaj (54.), U20-Weltmeisterin Alexandra Popp (76.), Melanie Behringer (79.) und Celia Okoyino da Mbabi (83.) erhöhten nach dem Wechsel und sorgten für den neunten Sieg im neunten Spiel gegen Kanada.

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„Ich bin insgesamt zufrieden mit dem Spiel. Ich freue mich darüber, dass wir gute Alternativen haben, die wir schon seit Jahren aufbauen. Alexandra Popp ist vorne einfach gut“, sagte Neid. Die so gelobte Alexandra Popp blieb bescheiden. „Ansprüche stelle ich nicht. Ich bin jedes Mal froh, wenn ich dabei bin“, sagte die Duisburgerin, die bei der U20-WM auch Torschützenkönigin war: „Ob ich bei den Junioren oder hier Tore mache, ist eigentlich egal. Hier geht es aber viel aggressiver zu.“

Deutschland betrieb erfolgreich Widergutmachung für zuletzt zwei Niederlagen gegen Kanadas Nachbarn USA. Der bis dahin letzte Sieg war ein 5:0 im März gegen China gewesen. Eine Rückkehr nach Dresden ist für die deutsche Elf in naher Zukunft allerdings ausgeschlossen. Die in der sächsischen Landeshauptstadt ausgetragenen Gruppenspiele sowie das Viertelfinale der Heim-WM werden ohne deutsche Beteiligung stattfinden.

Neid ließ in Kim Kulig nur eine der zwei U20-Weltmeisterinnen im Kader von Beginn an spielen. WM-Torschützenkönigin Popp nahm zunächst auf der Bank Platz. Im Angriff erhielt Grings den Vorzug, dahinter absolvierte Birgit Prinz ihr 206. Länderspiel.

Das Duo sorgte bereits kurz nach dem Anpfiff für die deutsche Führung. Prinz wurde nach nicht einmal 50 Sekunden im Strafraum gefoult, Grings verwandelte den souverän. Die deutschen Frauen bestimmten erwartungsgemäß das Spielgeschehen, Chancen blieben zunächst jedoch Mangelware. Dafür markierte Kelly Parker (21.) beinahe das 0:2 per Eigentor. Die größten Chancen hatten Kulig (35. ) und Kerstin Garefrekes (37.), die aus kurzer Distanz an Torhüterin Karina Leblanc scheiterten.

In der Halbzeit wechselte Neid gleich auf vier Positionen, was sogleich Erfolg brachte. Die eingewechselte Ariane Hingst schickte Bajramaj wunderbar über den rechten Flügel, und die Stürmerin von Meister Turbine Potsdam schoss aus spitzem Winkel zum 2:0 ein.

Im Anschluss verflachte die Partie jedoch erneut, Deutschland schaffte es kaum, seine Überlegenheit in zwingende Torchancen umzumünzen. Erst die eingewechselte Popp ließ mit einem sehenswerten Kopfball nach Flanke von Behringer den Knoten platzen. Kurz darauf trug sich die Flügelspielerin mit einem Schuss ins lange Eck ebenfalls in die Torschützenliste ein, bevor da Mbabi mit einer weiten Flanke Torhüterin Leblanc überraschte, die ansonsten noch beste Kanadierin war. Bei der DFB-Auswahl zeigten Kulig im defensiven Mittelfeld und Torschützin Bajramaj eine starke Leistung. (sid)