Bielefeld. .
Die DFB-Juniorinnen haben die Vorfreude auf die Frauen-WM 2011 in Deutschland angeheizt. Das Team von Trainerin Maren Meinert feierte den Titelgewinn durch den 2:0-Sieg gegen Nigeria bis in die Morgenstunden.
Nach Freudentränen, Küsschen von Kaiser Franz und einem Feuerwerk ließen es die deutschen U20-Weltmeisterinnen erst richtig krachen. In der Miloudis Bar in Bad Salzuflen feierte der DFB-Nachwuchs um Torjägerin Alexandra Popp bis in die frühen Morgenstunden den WM-Titel durch den 2:0-Finalsieg gegen Nigeria. Es war der krönende Abschluss des Fußball-Festes in Deutschland.
Und die DFB-Juniorinnen haben die Vorfreude auf die Frauen-WM 2011 richtig angeheizt. „Ich glaube, dass die Begeisterung nur noch steigt“, sagte U20-Trainerin Maren Meinert, „und ich denke, wir haben unseren Teil dazu beigetragen.“ Sechs Spiele, sechs Siege und eine Ausbeute von 20:5 Toren stehen für die DFB-Auswahl zu Buche, fast 400.000 Zuschauer besuchten den drei Wochen langen Testlauf für die „große“ WM im nächsten Jahr - das ist U20-Rekord.
„Das war ein schöner Vorbote für 2011“, sagte DFB-Präsident Zwanziger, OK-Präsidentin Steffi Jones freute sich über „schöne und torreiche Spiele, eine oft mitreißende Atmosphäre“ und nannte den Testlauf „ein echtes Fest des Frauenfußballs“.
Kein Halten nach Kuligs Treffer
Beim gelungenen „Abschlussball“ des kleinen Sommermärchens bat die große Hoffnungsträgerin als erste zum Tanz: Popps (8.) zehntem Turniertreffer folgte eine Choreographie an der Ersatzbank. Nach Kim Kuligs (90.+2) spätem 2:0 gab es kein Halten mehr, die Spielerinnen warfen sich aufeinander - auf dem Feld ein Jubelknäuel in Schwarz und Weiß, auf den Rängen im mit 24.633 Zuschauern ausverkauften Stadion auf der Alm ein Fahnenmeer in Schwarz-Rot-Gold.
Die 19-Jährige Alexandra Popp war zweifelsohne der Star des Turniers, sie wurde mit dem Goldenen Schuh für die WM-Torschützenkönigin und dem Goldenen Ball für die beste Spielerin des Turniers belohnt. Als nach dem Abpfiff der Druck von ihr abfiel, vergoss die Angreiferin Freudentränen und schüttelte immer wieder ungläubig den Kopf. „Ich bin fassungslos“, sagte Popp, die aber nach sechs Einsätzen in der Frauen-Nationalmannschaft bereits das nächste Ziel im Visier hatte: „Es liegt an mir, ob ich nächstes Jahr bei der Frauen-WM dabei bin oder nicht. Ich muss mich weiterentwickeln.“
Neid setzt auf die Jugend
Meinert gab zu bedenken, dass man aber auch über 2011 hinausblicken sollte, wenn viele Nationalspielerinnen zurücktreten. „Das Ziel muss sein, dass der Frauenfußball in Deutschland auch danach erfolgreich weitergeht“, sagte Meinert, „wir haben sehr viele Spielerinnen, die den Sprung schaffen können, um diese Lücken zu füllen.“ Nationaltrainerin Silvia Neid setzt auf die Jugend und hat neben den bereits bei den Frauen eingesetzten Kulig, Popp und Bianca Schmidt nun U20-Spielführerin Marina Hegering sowie Tabea Kemme zum nächsten Leistungstest eingeladen.
Zeit zum Verschnaufen bleibt den Hoffnungsträgerinnen kaum. In knapp zwei Wochen beginnt die Bundesligasaison. Vorher müssen die Spielerinnen vom FCR Duisburg um Popp ab Donnerstag in der Champions-League-Quali antreten, am Wochenende steht für andere bereits die erste Runde des DFB-Pokals auf dem Programm, die Weltmeisterinnen vom deutschen Meister Turbine Potsdam erwartet im Trainingslager die nächste Schinderei. (sid)