Essen. Der designierte DFB-Präsident Fritz Keller möchte den Frauenfußball nach vorne bringen. Auch der BVB und Schalke sollen bald dabei sein.
Vereinsnamen nannte Fritz Keller nicht. Dennoch dürften die mahnenden Worte des designierten DFB-Präsidenten bei den richtigen Adressaten angekommen sein. Keller wünscht sich, dass alle Bundesligisten eine Frauen-Abteilung eröffnen. Notfalls müsse man die Vereine zu ihrem Glück zwingen.
Keller nimmt die Bundesligisten in die Pflicht
Borussia Dortmund und der FC Schalke 04 sind die letzten großen Klubs in Deutschland, die kein Frauen-Team stellen. Kritische Töne zu dieser Haltung wurden von den BVB- und S04-Verantwortlichen stets elegant wegmoderiert. Das wird in diesem Fall nicht funktionieren. Denn nun hat das künftige Oberhaupt des deutschen Fußballs das Wort ergriffen. Und der Vorstoß von Keller ist lobenswert.
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Bei der SGS Essen, bei Turbine Potsdam oder beim SC Sand wird das vermutlich anders gesehen. Diese Vereine leisten im Frauenfußball seit Jahren hervorragende Arbeit. Mit bescheidenen Mitteln. Potsdam war einst selbst ein Serienmeister. Sollte etwa der BVB bald auch nur einen Bruchteil seines Geldes in eine Frauen-Abteilung investieren, wären kleine Klubs chancenlos. Ein Indiz dafür: Die letzten sieben Meistertitel in der deutschen Frauen-Bundesliga gingen an den VfL Wolfsburg und den FC Bayern München. Zuletzt feierte VW-Klub Wolfsburg einen Hattrick. Die finanziellen Mittel spielen eben auch bei den Frauen eine entscheidende Rolle.
Die Marken BVB und Schalke können dem Frauenfußball helfen
Letztlich geht es aber um das große Ganze. Die Marken BVB und Schalke können dem Frauenfußball die Chance bieten, aus seinem Schattendasein zu entkommen. Das Zuschauerinteresse würde steigen, und auch die Vermarktungsmöglichkeiten wären größer. Das BVB-Trikot einer Nationalspielerin ließe sich wohl leichter verkaufen als ein Dress des SC Sand.