Düsseldorf. . Ein spielerisch stärkeres Mittelfeld sorgte in der Endphase der Rückrunde in der 2. Fußball-Bundesliga bei Fortuna Düsseldorf für Schwung. Vor allem Spielmacher Michael Liendl, aber auch Ben Halloran und Tugrul Erat wussten als Überraschungsneulinge zu überzeugen. Hier ist Teil zwei unserer Saisonanalyse.

Über weite Strecken der Fußball-Zweitliga-Saison hat das Mittelfeld bei Fortuna gelahmt. Erst mit der Januar-Verpflichtung von Michael Liendl kam die vermisste spielerische Note in die Aktionen. Der Österreicher vom Bundesligisten Wolfsberger AC drehte allerdings erst in der Saisonendphase auf. Was auch für seinen Landsmann Christian Gartner sowie den Australier Ben Halloran gilt.

5 – Michael Liendl: Der 28-Jährige brauchte eine Anlaufzeit, um seinen Schokoladenplatz im Fortuna-Spiel zu finden. Mit dem 1:1 in München zum Rückrundenauftakt zählte Liendl stets zur Startelf, rückte vom Angriff über die linke Mittelfeldseite in die Mitte. Erzielte in Sandhausen und gegen Kaiserslautern auch noch drei Treffer. Kurzum: Seine Verpflichtung war ein Volltreffer.

7 – Oliver Fink: Im defensiven Mittelfeld zählte „Finki“ zu den Stützen. Ging aber in der Hinrunde auch stets mit unter. Sein steiler Aufwärtstrend zum Saisonende stoppte ein Kreuzbandriss in Sandhausen. Der Bayer dürfte über die Sommervorbereitung hinaus fehlen.

10 – Levan Kenia: Der spielstarke Georgier galt als großer Hoffnungsträger unter Ex-Trainer Mike Büskens. Die wenigen gute Auftritte gegen München oder auch Bochum endeten mit einer desaströsen ersten Halbzeit gegen Fürth. In den folgenden 24 Partien durfte Kenia, der sich in der Wintervorbereitung gleich auch mit Trainer Lorenz Köstner überwarf, nur noch einmal ran. Für vier Spielminuten.

11 – Axel Bellinghausen: Auf nur zehn Einsätze kommt mit dem Linksfuß einer der wenigen Leistungsträger aus der Frühphase der Saison. Oberschenkelblessuren kosteten vier Partien, ein Knorpelschaden im Knie nach dem Sandhausen-Match am 10. November die komplette Restsaison. Die Frage wird sein, ob Bellinghausen wieder zu voller Fitness finden kann.

15 – Ivan Paurevic: Der Kroate aus Essen hatte zwar 18 Einsätze, kam aber über die Rolle des Ersatzmannes im defensiven Mittelfeld nicht hinaus. Und wusste dort auch nicht immer zu überzeugen. Nachvollziehbar, dass sein Vertrag nicht verlängert worden ist.

17 – Andreas Lambertz: Eine Fußgelenksdehnung, eine kurze Magen-Darm-Erkrankung, die Gelb-Sperre gegen St. Pauli, ein Muskelfaserriss im Oberschenkel in Frankfurt, der dann die restlichen acht Pflichtspiele kostete – Kapitän Lambertz hat schon bessere Spielzeiten bei Fortuna erlebt. Als der späte Aufschwung begann, saß der Mittelfeld-Rackerer nur auf der Tribüne.

21 – Christian Gartner: Der spielstarke 20-jährige Österreicher stand lange auf keiner Rechnung. Feierte beim 0:3-Debakel in Aue sein Debüt im defensiven Mittelfeld. Nach einer Fünf-Spiele-Verletzungspause in der Rückrunde fand Gartner zu guter Form. Blühte mit dem 2:1 in Paderborn auf.

22 – Giannis Gianniotas: Der 21-jährige Grieche von Aris Saloniki wusste nur in Bielefeld mit einem Treffer zu überzeugen. Kam in der kompletten Rückrunde nicht zum Zug. Steht aber noch bis 30. Juni 2016 unter Vertrag!

23 – Ben Halloran: Bei seinem ersten Einsatz gegen Fürth in der Hinrunde schien dem Australier gar nichts zu gelingen. Doch spätestens nach der Winterpause startete Halloran auf der Außenbahn durch. Besser rechts als links. Sechs Treffer und eine WM-Nominierung für Brasilien machen den 21-jährigen Blondschopf aus Brisbane zu einem Saison-Gewinner.

24 – Samuel Piette: Der kanadische Jungnationalspieler machte im defensiven Mittelfeld eine gute Figur, durfte in Paderborn und in Karlsruhe für einige Minuten ran. Trotzdem trennen sich die Wege. Weil der Quebecer nicht dauerhaft Regionalliga-Niveau kicken mag.

25 – Tugrul Erat: Der Nationalspieler Aserbaidschans war im rechten Mittelfeld eine Entdeckung der Saison. In Lautern beim 1:0 von Interimstrainer Reck gebracht, biss sich Erat flotten Schrittes in der Startelf fest. Schwächelte nach zehn Einsätzen und zwei Toren aber. Verletzte sich gegen Ingolstadt und beendete vorzeitig die Saison.

26 – Eren Taskin: Durfte in der zweiten Halbzeit gegen Köln ran, konnte sich aber im Mittelfeld nicht durchsetzen.

39 – Genki Omae: Exakt 13 Spielminuten beim 1:2 gegen 1860 München stehen für den nur 1,66 Meter großen Japaner zubuche. Bei Fortuna geht man zuversichtlich davon aus, dass Omae von J-League-Klub Shimizu S-Pulse in Kürze fest verpflichtet werden wird.