Düsseldorf. Die von Verletzungen gebeutelte Hintermannschaft des Fußball-Zweitligisten Fortuna Düsseldorf präsentierte sich in der Hinrunde alles andere als sattelfest. Keeper Michael Rensing sorgte für einen Eklat. In unserem ersten Fortuna-Saisonrückblick geht es um die Torhüter und die Abwehr.

Mit einem stimmungsvollen Finale in der Arena und dem 4:2-Sieg gegen den 1. FC Kaiserslautern endete für die Fortuna am Sonntag eine turbulente Saison in der 2. Fußball-Bundesliga. In drei Teilen lässt die NRZ die Spielzeit noch einmal Revue passieren und durchleuchtet dabei die einzelnen Mannschaftsteile. Den Anfang machen heute die Torhüter und die in der Hinrunde nicht immer sattelfeste Abwehr. Gemessen an den 44 Gegentoren liegt die Fortuna im Zweitliga-Schnitt nur auf dem zehnten Platz.

Fabian Giefer: Neben den oft kritisierten Abschlägen leistete sich der 23-Jährige wie beispielsweise zum Jahresstart in München (0:1) oder beim 1:4 Ende März in Fürth einige Aussetzer. Der künftige Schalker spielte trotz erneuter Wackel-Rückrunde eine gute (Abschieds-)Saison.

Michael Rensing: Der ehemalige Münchener sorgte gleich zum Saisonauftakt für einen Eklat, als er vor dem Auftaktspiel gegen Energie Cottbus (1:0) seine Nichtberücksichtigung in der Startelf mit umgehenden Wechselabsichten quittierte. Ex-Trainer Mike Büskens suspendierte den Keeper zunächst, der nach Giefers Roter Karte beim Spiel in Aue (0:3) aber am 15. Spieltag zu seinem ersten Einsatz kam. Rensing hinterließ bei seinen drei Einsätzen im Saisonendspurt in Sandhausen (3:0), gegen Aue (4:0) und in Karlsruhe (2:2) einen starken Eindruck.

Tugrul Erat verlängert Vertrag bis Juni 2016

KONTRAKT: Mittelfeldspieler Tugrul Erat hat bei der Fortuna einen Zweijahresvertrag bis zum 30. Juni 2016 unterschrieben. Hinter dem 21-Jährigen liegt eine bewegende Saison. Beim Hinrunden-Finale in Kaiserslautern feierte der Rechtsfuß sein Zweitliga-Debüt und auch in der aserbaidschanischen Nationalmannschaft durfte er nach der Nominierung von Trainer Berti Vogts am 5. März erstmals eine Halbzeit lang gegen die Philippinen (1:0) auflaufen.

FAHRPLAN: Während die Fortunen heute von ihrer Mini-Saisonabschlussfeier aus dem mallorquinischen Süden heimkehren, ist der Fahrplan für die kommenden Monate bereits festgezurrt. Zwei Tage nach dem Trainingsauftakt am 16. Juni geht es für die Mannschaft ins Trainingslager auf Langeoog, wo gegen den heimischen TSV (19. Juni) sowie bei Concordia Suurhusen (22. Juni) getestet wird. Weitere Testspiele werden beim FC Wegberg-Beek (5. Juli, 14.30 Uhr) und beim 1. FC Bocholt (6. Juli, 17 Uhr) angepfiffen. Nach dem zweiten Trainingslager in Maria Alm steigt am 26. und 27. Juli das Saisoneröffnungswochenende mit Familienfest und einem Testspiel.

Cristian Ramirez: Unter Ex-Coach Büskens noch als Linksverteidiger gesetzt, rutschte der Ecuadorianer ausgerechnet nach seinem Debüt in der Nationalmannschaft Ende November gegen Honduras (2:2) aus dem Blickfeld und kam lediglich noch in zwei Partien zum Einsatz und auf gerade einmal zwei Stunden Einsatzzeit.

Leon Balogun: Auch für Balogun stand das Nationalmannschafts-Debüt für Nigeria unter keinem guten Stern: Beim Spiel gegen Mexiko (0:0) Anfang März brach er sich bei der Kollision mit einer Werbebande den Mittelfuß. Zuvor schaffte es der 25-jährige Rechtsverteidiger trotz Achillessehnenreizung achtmal in die Startelf.

Stelios Malezas: Der griechische Innenverteidiger durchlebte ein Wechselbad der Gefühle. Die ersten sieben Saisonspiele nach einer Knie-OP noch außer Gefecht gesetzt, war er danach zunächst eine Bank in der Innenverteidigung, zwischenzeitlich sogar Kapitän. Im neuen Jahr folgte dann der Absturz: Unter Coach Köstner aufgrund fehlender Kommunikation mit den Teamkollegen nicht mehr berücksichtigt, reichte es teilweise noch nicht einmal mehr für einen Bankplatz. Angesichts von nur noch 21 (!) Einsatzminuten war auch das WM-Ticket futsch.

Dustin Bomheuer: In sieben der ersten acht Saisonspiele noch in der Innenverteidigung gesetzt, folgte für Pechvogel Bomheuer eine Verletzungstortur. Zwei Tage vor Weihnachten im Derby gegen Köln (2:3) besiegelte ein Bänderabriss in der Schulter das vorzeitige Saisonaus.

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Bruno Soares: Der dauerverletzte Pechvogel, der angesichts einer verkorksten Erstliga-Saison bereits ans Karriereende dachte, blühte mit zunehmender Saisondauer auf. Der Brasilianer aus Belo Horizonte bildete im letzten Saisonviertel mit Adam Bodzek ein starkes Duo in der Abwehrzentrale.

Martin Latka: Stark in der Innenverteidigung, aber verletzungsanfällig. Immer wieder wurde der tschechische Nationalspieler von Verletzungen zurückgeworfen. Was erklären könnte, warum die Fortuna den Vertrag mit der Abwehr-Kante überraschend nicht verlängerte.

Adam Bodzek: In der Hinrunde noch von einem Bänderriss zurückgeworfen, beförderte Trainer Lorenz-Günther Köstner den Polen nach dreimonatiger Verletzungspause zum Abwehrchef. Die Innenposition in der Viererkette füllt er seitdem mit Bravour aus.

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Christian Weber: Ex-Trainer Büskens holte den bereits aussortierten Verteidiger im November zurück ins Team. Es war bereits Webers zweites Comeback, der auf seiner „falschen“ linken Seite fortan nicht mehr wegzudenken war.

Tobias Levels: Nach spielentscheidenden Patzern beim Pokal-Aus und dem 1:2 gegen die Münchener Löwen von einigen Fans sogar ausgepfiffen, kämpfte sich der Defensivallrounder mit starken Auftritten zurück und zum besten Abwehrspieler der Fortuna, die den Vertrag mit dem Rechtsverteidiger zum Unverständnis von Levels und vielen Fans nicht verlängerte.