Düsseldorf. . Nein, populistische Schwarz-Weiß-Malerei zählt nicht zu den bevorzugten Praktiken von Lorenz-Günther Köstner. Das gab Fortunas Cheftrainer gestern Vormittag beim Ausblick auf den Start des Fußball-Zweitligisten in die richtungsweisende „englische Woche“ mit der Partie heute beim FSV Frankfurt (13 Uhr) deutlich zu verstehen.

Der 62-Jährige habe zwar durchaus Verständnis für jene Beobachter, die sich mit der Partie und Fortunas Punkteausbeute zuletzt gegen den FC St. Pauli (0:2) nicht zufrieden zeigten. Was seine Mannschaft betrifft, könne jedoch plötzlich nicht alles schlecht sein, was vor der Pauli-Partie noch als gut erachtet wurde. „Wir haben in den Spielen zuvor Bochum, Dresden und Bielefeld auf Abstand gehalten“, rief Köstner deshalb noch einmal in Erinnerung.

Ungeachtet dessen hat der Cheftrainer das große Ganze im Blick. Sieben Punkte beträgt der Vorsprung seiner Mannschaft auf den Relegationsplatz bei noch neun ausstehenden Partien. Ein komfortables Polster auf den Tabellenkeller sieht anders aus. Eine Einschätzung, die offenbar nicht alle seine Spieler teilen. Was den Trainer fuchsig werden lässt. „Ich kann es nicht leiden, wenn man zu feige ist, das Wort ‘Klassenerhalt’ auszusprechen“, adressiert Köstner folglich an jene Kicker in seinen Reihen, die dem Saisonendspurt nach seinem Geschmack allzu sorglos entgegenblicken.

Wir müssen aufpassen, nicht ganz hinten reinzurutschen“, mahnt Köstner, „in dieser zweiten Liga kann sehr viel möglich sein!“ Sich dieser Situation und der Tabelle zu verschließen, sei nicht der richtige Weg. Es sei seine Aufgabe, ja Pflicht, diesen Zustand anzusprechen.

Spieler in Gesprächen sensibilisiert

In vielen Einzelgesprächen habe er seine Spieler für die vorherrschende Situation und einen möglichen Abstiegskampf sensibilisiert. Ein Sieg heute am Bornheimer Hang würde vieles relativieren.

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Fortunas Sportvorstand Helmut Schulte mag sich dem möglichen Szenario nicht verschließen: „Wenn man flötend durch die Gegend läuft und die Gefahr nicht sieht, ist man dusselig. Wenn wir aber unseren Punkteschnitt so weiter fortsetzen wie bisher, dann mache ich mir keine Sorgen.“ Was zumindest rechnerisch aufgehen dürfte. Kommt die Fortuna mit bislang 32 Punkten in 25 Partien auf einen Schnitt von 1,28 Zählern, stünden am Saisonende mehr als 43 zu Buche. Was zum Klassenerhalt ausreichen sollte.

Weniger optimistisch gestaltet sich die personelle Faktenlage. Während Mannschaftskapitän Andreas Lambertz nach abgesessener Gelbsperre ins Team zurückkehrt, fällt neben Martin Latka und Oliver Fink auch Charlison Benschop aus. Der Stürmer trat die Fahrt nach Frankfurt wegen Oberschenkelproblemen nicht mit an. Er wird von Erwin Hoffer vertreten.