Düsseldorf. Vor dem Westderby in der 2. Fußball-Bundesliga zwischen Fortuna Düsseldorf und dem VfL Bochum bauen die Landeshauptstädter auf ihren neuen Impulsgeber Michael Liendl. Der 18-jährige Österreicher arbeitet hart an seiner Fitness, um bald über die volle Distanz gehen zu können.

Die Trainingseinheit der Fortuna am Mittwoch hatte es in sich. Knapp anderthalb Stunden lang übte Cheftrainer Lorenz-Günther Köstner am Mittag mit seinen Zweitliga-Kickern, die sich im Anschluss noch eine halbe Stunde lang im Dauerlauf um den Nebenplatz an der Stockumer Arena auspumpen durften. „Wir spielen ja erst am Sonntag in Bochum, da kann man im Training schon einmal einen kleinen Reiz setzen und das haben wir auch gemacht“, grinste Michael Liendl. Als letzter Fortune kam der Last-Minute-Winter-Neuzugang aus der Umkleidekabine. Zwei Stunden nach Trainingsende. Die Strapazen der XXL-Einheit hatte sich Fortunas neuer Impulsgeber gleich mit einer ausführlichen Massage wegkneten lassen.

Reicht der Akku für 90 Minuten?

Die Fitness stimmt. Auch, wenn es für den 28-Jährigen zuletzt beim 1:1 gegen Union Berlin nicht über die volle Distanz ging. Nach gut einer Stunde wurde der Österreicher – für seinen Geschmack zu früh – ausgewechselt. „Ich hätte natürlich gerne noch weitergespielt und habe mich gut gefühlt. Unterm Strich bin ich mit meiner Leistung zufrieden“, räumte Liendl ein. Cheftrainer Köstner bewertete die Kraftreserven seines neuen Mannes vom Wolfsberger AC da etwas differenzierter: „Spieler schätzen ihre Kraftreserven doch immer etwas anders ein, das ist doch vollkommen normal. Michael wird schon noch seine Chancen für mehr Einsatzzeit erhalten.“ Ob die Akkus am Sonntag im Spiel beim VfL Bochum für die kompletten anderthalb Stunden reichen?

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„Mit Bochum und danach Bielefeld haben wir zwei Spiele vor uns, in denen man den Anspruch haben muss, diese Partien zu gewinnen. Ich will gegen Bochum meinen ersten Dreier einfahren“, so Liendl. Nach jeweils einer guten Halbzeit bei 1860 München und gegen Union Berlin müsse man die starke Leistung nun auch einmal über die vollen 90 Minuten abrufen.

Liendl hat eine neue Bleibe gefunden

Dass Liendl dabei nicht nur als guter Passgeber eine gewinnbringende Rolle spielen könnte, sondern auch als Torschütze, stellte er erst gestern beim 20-minütigen Trainingsspiel unter Beweis. Im Duell der Stammformation gegen die Reserve erzielte er beide Treffer. Über die linke Seite. Was mit Blick auf die taktische Aufstellung für Sonntag natürlich (noch) nichts heißen muss. „Ich will spielen. Dabei ist es nicht so wichtig, auf welcher Seite ich zum Einsatz komme. Ich habe auch schon früher mal auf der linken Seite gespielt, das wäre kein Problem.“

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Wechseln wird Liendl schon bald seine Unterkunft. Während er derzeit noch mit Frau Ines und Sohn Leo, die seit einer Woche in der Landeshauptstadt weilen, ein Hotelquartier bezogen hat, ist er auf der Suche nach einem neuen Zuhause fündig geworden. „Wir haben bei einer Wohnung im Zooviertel zugesagt“, so Liendl.

Neuland ist für ihn indes die närrische Jahreszeit. Was der Österreicher gestern Abend bei einer Veranstaltung mit dem Prinzenpaar zu spüren bekam. Dabei gewann Liendl gestern seine ganz eigene Definition von „Fasching“: „Karneval? Da verhält sich jeder etwas anders!“