Düsseldorf. Seit nunmehr elfeinhalb Jahren ist Uwe Klein der Co-Trainer bei Fußball-Zweitligist Fortuna Düsseldorf. Der 43-jährige Fußball-Lehrer-Lizenzinhaber steht ab kommenden Dienstag auch dem neuen Chefcoach Lorenz-Günther Köstner zur Seite. Das neue Fortuna-Duo hat jeweils auch eine Vergangenheit beim Bundesligisten VfL Wolfsburg.
Düsseldorf. Bei Fußball-Bundesliga-Absteiger Fortuna ist Paul der ewige Jäger. Nicht nur dem Namen nach. Der Finanzvorstand und ehemalige Geschäftsführer hat seit seinem Einstieg in Flingern 1989 genau 26 Trainerwechsel mitgemacht – inklusive der jüngsten Verpflichtung mit dem 61-jährigen Franken Lorenz-Günther Köstner. Neben dem „ewigen“ Zahlenfachmann Jäger gibt es bei Fortuna allerdings auch noch den ewigen Co-Trainer. Elfeinhalb Jahre Assistent beim gleichen Profiverein unter neun Chefs, das können neben Uwe Klein nur wenige Kollegen im deutschen Profifußball für sich verbuchen.
Start mit Slavko Petrovic
Im Sommer 2002 war Klein, übrigens damals gemeinsam mit dem langjährigen Kapitän Andreas Lambertz, bei der Fortuna eingestiegen. Unter Cheftrainer Slavko Petrovic. Der konnte seinen Stamm-Co-Trainer nicht mitbringen, suchte kompetenten Ersatz. Klein war bereit.
Die Stelle bei Fortuna galt damals allerdings als heißes Eisen. Die Finanzen standen schlecht, die Ansprüche waren selbst in der Oberliga zu hoch. Klein blieb in Siegen erst einmal wohnen, wollte nicht riskieren, alles dort aufzugeben. Obwohl es mit der Rückkehr in die Drittklassigkeit im ersten Jahr nichts wurde, blieb Klein.
Sein Berufsgeheimnis als Co-Trainer-Dauerbrenner umschrieb der Langzeit-Fortune gegenüber der NRZ vor einiger Zeit mal so: „Absolute Loyalität, fachliche Kompetenz und die Gabe, breite Aufgabenbereiche gut zu lösen.“
Dass eine Cheftrainerposition irgendwie nie ein Thema war, empfindet Klein, immerhin seit knapp sieben Jahren im Besitz der nötigen Fußball-Lehrer-Lizenz der Hennes-Weisweiler-Akademie in Hennef, nicht als Fehler. „Sicher denkt man zwischendurch mal: Was wird der Vorstand nun machen? Ich habe mich aber immer als ,Co’ gut auf eine neue Situation eingestellt.“
Trainingsauftakt am 7. Januar
Das wird am 7. Januar, also am kommenden Dienstag sicher nicht anders sein, wenn die erste Fortuna-Trainingseinheit unter dem neuen Chef laufen wird. Klein verbindet mit Lorenz-Günther Köstner zwar keine gemeinsame Fußballvergangenheit. Aber zumindest mal ein gemeinsamer Verein. Beide waren für den VfL Wolfsburg engagiert. Köstner viereinhalb Jahre bis zum Sommer 2013 als Trainer der Regionalliga-Reserve, zweimal als Interimscoach der Bundesliga-Mannschaft. Letzteres so erfolgreich, dass er in der VW-Stadt bei den Fans über die Trennung im Sommer 2013 hinaus große Sympathien genoss. Und auch noch genießt.
DFB-Pokalfinale in Berlin
Klein hat für die grün-weißen „Wölfe“ gegen die Kugel getreten. Zwischen 1994 und 1997 kam er auf 26 Einsätze und drei Tore, stand 1995 sogar mit dem VfL im DFB-Pokalfinale (0:3 gegen Borussia Mönchengladbach in Berlin) und schaffte 1997 mit den Niedersachsen den Bundesliga-Aufstieg.
Diverse Verletzungen, akute Rückenbeschwerden und gleich vier (überstandene) Achillessehnenoperationen sorgten für ein frühes Aus im aktiven Profifußball. Klein fand sein berufliches Glück in der Branche trotzdem noch. Als Co-Trainer. Bei der Fortuna.
KLEINS CHEFTRAINER IN DER ÜBERSICHT:
1. Juli 2002 bis 5. Mai 2003:Slavko Petrovic; 5. Mai 2003 bis 30. Juni 2003: Uwe Weidemann (Interim); 1. Juli 2003 bis 13. November 2004: Massimo Morales; 14. November 2004 bis 12. November 2007: Uwe Weidemann; 12. November 2007 bis 31. Dezember 2007: Wolf Werner (Interim); 1. Januar 2008 bis 27. Mai 2012: Norbert Meier; 4. Juni 2013 bis 30. November 2013: Mike Büskens; 30. November 2013 bis 31. Dezember 2013: Oliver Reck (Interim); ab 1. Januar 2014: Lorenz-Günther Köstner.