2013 ist für Fortuna Düsseldorf das Fußball-Jahr des Grauens
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Düsseldorf. Nach dem 1:1 gegen Dynamo Dresden hat beim Bundesliga-Absteiger Fortuna Düsseldorf die Enttäuschung schon wieder Hochkonjunktur. Das mögliche Kopfproblem einiger Fortuna-Kicker lässt sich aber anhand von Zahlen durchaus untermauern. 2013 gelangen Düsseldorf in 26 Pflichtspielen nur vier Siege.
Mike Büskens konnte sich nicht so recht entscheiden, welche Gemütslage (medial) die passende nach dem enttäuschenden 1:1 gegen Dynamo Dresden war. Fortunas Cheftrainer wirkte zunächst nachdenklich. Dann doch wieder eher trotzig, als eine Reaktion auf die provokante Frage herausgefordert wurde, ob es angesichts des 15. Tabellenplatzes nicht eher gegen den Abstieg ginge, denn um die Bundesliga-Rückkehr. Büskens’ konnte sich die faktische Spitze nicht verkneifen: „Wenn wir gewonnen hätten, wären wir jetzt Siebter.“
Der erneute Konjunktiv im Fazit sorgte für Zusatzfrust. Und für Fragen. Den Trainer ehrte es, auf die lange Verletztenliste erst ganz zum Schluss seiner Gedanken eingegangen zu sein: „Vielleicht kommt der eine oder andere zurück, der uns Stabilität verleihen könnte.“
Angriffsleihgabe Charlison Benschop vom französischen Erstliga-Absteiger Stade Brest stieg gestern wieder ins Lauftraining ein. Stelios Malezas übte mit der Mannschaft, könnte nach überstandenem Knorpelschaden im Knie eine Alternative in der Innenverteidigung sein. Der Grieche hat seit dem 11. Mai keine Pflichtspielminute gesehen.
Wolf Werner sieht Trainer in der Pflicht
Für Sportvorstand Wolf Werner stand nach der neuerlichen Enttäuschung dies fest: „Wir müssen mehr am Kopf arbeiten als an den Füßen.“ Womit der 71-Jährige seine Trainerriege in der Pflicht sieht.
Ein physisches Problem hat Werner dagegen bisher nicht ausgemacht: „Die Trainingsintensität ist doch da!“ Volldampf über mehr als 50 oder 60 Minuten gab es in dieser Saison aber noch nicht zu sehen. Werner: „Ich bin frustriert darüber, dass wir keinen Schritt vorwärts kommen.“
Die Fortunen ließen gegen Dresden wieder jenes gewisse Feuer vermissen, das nötig ist, um dem Gegner nur wenig Freiraum zu lassen. Die Partien in Bielefeld und in Berlin ließen grüßen. Vieles wirkte ab der 25. Minute behäbig und ängstlich. In der Halbzeit hatte Coach Büskens seinen Schäfchen mit auf den Weg gegeben, doch bitteschön nach vorn zu spielen. Das Dumme am Vorhaben: Niemand im roten Hemd hielt sich dran. Aus „nach vorn spielen“ wurde umgehend „die Führung über die Zeit retten“. Was gegen offensiv nur punktuell gefährliche Dresdner tatsächlich noch bestraft wurde.
Fortuna Düsseldorf enttäuscht
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Kapitän Andreas Lambertz mochte sich nach dem Schlusspfiff der Billiganalyse nicht anschließen, man hätte Angst vor dem Sieg verspürt. „Diese angebliche Theorie kapiere ich nicht! 1:0 ist doch besser als ein 0:0!“ Also doch eine Frage der Physis, der Laufbereitschaft, des Einsatzwillens? Lambertz: „Der Mann am Ball war streckenweise ein armer Wicht.“ Mangels Unterstützung.
Fortuna-Kader mit 30 Kickern
Dass der zweithöchste Etat der 2. Fußball-Bundesliga nicht den Wiederaufstieg ins Oberhaus garantiert, ist Vorstandschef Peter Frymuth schon lange klar: „Wir wussten, dass wir nach dem Abstieg einen personellen Wiederaufbau betreiben werden. Der Sport muss daran arbeiten.“ Heißt: Der Trainerstab mit seinem inklusive Jungprofis auf 30 Kicker angewachsene Kader muss es richten. Mike Büskens inklusive.
Übrigens: Das mögliche Kopfproblem einiger Fortuna-Kicker lässt sich anhand von Zahlen durchaus untermauern. Im Fußball-Jahr 2013 gelangen in 26 Pflichtspielen nur vier Siege. Das Grauen startete mit dem 2:3 im Heimspiel gegen den FC Augsburg. Gegen eben jene Schwaben, die zum zweiten Mal in Serie im Rückrundenendspurt die Bundesliga-Rettung sicherstellten und nun nach drei Siegen in Serie sogar auf Europa-League-Platz sechs stehen.
Die bisherigen Fortuna-Ergebnisse des Jahres 2013 in der Übersicht
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