Düsseldorf. Der Transfer des Ex-Lauterers Erwin Hoffer zu Fortuna Düsseldorf zieht sich in die Länge: Während der Stürmer längst in Düsseldorf weilt, sind noch immer nicht alle Papiere unterschrieben. Dass die Geschichte fast filmreif ist, muss dabei kein Zufall sein.
Man darf mit Fug und Recht behaupten, dass der Fast-Transfer von Erwin Hoffer zur Fortuna schon cineastische Züge trägt. SSC Neapels Boss Aurelio De Laurentiis lässt nämlich den Fußball-Zweitligisten bei der Verpflichtung des österreichischen Torjägers zappeln. Der 64-jährige Filmproduzent, ohne den es keine gültige Transfer-Unterschrift beim zweimaligen Serie-A-Sieger geben soll, war gestern nicht auffindbar – wegen eines Wochenendkurzurlaubes.
Erwin Hoffer weilte gestern Vormittag schon in der Fortuna-Umkleide, musste aber, während die Kollegen auf dem Rasen gegen den Ball traten, kurz behost und unverrichteter Dinge wieder zu seinem Kurzzeitdomizil zurückschlurfen, dem Tulip-Inn-Hotel an der Arena. Und sich weiter gedulden. Aus versicherungsrechtlichen Gründen wäre Hoffers Trainingsteilnahme ein zu großes Risiko gewesen.
Nur 500.000 Euro Ablöse
Der Transfer dürfte aber stehen. Wobei Fortuna nur rund 500.000 Euro an den SSC Neapel überweisen soll. Die Himmelblauen hatten vor vier Jahren immerhin fünf Millionen Euro an Rapid Wien für den Torjäger hingeblättert, Hoffer nach nur acht Einsätzen im ersten Spieljahr aber zweimal an Kaiserslautern und einmal an Eintracht Frankfurt verliehen. Spätestens am Dienstag dürfte der Angreifer auf dem Trainingsrasen stehen.
Die Suche nach Verstärkungen ist damit nicht zuende. Mindestens ein Kicker soll noch neu ins Aufgebot genommen werden. Finanzmittel sind schließlich vorhanden. Fortuna hat sich auf der Gehaltsseite jüngst etwas kostengünstiger aufgestellt. Der an seinen Heimatklub Shimizu S-Pulse ausgeliehene Japaner Genki Omae scheint den Bundesliga-Absteiger vorerst nichts mehr zu kosten. Die rund 200.000 Euro an Gehalt übernimmt der J-League-Klub komplett.
Juanan hat sich nach Ungarn verabschiedet
Auch der spanische Innenverteidiger Juanan hat sich erwartungsgemäß verabschiedet. Schon am Donnerstag posierte der Iberer im lila-weiß gestreiften Dress auf der Internetseite des 20-maligen ungarischen Meisters Ujpest Budapest. Juanan, der beim Traditionsklub einen Zweijahresvertrag unterzeichnet hat, entlastet Fortunas Gehaltsseite. Bringt aber keine Ablöse in die Kasse. Dafür haben die Ungarn, deren als marode geltende Liga seit vielen Jahren eher drittklassig ist, auch nicht die monetären Mittel.
Juanan, der sich bei Fortuna seit seiner Sommerverpflichtung 2011 (15 Spiele Bundesliga, 19 Spiele zweite Liga) nicht entscheidend durchsetzen konnte, wird sich an der Donau umstellen müssen. Vor allem mental. Zu den beiden Startheimspielen von Ujpest gegen Paks und Lokalrivale Honved kamen gerade einmal 1613 und 2467 Zuschauer ins 13 500 Plätze fassende Szusza-Ferenc-Stadion.
Furuholm geht zurück nach Halle
Im Vergleich dazu weiß Timo Furuholm genau, was ihn ab heute bei seiner neuen Station erwartet. Der finnische Nationalspieler geht zum Drittligisten Hallescher FC zurück. An den ehemaligen DDR-Oberligisten war der Angreifer schon in der vergangenen Rückrunde ausgeliehen worden, erzielte dort in 16 Partien acht Treffer.
„Ich habe mir eine ganze Menge Selbstvertrauen geholt“, bekräftigte Furuholm im Sommer nach seiner Rückkehr zur Fortuna gegenüber dieser Redaktion. In der Vorbereitung wusste der Finne aber, auch durch eine Bauchmuskelverletzung im Trainingslager in Spiez/Schweiz vier Wochen lang gehandicapt, wieder nicht zu überzeugen. Und sucht nun doch sein Glück in der dritten Liga. Zumal die HFC-Fans sich seit Wochen für die Rückkehr des Torjägers im Internet stark gemacht hatten.