Düsseldorf. Fußball-Bundesliga-Rückkehrer Fortuna Düsseldorf muss am Samstag um 15.30 Uhr beim Spitzenreiter Bayern München antreten. Auf Verteidiger Balogun wartet damit die schwerste Aufgabe seine Karriere - sein Gegenspieler ist Bayerns Superstar Franck Ribery.

Das wertvollste Trikot in der noch überschaubaren Sammlung von Leon Balogun liegt in seinem alten Schrank im Berliner Elternhaus. Vor vier Jahren hat Fortunas Außenverteidiger bei einem Freundschaftsspiel mal das Dress von Ronaldinho abgestaubt. Der zweimalige brasilianische Weltfußballer kickte damals bei einem Freundschaftsspiel bei Hannover 96 im Dress des AC Mailand. Balogun war Ersatzspieler. „In der Halbzeit bin ich zu ihm hin und habe nach dem Trikot gefragt. Das habe ich dann nach dem Spiel tatsächlich in der Milan-Kabine bekommen“, erinnert sich Balogun nicht ohne Stolz.

Fortuna-Verteidiger Balogun will Ribery "auf den Füßen stehen"

Ob er am Samstag gegen 17.20 Uhr in der Arena zu München-Fröttmaning auch das rote Dress von Franck Ribery einsackt? Gegen Bayerns vielleicht besten Kicker im Aufgebot scheint die schwerste Aufgabe der Karriere auf Balogun zuzurollen. Vergleicht man die imaginären Marktwerte aus dem Internet, dann scheint die Lage aussichtslos. Der letztjährige Werder-II-Kicker wird von der Netz-Gemeinde da nach elf größtenteils guten Bundesliga-Einsätzen „nur“ auf 250.000 Euro taxiert, WM-Starter Ribery auf 42 Millionen Euro.

„Ribery muss man auf den Füßen stehen. Der gibt nie auf. Da nützt es auch nicht viel, wenn man ihm was auf die Socken gibt“, betont Balogun. Im Hinspiel, beim 0:5 in der Arena, hatte Tobias Levels im Verbund mit Vordermann Du-Ri Cha kein Mittel gegen den französischen Nationalspieler gefunden. Und musste zur Halbzeit entnervt in der Kabine bleiben.

Auch interessant

Vor einem ähnlichen kleinen Drehkreisel hat Balogun keine Angst. „Mit Ibrahima Traore vom VfB Stuttgart habe ich eine Halbzeit lang schon einen sehr flotten, fast körperlos spielenden Gegner vor der Nase gehabt. Und wir haben am Ende gewonnen. Ribery ist natürlich noch etwas besser“, sagt der Herausgeforderte.

Fortuna hatte im Hinspiel laut Balogun zu viel Respekt vor den Bayern

Dessen bisheriger Saisonverlauf ist durchaus erstaunlich. Mit sechs Erstliga-Einsätzen für Hannover 96 und Werder Bremen war der gebürtige Berliner an den Rhein gekommen. „Am Anfang“, erinnert sich der 24-jährige Deutsch-Nigerianer, „habe ich mir einfach zu viel Druck gemacht. Und habe dann hinten dran gehangen.“ Bis zum 23. November, bis zum HSV-Heimspiel, bis zur Knieverletzung von Abwehrchef Jens Langeneke kurz vor der Halbzeit hatte Balogun auf seine erste Einsatzminute für Fortuna warten müssen. Dann griff der gelernte Innenverteidiger zu, spielte sich auf der rechten Außenposition der Abwehrkette fest. In den vergangenen zwölf Pflichtspielen stand Balogun nur beim 2:3 gegen Augsburg nicht in der Startelf.

Das Hinspiel gegen Tabellenführer Bayern München erlebte der Defensivkicker als Zuschauer. „Da haben wir einen Überschuss an Respekt gezeigt. Das wird am Samstag nicht nötig sein. Wir sind Außenseiter und haben nichts zu verlieren. Wenn wir bei den Bayern etwas holen sollten, wäre es doch eine Sensation.“ Zu der Leon Balogun seinen Beitrag beisteuern mag. Indem er Franck Ribery nicht zur Entfaltung kommen lassen will.