Düsseldorf. Der norwegische Winterneuzugang Mathis Bolly ist bei Fußball-Bundesligist Fortuna Düsseldorf nach fast siebenwöchiger Pause wieder im Training und könnte in den Planungen für das Heimspiel am Sonntag gegen den FSV Mainz 05 eine Rolle spielen.

Gewöhnlich darf man sich vor einem Jubiläum etwas wünschen. Ob Norbert Meier, der am Sonntag (17.30 Uhr, live im DerWesten.de-Ticker) gegen den FSV Mainz 05 sein 50. Bundesliga-Spiel als Cheftrainer bestreiten wird, da sportlich gern eine schnellere Rückkehr seiner norwegischen Offensivalternative Mathis Bolly ins Auge fassen würde? Der Winter-Neuzugang von Lillestrøm SK jedenfalls steht nach fast siebenwöchiger (Rücken-)Verletzungspause seit Dienstag zumindest mal im Training.

Unglückliches 1:2 auf Schalke

Nach einer Laufeinheit mit Konditionstrainer Dirk Schauenberg am gestrigen Morgen mischte der pfeilschnelle Bolly am Nachmittag bei der Übungseinheit in der Arena voll mit. Geheim. Um der rheinischen Konkurrenz medial keine Hinweise auf die mögliche Marschroute am Sonntag zu liefern.

Coach Meier hatte seinen Norwegen-Bolt am Samstagabend beim 1:2 auf Schalke vermisst. Und regte das Thema ungefragt an. „Wenn wir in der zweiten Halbzeit einen schnellen Mann wie Mathis Bolly zur Verfügung gehabt hätten, hätten wir die Schalker vielleicht noch mehr in Verlegenheit bringen können“, erklärte der Trainer nach der unglücklichen Niederlage.

Nach Bellinghausens Ausgleichstreffer schnupperte die Fortuna beim spürbar nervösen Champions-League-Starter widererwartend an der Überraschung. Woran in Halbzeit eins allerdings nicht zu denken war. Meiers gewählte Startaufstellung mit gleich vier gelernten „Sechsern“ – Lambertz, Fink, Bodzek und Tesche – und einer tief defensiven 4-4-2-Staffelung des Teamgefüges schien die Schalker geradezu zum Angriff aufzufordern.

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Ob am Sonntag gegen die Mainzer wieder etwas mutiger agiert wird? Mit Robbie Kruse ist jedenfalls einer der offensiven Fortuna-Leistungsträger nach überstandenem grippalen Infekt wieder startbereit. Stefan Reisinger fehlt wegen eines Muskelfaserrisses im Hüftbeuger. Nando Rafael steht seit einigen Tagen wieder im Training, könnte theoretisch ins Aufgebot rücken. Und auch der eingangs von Meier in Gelsenkirchen in die Debatte gebrachte Bolly könnte sich für den 18-er Kader empfehlen.

Bolly war bisher nur in Marbella in Aktion zu sehen

Den Neuzugang haben bisher nur jene Fortuna-Beobachter live spielen sehen, die im Januar-Trainingslager zu Marbella/Spanien dabei waren. Beim 0:3 gegen Mainz deutete der Fjordmann mit ivorischen Wurzeln seine Qualitäten in der zweiten Halbzeit an. Beim 4:1 über den belgischen Erstligisten RAEC Mons zündete Bolly den Turbo, sorgte mit einem atemberaubenden Sprintsolo für das zwischenzeitliche 2:0.

Danach war allerdings eine Schonfrist angesagt. Eine müde Muskulatur durch intensive Trainingsarbeit war der Anfangsgrund. Dann soll ein Narbengewebe, herrührend von einer alten Operation, gezwickt haben. Letztlich strahlten Schmerzen aus dem Rücken aus, die bei Bayern Münchens Mannschaftsarzt Dr. Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt per zweimaliger Spritzenkur behandelt wurden.

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Gestern nach dem Frühtraining strahlte der Neuzugang Zuversicht aus: „Ich fühle mich gut und hoffe, dass ich am Sonntag vielleicht zum Kader gehöre.“ Das letzte Wort hat, sportlich, der Chefcoach. Samstag, nach dem Abschlusstraining.

Kirschbaum als Torwart-Alternative

Übrigens: Mit Thorsten Kirschbaum von Zweitligist FC Energie Cottbus hat die Fortuna eine mögliche Alternative für die Torwartposition ins Auge gefasst. Allerdings wohl eher vor dem Hintergrund, sich für die kommende Spielzeit vermutlich eine neue Nummer Zwei zu suchen.

Es ist kein Geheimnis, dass sich Robert Almer, dessen Vertrag am 30. Juni ausläuft, einen neuen Verein suchen will – bei dem er öfter spielen kann. Der österreichische Nationalkeeper durfte in der Bundesliga für die Fortuna bisher nur zehn Minuten ran. Als sich Fabian Giefer in der Endphase des Stuttgart-Gastspiels (0:0) verletzt hatte.