Düsseldorf. Fußball-Bundesliga-Rückkehrer Fortuna Düsseldorf kann im Heimspiel anm Freitagabend gegen Eintracht Frankfurt wieder auf Oliver Fink im defensiven Mittelfeld zurückgreifen. Seit dem 1:1 gegen Hoffenheim vor 14 Tagen plagt sich der Bajuware mit muskulären Problemen im Oberschenkel herum.
Ach, die Frankfurter Eintracht! Fortuna-Cheftrainer Norbert Meier hätte zum Innenverhältnis mit dem heutigen Kontrahenten ja so viel sagen können. Griff das Reizthema „Methode Frankfurt“ mit Armin Vehs einstigen Zweitliga-Giftereien unter anderem gegen Ex-Fortuna-Angreifer Sascha Rösler natürlich kurz auf. Hielt es vor dem Duell der letztjährigen Zweitliga-Rivalen (Anstoß: 20.30 Uhr, Arena, live im DerWesten-Ticker) dann aber mit seinem einstigen Bremer Meister-Trainer. „Wut und Hass, das hat Otto Rehhagel stets gesagt, sind schlechte Lehrmeister. Rachegelüste sind für mich kein Motivationsgrund“, betonte Meier.
Der konzentrierte sich vor dem Nachmittagstraining verbal lieber auf seine Startelf. Die auf dem Papier zumindest defensiv weiter nicht optimal aufgestellt sein wird. Mit Jens Langeneke, Tobias Levels und Stelios Malezas fehlt ein Stamm-Trio aus der Viererkette. Dazu ist Mittelfeld-Debütant Ivan Paurevic gelb-rot-gesperrt. Der Trainer hofft auf ein Comeback von Oliver Fink im defensiven Mittelfeld.
Bodzek hält die Abwehr zusammen
Seit dem 1:1 gegen Hoffenheim vor 14 Tagen plagt sich der Bajuware mit muskulären Problemen im Oberschenkel herum. Gestern mischte Fink im Training wieder mit. Augenscheinlich beschwerdefrei, so dass ein Einsatz heute Abend möglich sein dürfte. Anderenfalls müsste Meier vermutlich mit Axel Bellinghausen oder Ken Ilsø auf der „Sechser-Position“ experimentieren. Und dann wiederum deren Lücke anderweitig füllen.
Hinten hält Adam Bodzek als ungelernter Innenverteidiger die Abwehrkette zusammen. Was beim 1:1 in Dortmund glückte. „Adam“, betont Meier in diesem Zusammenhang, „muss einfach, sachlich und geschmacklos agieren. Dann ist er gut. Wenn er anfängt, Ukulele zu spielen, wird’s grenzwertig.“ Die kleine, viersaitige Gitarre aus Hawaii steht im Meier’schen Sprachgebrauch für kreatives Spiel. Und das ist nicht die Schokoladenseite des abwehrstarken Bodzek.
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Nach einem Kapselriss hatte Angreifer Dani Schahin drei Pflichtspiele passen müssen. In Dortmund bekam der viermalige Torschütze wieder ein paar Einsatzminuten. Ob’s heute zu einem Start reicht? Zuletzt bot Meier den starken Robbie Kruse und den durchwachsenen Ken Ilsø als Offensivkicker auf einer Linie auf, also als Doppelspitze. Wich so in der Raumtaktik etwas von der gewohnten 4-2-3-1-Aufstellung ab, wo Schahin vorn nach seinem guten Saisonstart in Augsburg als Alleinangreifer gesetzt war.
Stefan Reisinger dürfte seinen Startplatz im rechten Mittelfeld nach zwei Treffern zuletzt und einem exzellenten Laufeinsatz in Dortmund sicher haben.
Ob Andrej Voronin nach der Auszeit beim BVB-Spiel heute Abend wieder zum Kader zählt, ist fraglich. Zumal sein klassischer Einsatzort, die Mittelfeldmitte-Position, zuletzt von Meier nicht explizit besetzt worden war. Sportvorstand Wolf Werner griff das Thema gestern noch einmal auf. Nach einem intensiven Gespräch mit dem 33-jährigen Ukrainer am Montag vor dem Dortmund-Match. „Andrej fühlt sich medial verfolgt“, so Werner, „er trainiert mit und spricht mit dem Trainer alles ab. Andrej muss erst einmal zur Ruhe kommen.“ Zu sportlich mäßigen Leistungen hatten sich bekanntlich Eskapaden außerhalb des Rasens gesellt, die in eine Abmahnung mündeten.
Den Interview-Abbruch bei Bezahlsender Sky-TV vom Dienstagabend legte Werner gestern auf seine Weise ad acta: „Ich habe mich nicht, wie medial verbreitet, bei Sky-Sportchef Weber entschuldigt. Und ich bin auch froh, dass ich am Dienstag in Dortmund so gehandelt habe. Wahrscheinlich würde ich aber nicht noch einmal denselben Weg wählen.“ Werner hatte sich über Kommentare der Sky-Reporter aufgeregt, die „die Persönlichkeit der Spieler angegriffen und Fortuna nicht den verdienten Respekt entgegen gebracht haben“. Ein Interviewverbot für Sky heute gäbe es gleichwohl nicht. „Die sollen unsere Leistung beurteilen, dann ist alles gut“, so Werner.
DIE FORTUNA-FAKTEN
Ausfälle: Malezas (Trainingsrückstand nach Muskelbündelriss im Oberschenkel), Levels, Langeneke (jeweils Innenbandverletzung im Knie), Paurevic (Gelb-Rot-Sperre), Cha (Rippenverletzung) und Bruno Soares (Leistenoperation).
Form-Quintett: Borussia Dortmund – Fortuna 1:1, Fortuna – Hamburger SV 2:0, Werder Bremen – Fortuna 2:1, Fortuna – TSG Hoffenheim 1:1, Bayer 04 Leverkusen – Fortuna 3:2.
Mögliche Start-Elf (4-2-2-2): Giefer – van den Bergh, Juanan, Bodzek, Balogun – Fink, Lambertz – Bellinghausen, Reisinger – Kruse, Ilsø.
DIE EINTRACHT-FAKTEN
Ausfälle: Schwegler, Zambrano (jeweils Gelb-Sperre), Anderson (Bauchmuskeloperation), Amedick (erkrankt).
Form-Quintett: Eintracht – FSV Mainz 05 1:3, FC Schalke 04 – Eintracht 1:1, Eintracht – FC Augsburg 4:2, FC Bayern München – Eintracht 2:0, Eintracht – SpVgg Greuther Fürth 1:1.
Mögliche Start-Elf (4-2-3-1): Trapp – Oczipka, Kempf, Demidov, Jung – Rode, Lanig – Inui, Meier, Aigner – Matmour.