Düsseldorf. . Stelios Malezas trainiert beim Fußball-Bundesligisten Fortuna Düsseldorf wieder mit dem Ball. Wirklich fit fühlt sich der griechische Innenverteidiger allerdings noch nicht. “Ich glaube, ich muss das Spiel noch einmal neu lernen“, sagte der 27-Jährige.

Die Putzkolonne hatte sich am Dienstagabend nach 18 Uhr bereits Zutritt zum Umkleidetrakt der Fußball-Fortunen verschafft, da ließ sich Innenverteidiger Stelios Malezas immer noch durchkneten. Genauer: vorrangig den hinteren Teil seines rechten Oberschenkels. Die offiziell als Muskelfaserriss deklarierte Pein setzte den griechischen Nationalspieler seit dem 12. Oktober schachmatt. Gestern durfte der Abwehrrecke erstmals seit seiner Verletzungsauswechslung beim WM-Qualifikationsspiel gegen Bosnien-Herzegowina in Piräus wieder vor den Ball treten.

"Ich muss das Spiel noch einmal neu lernen"

Konditionstrainer Dirk Schauenberg absolvierte mit dem Comebacker einfache Übungen. Die zugeworfene Kugel in leichter Trippelbewegung mit dem Fuß schlicht zurückspielen. Beispielsweise. "Das war schon ein komisches Gefühl", gestand Melzas am Dienstagabend im Gespräch mit der NRZ, "ich glaube, ich muss das Spiel noch einmal neu lernen."

Ganz so arg wird es sicher nicht kommen. Malezas wollte wohl eher die Hoffnung etwas dämpfen, dass es eine schnelle Rückkehr in die Startelf geben könne. "Ich denke, dass ich noch zwei Wochen brauchen werde, um ein Kandidat zu sein. Vielleicht kehre ich am Montag ins Mannschaftstraining zurück. Aber da haben die Ärzte sicher auch noch ein Wort mitzureden", erklärte der 27-jährige Neuzugang vom PAOK Saloniki.

Ohne Malezas holte Fortuna nur einen Punkt

Dass Fortuna in fünf Bundesliga-Spielen ohne Malezas nur einen Punkt gesammelt hatte, mochte der Defensivkicker so nicht stehen lassen. "Erstens stimmt die Statistik nicht wirklich. Das Pokalspiel gegen Mönchengladbach haben wir ja gewonnen. Außerdem verliert oder siegt immer die ganze Mannschaft. Ein einzelner Spieler kann da nie allein verantwortlich sein."

Nach seinem späten Transferwechsel im August zum Trainingslager im niederländischen Doorwerth wusste sich der Grieche, mit großer Erstliga-Erfahrung und zahlreichen internationalen Einsätzen für PAOK ausgestattet, zügig zu etalibieren. Und zwar auf der durch Assani Lukimyas Abgang zu Werder Bremen freigewordenen Innenverteidiger-Position neben dem auch in der Bundesliga bisher erstklassig souverän aufspielenden Abwehrchef Jens Langeneke.

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Die Kontrahenten Juanan und Leon Balogun (vom SV Werder Bremen II) waren früh in der Reservistenrolle. Hatten sich allerdings in der Vorbereitung auch nicht wirklich aufgedrängt. Juanan wirkte in Training und Testspielen einige Male auffällig langsam und behäbig. Dem athletischeren Balogun unterliefen mehr als einmal eklatante Patzer mit und ohne Ball. Mit Malezas' Ausfall nach acht Pflichtspielen in Serie über die volle Distanz knickte die rot-weiße Erfolgskurve. Zum Leidwesen auch von Juanan. Der 25-jährige bullige Iberer leistete sich bereits einige Stellungsfehler, die zu Gegentreffern führten.

Ausverkaufte Arena erwartet

Nicht mit dabei war am Dienstag erneut Oliver Fink. Der Mittelfeldkicker klagt wie schon vor dem Bremen-Gastspiel über "muskuläre Probleme", wie es derzeit offiziell heißt, und wird wohl auch am Freitagabend (20.30 Uhr, live im DerWesten-Ticker) gegen den Hamburger SV fehlen. Die Rückkehrpartie von Ex-Fortune Maximilian Beister läuft übrigens auf eine ausverkaufte Arena hinaus.

Nach überstandener Grippe meldete sich Andrej Voronin im Mannschaftstraining zurück. Der 33-jährige Ukrainer wirkte frohgelaunt, gab nach der Übungseinheit den vier anwesenden Autogrammjägern locker seine Unterschrift und entschwand dann in den Feierabendverkehr.

Mazelas in Zahlen:

Mit Stelios Malezas gelangen der Fortuna in den ersten acht Pflichtspielen immerhin drei Auswärtssiege und vier Unentschieden. Die einzige Niederlage gab’s beim 0:1 in Mainz. Der Bundesliga-Rückkehrer spielte dabei sechsmal "zu Null" und kassierte lediglich drei Gegentreffer. Ohne Malezas gab es in sechs Partien nur den Pokalerfolg gegen Gladbach, dazu aber vier Niederlagen bei insgesamt 5:15 Treffern.