Düsseldorf. Jetzt oder nie? Nachdem Bundesliga-Aufsteiger Fortuna Düsseldorf nach und nach die Angreifer ausgehen, drängt sich ein Comeback von Andrey Voronin auf. Doch Fortuna-Trainer Meier will zu diesem Thema nichts mehr sagen: Das sei doch “ausgelutscht“.

Ein Name genügte – und schon ging Fortuna-Trainer Norbert Meier der sprichwörtliche Hut hoch. Kaum hatte jemand bei der Pressekonferenz vor dem Bundesligaspiel gegen die TSG 1899 Hoffenheim (Sa., 15.30 Uhr/Im Live-Ticker bei DerWesten) gefragt, ob Andrey Voronin eventuell in den Fortuna-Kader zurückkehren werde, blaffte Meier: „Das Thema ist doch ausgelutscht. Jede Woche werde ich danach gefragt.“

Dabei stellt sich die Frage gerade angesichts der angespannten Personalsituation in der Offensive der Fortuna mehr denn je. Dani Schahin fällt wegen seines im Training erlittenen Kapselrisses im Sprunggelenk bekanntlich aus, Stefan Reisingers Trainingsrückstand ist für einen 90-Minuten-Einsatz noch zu groß, Nando Rafael hat wegen Schmerzen im Adduktorenbereich in der letzten Woche wenig trainiert: Böte sich ein Einsatz des 33-jährigen Voronin in dieser Situation nicht geradezu an?

Voronin-Berater bestreitet Kontakt zu Moskau

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Die Antwort blieb Meier schuldig, doch spätestens bis zum Anpfiff wird sie fällig. Dabei scheint so viel sicher: Sollte der Trainer Voronin auch dann nicht berücksichtigen, wenn etliche andere Offensivspieler nicht zur Verfügung stehen, dann wäre dies ein deutliches Signal in Richtung des Ukrainers. Und dieses könnte Voronin kaum noch missverstehen. Nach seiner Nicht-Berücksichtigung im Pokalspiel gegen Mönchengladbach hatte der Starstürmer bekanntlich schon geäußert: „Scheinbar passe ich nicht zur Fortuna.“

Sein langjähriger Berater Andrej Golowasch – ebenfalls Ukrainer – versicherte allerdings in einem Telefongespräch, dass die häufig geäußerte Vermutung, Voronin wolle schon in der Winterpause zu seinem Ex-Klub Dinamo Moskau zurückkehren, den Grundlagen entbehrt. „Wir haben weder mit Dinamo Moskau noch mit einem anderen Verein Kontakt“, so Golowasch, „der Vertrag mit Fortuna gilt definitiv bis zum Ende der laufenden Saison. Der Verein hat alle Rechte.“ Im übrigen gebe es keinen Konflikt zwischen Voronin und dem Trainer. Am Dienstag oder Mittwoch – so genau wisse er das nicht mehr – habe es ein Gespräch zwischen beiden gebenen, das Golowasch als „gut“ und „ganz normal“ bezeichnete. Der Berater hält sich zur Zeit in Deutschland auf und will während des Spiels gegen Hoffenheim heute in der Arena sein.

Gerade mit diesem Gegner verbindet Andrey Voronin übrigens eine spezielle Erinnerung. In seinem einzigen Bundesligaspiel gegen die TSG erzielte er in der Saison 2008/09 das „goldene Tor“ zum 1:0 seines damaligen Klubs Hertha BSC Berlin.