Düsseldorf. Fortuna Düsseldorfs Gegner im DFB-Pokal heißt Borussia Mönchengladbach. Die Fohlen sind nach schwachem Saisonstart wieder zurück in der Erfolgsspur. Zuletzt besiegten die Gladbacher Olympique Marseille in der Europa-League und Hannover 96 in der Bundesliga. Der Teamcheck.
Nach einer Saison der Euphorie, des Zauberfußballs und großen Festen am Niederrhein, ist Borussia Mönchengladbach wieder auf dem Boden der Tatsachen gelandet. Schlimmer noch. Die Mannschaft von Trainer Lucien Favre befand sich lange in einer Ergebnis- und sogar in einer Sinnkrise. War die vergangene Saison nur Zufall? Sind die Abgänge von Marco Reus (zu Borussia Dortmund), Dante (zum FC Bayern München) und Roman Neustädter (nach Schalke) überhaupt adäquat zu ersetzen? Schon vor dieser Spielzeit warnte Favre vor "einer ganz schweren Saison" und Gladbachs Sportdirektor Max Eberl gab als Ziel nur Platz acht in der Endabrechnung aus. Beide Fohlen-Verantwortlichen schätzen die Lage ihres Teams richtig ein.
Fehlenden Stabilität und eklatante Auswärtsschwäche
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Trotz hoher Investitionen auf dem Transfermarkt - Luuk de Jong kam aus Enschede für zwölf Millionen Euro, für Granit Xhaka (Basel) und Alavaro Dominguez (Atlético Madrid) überwies Eberl je acht Millionen Euro an die abgebenden Vereine - konnte die Borussia nicht an die Leistungen der erfolgreichen Saison anknüpfen. Gladbach scheiterte in der Champions-League-Quakifikation gegen Dynamo Kiew (1:3 und 2:1) und offenbarte schon in diesen Spielen die Probleme, die sie bis vor einer Woche mit sich rumschleppten.
Der Schweizer Coach tüftelte am System, um Reus vergessen zu machen, suchte lange den richtigen Sturmpartner für de Jong und musste feststellen, dass mit Dante und Neustädter auch die Kompaktheit den Verein verlassen hatte. Die Kompaktheit, aus der die Fohlen vergangene Saison für Furore sorgten. Eine große Anfälligkeit nach Standardsituation war das Resultat der fehlenden Stabilität und dazu gesellte sich noch eine eklatante Auswärtsschwäche der Gladbacher (0:5 in Dortmund, 0:4 in Bremen).
Marx und Herrmann läuten die Wende ein
In der Europa League holten sich die Gladbacher mit einem 2:0-Sieg gegen französischen Top-Klub Olympique Marseille neues Selbstvertrauen. Favre reaktivierte den aussortierten Routinier Thorben Marx im defensiven Mittelfeld und ließ Patrick Herrmann auf der Reus-Position spielen. Mit diesen Veränderungen schlug Mönchengladbach am vergangenen Wochenende sogar die heimstarken Hannoveraner (3:2) und läuteten die Wende ein. Die Borussen haben mit diesen beiden Siegen nicht nur ihr Selbstvertrauen, sondern ihren alten Teamgeist, das Kollektiv wiedergefunden. Vielleicht finden sie bald auch wieder zurück zum begeisternden Zauberfußball.
Wer fehlt?
Luuk de Jong (Fleischwunde am Knie), Tony Jantschke (Schwere Gehirnerschütterung)
Die letzten fünf Spiele:
bei Hannover 96 (2:3), Olympique Marseille (2:0), bei Werder Bremen (4:0), Eintracht Frankfurt (2:0), bei Borussia Dortmund (5:0
Mögliche Aufstellung:
Ter Stegen - Stranzl, Brouwers, Dominguez, Daems - Marx, Nordtveit - Rupp, Arango - Herrmann, de Camargo