Düsseldorf. „Die Erwartungshaltung wird einfach zu hoch geschraubt“, sagte Fortuna-Sportvorstand Wolf Werner nach dem 0:0 gegen den SC Freiburg. Am Dienstagabend müssen die Düsseldorfer bei der Spielvereingung Greuther Fürth im Ronhof ran. Zwei ehemalige Fürther könnten hier hilfreich sein.
Montagnachmittag war schlicht kein Wetter für einen netten Trainingsbesuch bei Fortuna. Genau ein (neutraler) Zuschauer hatte sich bei Wind und Regenschauern unter das übersichtliche Quartett arbeitender Journalisten gemischt. Sportvorstand Wolf Werner beäugte das 75-minütige Treiben mit flatterndem Haupthaar ebenso. Und hatte vor dem fünften Bundesliga-Kick heute (Anstoß: 20 Uhr, Ronhof/live im DerWesten-Ticker) bei Mitaufsteiger Greuther Fürth, wie üblich, Kerniges mitzuteilen.
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Seine Doppel-Null-Agenten sah Werner nicht günstig genug dargestellt. „Die Erwartungshaltung“, mahnte der 70-jährige Ex-Werderaner, ohne den medialen Übeltäter zu benennen, „wird einfach zu hoch geschraubt. Wir haben nicht den Anspruch, die Bundesliga zu dominieren.“ Was zumindest an dieser Stelle keiner verlangt hatte. Aber vielleicht wäre nach drei faktischen Nullnummern ohne Unterhaltungswert ein Treffer ja mal ganz schön. „Dafür muss unser Spiel nach vorn allerdings schneller werden“, betont Werner. Durchaus berechtigt.
Schahin will keine Kraft verschwenden
Zwei ehemalige Fürther könnten hier hilfreich sein. Starter Dani Schahin, der in der vergangenen Spielzeit bei den „Kleeblättern“ nicht allzuviel Einsatzzeit gesehen hatte, reist ohne Wut im Bauch an seine alte Wirkungsstätte: „Auf solche Gedanken verschwende ich keine Kraft.“
Den Ukraine-Libanesen mit deutschem Pass freuten allerdings die Glückwünsche aus Fürth für seine beiden Treffer beim 2:0-Auftakterfolg in Augsburg. Chefcoach Mike Büskens hatte allerdings mangels Mobilfunknummer seines ehemaligen Schützlings den Umweg über Fortunas Mentaltrainer Axel Zehle gewählt. „Zu Büskens habe ich ein vernünftiges Verhältnis, bin bei ihm sportlich aber nicht weit gekommen“, so Schahin.
Dessen Drähte nach Franken sind gut. Schahins Freundin wohnt noch in Nürnberg, einer seiner besten Freunde, Mittelfeldspieler Tayfun Pektürk, kickt bei der Spielvereinigung.
Stefan Reisingers (geteilte) fünf Jahre bei den Grün-Weißen liegen schon etwas zurück. „Vom Platzwart bis zum Torwarttrainer kenne ich die meisten dort noch. Ich spiele immer gern bei meinen Ex-Vereinen“, erklärte „Reise“ gestern nach dem Training.
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Gegen seinen vorerst letzten Klub, den SC Freiburg, musste der 31-jährige Angreifer am Samstag allerdings auf der Bank schmoren. Hundert Prozent fit ist der gebürtige Landshuter nach grippalem Infekt plus Fußgelenksverletzung noch nicht. „Ich bin aber auf einem guten Weg.“
Auch wenn Reisinger am Samstag beim 0:0 pausiert hatte, redete der erfahrene Angreifer gestern durchaus Klartext: „Unser Anspruch muss sein, nicht mit einem solchen Spiel zufrieden zu sein. Freiburg ist ein Gegner, den wir auch mal schlagen könnten.“
Fürth fällt in die gleiche Kategorie. Reisinger: „Ein Erfolgserlebnis wäre für uns psychologisch sehr wichtig. Da würden wir vor dem schweren Spiel gegen Schalke erst einmal im oberen Drittel der Tabelle verharren.“