Düsseldorf. In der Fußball-Bundesliga steht bei Fortuna Düsseldorf die Null seit drei Spielen nicht nur auf der richtigen Seite. Gegen den SC Freiburg hätte man in der Nachspielzeit noch gewinnen können. „Wir tun uns schwer, die letzten Bälle vorn an den Mann zu bringen“, sagte Trainer Norbert Meier.

Was haben Bundesliga-Rückkehrer Fortuna und Geheimagent James Bond gemeinsam? Beide darf man derzeit getrost als Doppel-Null-Agenten bezeichen. Jene im roten Jersey präsentieren sich allerdings lange nicht so prickelnd und unterhaltsam wie der britische „007“, der seit immerhin 1962 in der Belle Etage des großen Kinos zu überleben versteht. Letzteres ist natürlich auch das selbstredende sportliche Ziel der Fortuna im Fußball-Oberhaus. Und genau dafür dürfte das dröge 0:0 gegen vor allem in der zweiten Halbzeit spielerisch bessere Freiburger dienlich gewesen sein.

Der über weite Strecken wenig erstliga-taugliche Kick offenbarte allerdings, wie steinig und schwer der Weg für die Fortuna zu Platz 15 werden wird. Cheftrainer Norbert Meier fasste das Gesehene in drei klaren Sätzen zusammen: „Der Fußball in der höchsten Liga setzt eine gewisse Klasse voraus. Da müssen wir eben solche Abstriche machen. Trotzdem habe ich deshalb keinen Spieler meiner Mannschaft weniger lieb.“

Fußabwehr gegen Togo-Slowaken

Das weiterhin gute Defensivverhalten legte die Gäste spätestens am Fortuna-Strafraum brach. Bei den wenigen Breisgauer Chancen präsentierte sich Keeper Fabian Giefer selbstsicher, pflückte dazu jede Flanke. Größte Parade: eine Fußabwehr gegen Karim Guédé. Der gebürtige Hamburger mit Familienwurzeln in Togo und Länderspieleinsätzen für die Slowakei hätte einen Patzer des am Samstag fehlerhaften Stelios Malezas fast genutzt.

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Von den wenigen prickelnden Einschussmöglichkeiten hatte die im Vorwärtsgang unaufgeräumte Fortuna noch die beiden besten. Dani Schahin versiebte eine Kruse-Hereingabe im Fünfmeterraum (52.). In der Nachspielzeit hatten dann die Einwechselkicker ihren Auftritt. Nando Rafael spitzelte eine Hereingabe von Johannes van den Bergh aus kurzer Zieldistanz an die Freiburger Querlatte, Du-Ri Cha bekam seinen Schuh nicht mehr richtig hinter den Abpraller. Und schoss die Kugel ungelenk übers Gebälk.

„Das wäre des Guten zu viel gewesen. Bei uns hat offensiv der nötige Biss gefehlt“, kritisierte Mittelfeldkicker Oliver Fink. Abwehrrecke Jens Langeneke, neben Keeper Giefer sicher bester Fortune, hatte schlechte Laune. In erster Linie, weil einige „Experten“ sein Team in der Favoritenrolle gesehen hatten: „Die Erwartungshaltung vor dem Spiel war schon recht hoch. Dabei spielt Freiburg ein bisschen länger Bundesliga als wir. Und hat auch was drauf. Offensiv haben wir nicht so viel gebracht, dass drei Punkte verdient gewesen wären. Wir müssen uns fußballerisch verbessern, da habe ich die Augen sicher nicht zu.“

Sportvorstand Wolf Werner beurteilte die 92 Spielminuten ähnlich: „Das war ein weniger guter Auftritt von uns. Wir haben zu viele Fehler, vor allem auch zu viele Abspielfehler gemacht.“

Cheftrainer Norbert Meier spezifizierte: „Wir tun uns schwer, die letzten Bälle vorn an den Mann zu bringen. Wir müssen damit klar kommen, nicht mehr so viel Zeit am Ball zu haben wie in der zweiten Liga.“ Freiburg wirkte da in einigen Situationen gedankenschneller.

„Gewonne hätt’ mer scho lieber!“

Das Publikum nahm das zähe Treiben geduldig hin. Pfiffe oder Unmutsbekundungen gab’s kaum. Kleine Fußballfeste, wie sie in der zweiten Liga des Öfteren zu bestaunen waren, dürften in dieser Saison die Ausnahme bleiben.

Ein Lob an den Aufsteiger hatte Sportclub-Trainer Christian Streich parat: „Fortuna ist im Spiel gegen den Ball mit das Beste der Liga.“ Was sich in der Laufdistanz allerdings nicht widerspiegelte. Streich mochte das Match nicht schlecht reden, schob aber im besten Schwarzwald-Slang hinterher: „Gewonne hätt’ mer scho lieber!“ Kollege Meier hielt hanseatisch korrekt dagegen: „Wir auch.“ Damit das Überleben a la Bond leichter fällt.

DAS SPIEL IN DER STATISTIK

Fortuna: Giefer – van den Bergh, Langeneke, Malezas, Levels – Fink, Bodzek (63. Bellinghausen) – Lambertz, Voronin (80. Cha), Robbie Kruse – Schahin (71. Rafael).

Freiburg: Baumann – Sorg, Diagne, Ginter, Mujdza – Makiadi, Schuster – Caliguri (74. Freis), Max Kruse, Schmid – Guédé (78. Flum).

Schiedsrichter: Bastian Dankert (Brusewitzer SV/Rostock).

Zuschauer: 26 862.

Tore: Fehlanzeige!

Gelbe Karten: Levels (1. der laufenden Saison), Bellinghausen (2.) – Mujdza, Flum.

Eckbälle: 3:6 (2:1).

Torchancen: 5:4 (3:3).

Torschüsse: 10:11.

Foulspiele: 13:18.

Ballbesitz: 46:54 Prozent.

Gewonnene Zweikämpfe: 50:50 Prozent.

Meiste gewonnene Zweikämpfe: Fink (18) – Mujdza (18).

Meiste Ballkontakte: Levels (69) – Schuster (89).

So geht es weiter: SpVgg Greuther Fürth – Fortuna (Di., 20 Uhr, Stadion Ronhof).