Düsseldorf. An Tagen wie diesen, wünscht man sich bei Fortuna Düsseldorf wohl weniger Unendlichkeit, sondern starke Nerven. Durch das Urteil des DFB-Sportgerichts, das den Bundesliga-Aufsteiger aus Düsseldorf zu einem Zuschauer-Teilausschluss verurteilte, steht der Verein vor unerwarteten Problemen.

Vor dem Derby am Samstag zwischen Fortuna Düsseldorf und Borussia Mönchengladbach (18.30 Uhr live im DerWesten-Ticker) wurden viele Dauerkarten versehentlich falsch gesperrt. In einzelnen Fällen führte die Sperrung sogar dazu, dass Kinder eine Zusage, deren Eltern aber eine Absage für die Begegnung erhalten haben.

Dem Verein ist das Problem seit Montag bekannt. „Wir arbeiten mit Hochdruck an einer Lösung“, versichert Tom Koster, Pressesprecher der Fortuna. Die Situation sei für den Verein neu, sodass er keinen „Plan B“ zur Hand hätte. „Man kann auch keinen anderen Verein anrufen und fragen, was man in einem solchen Fall machen kann“, so Koster. Auch das Ticketing nimmt Koster in Schutz: „Die Abteilung macht einen verdammt guten Job. Das ist eine Sondersituation. Sie werden mit Dingen konfrontiert, die sie einfach nicht kennen.“

Was war passiert?

Zum Hintergrund: Das Sportgericht hatte den Verein nach den Ausschreitungen am Rande des Relegationsspiels gegen Hertha BSC dazu verurteilt, bei den ersten zwei Spielen in der Esprit-Arena insgesamt nur 25.000 Karten für Heim- und 5.000 für Gästefans zu verkaufen.

Das Problem: Zur neuen Saison hat Fortuna insgesamt 31.000 Dauerkarten verkauft. Dadurch sind nicht alle Inhaber einer Dauerkarte in der Lage, beide Spiele zu besuchen.

Die geplante Lösung stellte der Verein auf seiner Homepage vor: Die etwa 17.000 Dauerkarteninhaber, die ihr Saisonticket bereits im Vorjahr hatten, werden für beide Spiele berücksichtigt. Über die restlichen 8.000 Plätze sollte per Losverfahren entschieden werden. So wurden aus allen Neubestellungen je 6.000 Dauerkartenbesitzer ausgelost, die entweder das Spiel gegen Mönchengladbach oder Freiburg besuchen können. So blieben 2.000 Plätze für neue Dauerkartenbesitzer, die dann beide Spielen sehen könnten.

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Eine Lösung steht noch aus

Wie konnte es also passieren, dass ein Teil der Fans, denen der Zutritt für beide Begegnungen zugesichert wurde, eine Absage vom Verein erhielten?

Tom Koster verweist vor allem auf die kurze Reaktionszeit, die dem Verein blieb. „Das Urteil fiel am 10. August und wir mussten bis letzten Donnerstag reagieren. Wir hatten keine zwei Wochen Zeit.“ Dennoch will er die Panne nicht verharmlosen, stellt aber klar, dass es sich um Einzelfälle und kein generelles Problem handelt.

Als erste Reaktion führte der Verein nun eine zentrale E-Mail-Adresse ein, um in Zukunft auf die Bedürfnisse und Probleme der Dauerkarten-Inhaber besser eingehen zu können. Eine offizielle Stellungnahme will der Verein im Laufe des Dienstags auf seiner Homepage veröffentlichen. Solange hoffen die treuen Fans, die ihr Ticket sicher haben sollten und nun von der Panne betroffen sind, noch auf eine schnelle Lösung des Problems.