Düsseldorf. Mit einem Heimsieg im letzten Spiel gegen den MSV Duisburg kann Zweitligist Fortuna Düsseldorf den dritten Platz betonieren. Beim 1:1 in Fürth erzielte Ken Ilsø ein Traumtor für die Fortuna. „Das war ein Treffer der Extraklasse“, lobte Cheftrainer Norbert Meier.

Es ist nur ein Gerücht, dass Ken Ilsøs Friseur am Sonntag seinen Anteil am 1:1 (0:1)-Punktgewinn der Fortunen bei Greuther Fürth besaß. Die neue Kurzhaarfrisur (mit leichter Pony-Tolle) verschaffte dem bisher eher als Struwwelpeter bekannten Dänen allerdings nach genau einer Spielstunde den rechten Durchblick. Das gute Gefühl im dicken Zeh des rechten Fußes gab allerdings den Ausschlag. Ein Freistoßschlenzer in den kurzen rechten Torwinkel war jener Kleeblattschuss im voll besetzten Ronhof, den es brauchte, um die Fortunen vom Fußball-Bundesliga-Relegationsspiel träumen zu lassen.

„Treffer der Extraklasse“

„Das war ein Treffer der Extraklasse“, lobte Cheftrainer Norbert Meier. Und richtete, fast schon ein wenig euphorisch, den Blick auf den kommenden Sonntag. Klarer Auftrag: Mit einem Heimsieg im letzten Zweitliga-Match über den MSV Duisburg (6. Mai, 13.30 Uhr, live im DerWesten-Ticker) wäre Rang drei betoniert! „Ich freue mich wahnsinnig, weil ich diesen Kitzel im Fußball immer brauche“, so Meier.

Das gestrige Match bescherte einen ebensolchen Thrill. Aber lange nicht nach Meiers Geschmack. Der an der Wade verletzte Maximilian Beister meldete sich zwar mit einem Bankeinsatz unerwartet zügig zurück. Dafür musste kurzfristig Sascha Dum passen: Rückenschmerzen! Nur eine halbe Stunde lang hielt Sascha Rösler an alter Wirkungsstätte durch. Dann musste der Antreiber, diesmal neben Ilsø eher als zweite Spitze im Einsatz, vom Feld. Eine üble Grätsche von Fürstner im Mittelfeld half nach: Sprunggelenksblessur!

Vor der Pause war nicht nur Rösler eher wenig anwesend. Fortuna ließ sich nach der Abtastphase von den Fürthern, auf gut Bayerisch, vor sich herspielen. Und hatte verdammtes Glück, dass es bis zur Halbzeit nur 0:1 stand.

Gräfe übersah Elfmeterfoul

Referee Manuel Gräfe übersah ein Elfmeterfoul von Weber an Schmidtgal (11.). Asamoah traf die Unterkante der Latte, Kleine in der gleichen Situation den Pfosten (21.). Einen 4-1-Konter verdaddelte Prib (26.). Dann scheiterte zweimal Asamoah aus drei Metern Zieldistanz, einmal rettete Rösler auf der Torlinie (29.). Vor Ratajczaks Fußabwehr gegen ein Geschoss von Pektürk (34.) fiel das überfällige Führungstor. Die Flanke des überragenden Sararer köpfte Nöthe ins Netz.

Nach der Pause ging es zunächst fröhlich so weiter. Prib prüfte den guten Ratajczak doppelt (49./51.), dann schoss Nöthe die Kugel wieder an den Pfosten (52.).

Der Fortuna-Treffer fiel bei schwül-feuchter Witterung vom Himmel wie ein Sechser im Lotto. Der präzise geschlenzte Freistoß von Ken Ilsø, bei dem Keeper Grün auf dem falschen Fuß erwischt worden war, ließ die mehr als 3000 Fortuna-Fans jubilieren.

„Ich wollte den Ball erst flach bringen. Doch dann hat sich die Mauer ein Stück nach links bewegt. Hoch war ja auch nicht schlecht“, meinte der Däne. „Trotzdem bin ich auch ein bisschen sauer. Ich wollte hier gewinnen!“

Wäre dem Spielverlauf nach vermessen gewesen. Was auch Coach Norbert Meier zugab: „Der Fußballgott, so es ihn denn geben sollte, hat uns ein bisschen geholfen. Am Sonntag werden wir versuchen, uns selbst zu belohnen.“

Dass auch Keeper Michael Ratajczak seinen Mann gestanden hatte, ließ der Trainer nicht unerwähnt: „Wir haben ihm Mut zugesprochen. Und ,Rata’ hat seine Sache gut gemacht.“

Fortuna-Torwart Almer will wieder trainieren

Ob der wohl scheidende Keeper gegen die Duisburger „Zebras“ erneut ran muss? Der wegen einer Oberschenkelzerrung erneut ausgefallene Starttorhüter Robert Almer will in dieser Woche offenbar wieder ins Teamtraining einsteigen.