Düsseldorf. . Fortunas Stammtorhüter Robert Almer fällt mit einer Oberschnkel-Verletzung am Sonntag gegen Union Berlin aus. Für ihn wird Michael Ratajczak im Tor stehen. Im wichtigen Spiel gegen Union Berlin geht es für Fortuna Düsseldorf vor allem darum, im Rennen um Platz 3 den SC Paderborn nicht aus den Augen zu verlieren.

Glücklich schaute Robert Almer gestern Vormittag nicht drein. Fortunas Starttorhüter hatte das Training abbrechen müssen, weil wieder der linke Oberschenkel zwickte. „Ich weiß nicht, ob es nur eine Zerrung oder sogar ein Muskelfaserriss ist“, gab der österreichische Nationalkeeper zerknirscht zu Protokoll. An einen Einsatz am Sonntag (13.30 Uhr, Arena und live im DerWesten-Ticker) gegen den 1. FC Union Berlin ist nicht zu denken. Heißt im Umkehrschluss: Michael Ratajczak wird nach neun Zweitligaspielen Bankpause in die erste Elf zurückkehren.

Juanan für Jens Langeneke in der Abwehrkette

„Ich bin auf jeden Fall bereit“, erklärte der Blondschopf. Dem Cheftrainer Norbert Meier dazu eine vorbildliche Trainingsleistung attestierte. „Wenn es angesagt ist“, so Meier, „steht ,Rata’ natürlich im Tor.“ Dass der Ex-Dortmunder weiterhin nicht definitiv weiß, ob die Fortuna noch mit ihm plant, scheint ein einseitiges kommunikatives Problem zu sein. „Es gab keine Gespräche mit Fortuna“, versicherte der Torsteher gestern. Dass sich die sportliche Leitung offenbar nach anderen Kandidaten umsieht, ist trotzdem kein wirkliches Geheimnis.

Vor Ratajczak wird sich erneut eine umgestellte Vierer-Abwehrkette formieren. Jens Langeneke fehlt wegen einer Wadenprellung weiterhin, so dass Juanan seinen Platz in der Innenverteidigung einnehmen wird. Assani Lukimya-Mulongoti dürfte neben dem Spanier spielen. Nach einem Tag Übungspause wegen „muskulärer Beschwerden“ kehrte der gebürtige Kongolese gestern wie angekündigt ins Mannschaftstraining zurück.

Gut möglich, dass Adam Bodzek nach seiner Bankpause in Dresden wieder das defensive Mittelfeld verstärkt. Der gebürtige Pole könnte allerdings auch als Innenverteidiger-Ersatz dienen, falls Lukimya wider Erwarten noch ausfallen würde.

Leistungen der Rückrunde sind nicht Anspruch der Fortuna

Chefcoach Meier trat gestern energisch Vermutungen entgegen, seine Kicker würden nicht alles für einen möglichen Aufstieg tun. Neben der sportlichen Ehre geht es auch um eine Gesamtaufstiegsprämie von rund 1,5 Millionen Euro. „Jeder will doch den großen Schuss landen! Ich weiß, dass die Truppe derzeit leidet wie ein Hund. Aber im Fußball ist es wie im richtigen Leben: Man muss sich auch mal schwierigen Aufgaben stellen. Und dann auch mal richtig Attacke reiten“, so Meier.

Dass die Leistungen der Rückrunde natürlich nicht der Anspruch sind, daran lässt der Trainer keinen Zweifel. Betont aber, dass seine Kicker auch eine gewisse Verpflichtung gegenüber ihren Anhängern besitzen. „Wir werden nicht leise weinend in der Ecke sitzen, sondern müssen aufrecht die nächste Aufgabe angehen“, mahnt Meier.

Immerhin weiß der einstige Werder-Meisterkicker, nicht erst seit dem Dresdner Montag, dass seine Kicker zumindest kein Kraftproblem haben: „Sonst hätten wir in der Schlussviertelstunde nicht mehr aufdrehen können. Offenbar war plötzlich die Brust frei, weil die Niederlage schon besiegelt schien.“ Alles andere als drei Punkte könnte die Fortunen schon aus dem Rennen um Platz drei stürzen. Die einen Zähler besseren Paderborner dürften am Sonntag parallel bei Abstiegskandidat Karlsruher SC schließlich eine gute Siegchance besitzen.

Übrigens: Erwartungsgemäß hat die Fortuna die Spiellizenz für die kommende Saison ohne Auflagen erhalten. Allein aus den Zuschauereinnahmen verbuchte der Zweitliga-Dritte rund zwei Millionen Euro mehr als in der Etat-Kalkulation angesetzt (die NRZ berichtete).