Düsseldorf. Glück und Pech grüßten für Fortuna Düsseldorf beim 1:1 (0:1) gegen Eintracht Braunschweig im Minutentakt. Gegen St. Pauli geht es am nächsten Montag im direkten Duell um Platz drei. “Wir brauchen eine komplette Leistung“, sagte der Düsseldorfer Trainer Norbert Meier.

Spiel- oder Situationsbewertungen im Sport sind immer auch eine Frage der Erwartungshaltung. Niemand mochte deshalb am Samstagnachmittag einem Großteil der 35 427 Zuschauer die Enttäuschung über einen verpassten Heimsieg wegreden. Nach dem verdienten 1:1 (0:1) skandierten die gut 3000 Anhänger von Eintracht Braunschweig lautstark: „Nie mehr dritte Liga!“ Die Zahl „drei“ nahm Fortunas Cheftrainer Norbert Meier zum Anlass, die reale Zuversicht herauszuarbeiten. Gegen den FC St. Pauli geht es nächsten Montag im direkten Duell um Platz drei, der den möglichen Umweg in Richtung Fußball-Bundesliga weisen könnte.

Aufstieg nicht verdient

„Sieben Spieltage vor Schluss sind wir noch dabei. Und haben solch ein brisantes Spiel vor der Brust. Das ist doch eine herrliche Geschichte!“ stellte Meier heraus. Sparte aber in seiner durchaus kämpferisch-optimischen Analyse am Samstag die dürftige erste Halbzeit gegen starke Gäste nicht aus. „Gegen Pauli brauchen wir eine komplette Leistung.“ Wer wollte da widersprechen!?

Antreiber Sascha Rösler, der beste Fortune auf dem Feld, wählte klarere Worte. Trotz einer besseren zweiten Spielhälfte. „Wenn wir so spielen wie vor der Pause, haben wir den Aufstieg eh nicht verdient.“ Leistung hin oder her: Es hing, wie so oft, vieles am seidenen Faden. Fast mit dem Pausenpfiff hatte Andreas Lambertz die Kugel zum Ausgleich ins Tor geschoben. Doch Referee Markus Schmidt hatte „Lumpis“ Zweikampf mit Bicakcic im Eintracht-Strafraum fälschlicherweise als Foul gewertet.

Zuvor ließen Jens Langeneke und Assani Lukimya den schnellen, spielstarken Kumbela im Konter gewähren. Der Kongolese nutzte den Sekundenzögerer von Keeper Almer im Eins-gegen-Eins-Duell zum Beinschuss. Spätestens danach war Fortuna in Halbzeit eins eine lethargische Elf ohne Leidenschaft, Laufstärke und Präzision am Ball.

Meier nahm den schwachen Ilsø raus, aus taktischen Gründen den bis dahin fehlerfreien Matuschyk ebenso. Mit Bröker und Dum kehrte zumindest eine gewisse Dynamik ins rote Treiben zurück. Dass nach einem Rösler-Freistoß dann auch der eingewechselte Bröker nach nicht einmal zwei Minuten zum Ausgleich einköpfte, nährte die Siegeshoffnungen.

Zwölfter Strafstoß

Erst recht, als es den zwölften Foulelfmeter für Fortuna in dieser Saison gab. Hinterher wurde darüber diskutiert, warum Referee Schmidt das Foul an Rösler im Strafraum just abpfiff, als Johannes van den Bergh die Kugel flach ins Braunschweiger Netz geschmettert hatte. Jens Langeneke jedenfalls, bisher mit einer 9:0-Vollstreckerbilanz, schoss seinen zehnten Versuch in den flugbereiten Davari im Eintracht-Gestänge.

Auf den zweiten Schock des Nachmittags wäre leicht ein dritter gefolgt. Bicakcic’ Pfostenkopfball fünf Minuten vor dem Ende war letzter Beweis dafür, wie dicht Glück und Pech aus Fortuna-Sicht zusammenlagen.

Übrigens: Gegen St. Pauli muss Coach Meier schon wieder umstellen. HSV-Leihgabe Maximilian Beister ist nach seiner fünften Gelben Karte in dieser Saison ausgerechnet gegen den Hamburger Rivalen gesperrt.

Fortuna vs. Braunschweig

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