Düsseldorf. .
Kaum ist Testkeeper Róbert Ambrusics weg, lief mit Markus Krauss gestern beim Training der Fortuna gleich ein neuer Torhüter beim Fußball-Zweitligisten auf. Der Vertrag des 23-Jährigen beim Drittligisten VfB Stuttgart II läuft aus und Krauss wäre somit ablösefrei zu haben. „Das erste Training war gut und machte Spaß. Ich könnte mir einen Wechsel gut vorstellen“, bekannte Krauss und ergänzte mit schwäbischem Akzent: „Natürlich wäre es toll, in der 2. Liga zu spielen, aber ich werde doch jetzt keine Ansprüche stellen.“
Vorerst bleibt der 1,95 Meter große Schlussmann bis Sonntag, aber eine Verlängerung seines Aufenthalts ist denkbar. „Ich gehe davon aus, dass er mit ins Trainingslager fährt“, bekundete Fortuna-Manager Wolf Werner.
Kraus beim VfB II nur Ersatz
Somit ist es wahrscheinlich, dass Krauss heute beim A-Kreisligisten SG Orken-Noithausen um 16.30 Uhr im Bend Sportpark mindestens eine Halbzeit im Fortuna-Tor stehen wird. Michael Melka könnte der Keeper-Rotation wie in Wesel zum Opfer fallen.
Für Krauss wäre ein Wechsel von der berühmten Talentschmiede des VfB an den Rhein sicherlich ein Karrieresprung, denn bei der Stuttgarter Zweitvertretung war der Schlussmann nur Ersatz. Für Wolf Werner ist das aber kein Grund zur Beunruhigung: „Markus hat nicht gespielt, weil bei der Reserve des VfB mit Bernd Leno ein überragendes Talent im Tor steht. Für mich ist Bernd der kommende Manuel Neuer.“
Beweisen muss sich Krauss in erster Linie bei Fortunas neuem Torwarttrainer Manfred Gloger. „Ich hatte mehrere Angebote, auch aus der ersten Bundesliga“, erklärte Gloger.
Der 48-Jährige war zuvor von 2001 bis 2011 beim Zweitliga-Konkurrenten MSV Duisburg unter Vertrag, wurde aber vergangenes Jahr im Juni von den „Zebras“ vorzeitig beurlaubt. Am Wechsel von Gloger zu den Flingernern hatte auch Fortuna-Cheftrainer Norbert Meier einen großen Anteil.
„Es wächst etwas heran“
„Ich habe mich in erster Linie auch wegen Norbert für Fortuna entschieden. Ich glaube, dass hier etwas heranwächst“, meint Gloger.
Ihn und Meier vereinte zuvor bereits ein zweijähriges Engagement beim MSV. Meier war von 2003 bis 2005 bei Duisburg unter Vertrag. „Uns verbindet, dass wir erfolgreich zusammen gearbeitet haben und Erfolge wie den Aufstieg mit Duisburg 2005 zu verzeichnen haben“, bekennt Gloger. Der Kontakt zwischen den beiden Ex-Duisburgern riss auch nach Meiers Entlassung nie ab.
Wer im Kampf um die Nummer eins zwischen den Pfosten die Nase vorne hat, vermag der Torwartlehrer indes noch nicht zu sagen. „Ich orientiere mich an Taten und nicht an Worten. Die Keeper müssen den Ball fangen und das am besten oft“, meint Gloger mit ernster Miene und fügt an: „Ich will immer das Optimum aus den Leuten rausholen.“
Zuletzt klappte das beim MSV mit Schlussmann Tom Starke. Der 30-Jährige stand damals am Scheideweg seiner Karriere, doch Gloger machte die aktuelle Nummer eins vom Erstligist TSG 1899 Hoffenheim zu einem der besten Keeper im Fußball-Oberhaus.
Gloger: „Meine Philosophie ist es, mit zeitgemäßen Elementen dem modernen Fußball gerecht zu werden. Ein Torwart hat im Spiel zehn bis zwölf Szenen, in denen er hellwach sein muss.“