Düsseldorf. .

Die Torwartdiskussionen reißen bei der Fortuna auch zur noch jungen Saisonvorbereitung nicht ab. Beim 7:1-Sieg im Freundschaftsspiel beim Landesligisten PSV Wesel-Lackhausen stand Testspieler Róbert Ambrusics noch 45 Minuten lang im Tor der Flingerner. Doch gestern entschied der Klub, sich vom Ungarn zu trennen. Weil sich der Nachwuchsspieler nicht als unmittelbare Verstärkung herausstellte.

„Gegen Kreisligisten ist es egal, ob man spielt“

Der etablierte Keeper Michael Melka fiel in Wesel noch der Torwart-Rotation zum Opfer. Um den Keeper von Leicester City aus der zweiten englischen Liga zu testen, musste der 32-Jährige zu Hause bleiben. Doch Melka schien diese Nachricht mit Fassung zu akzeptieren. „Was sollten wir in Wesel auch mit drei Torhütern?“, fragte Melka gestern nach dem Training.

Ähnlich sah das auch Fortuna-Coach Norbert Meier. „Es ist doch quatsch Melka mitzunehmen, wenn Ratajczak und Ambrusics spielen sollen“, erklärte der Trainer. Nach dem Abgang von Ambrusics dürfte zumindest ein Einsatz von Melka, der die Nummer eins auf seinem Trikot trägt, am Samstag beim Test gegen den A-Kreisligisten SG Orken-Noithausen wahrscheinlich sein. Melka selbst scheint das aber wenig zu interessieren: „Ob ich gegen einen Kreisligisten spiele, ist mir eigentlich ziemlich egal.“

Die Zukunft des 32-Jährigen ist ungewiss. „Wir werden niemanden hier vom Hof jagen. Aber Melka weiß, dass er gehen kann, wenn er einen neuen Verein findet“, so Meier.

Gleiches gilt übrigens auch für Stürmer Sandor Torghelle. Der Stürmer reiste allerdings mit zum PSV, kam aber über ein 45-minütiges Aufwärmprogramm nicht hinaus. Meier fand trotzdem lobende Worte: „Es gibt nichts negatives zu sagen. Sowohl Melka wie auch Torghelle hängen sich in das Training voll rein.“

Derweil geht das Tauziehen und die damit verbundenen Verwirrungen um den tunesischen Neuzugang Karim Aouadhi in die nächste Runde.

Politische Unruhen

Wegen politischer Unruhen in Tunesien wurde der Ligabetrieb zwischenzeitlich aufgehoben und die Saison bislang noch nicht beendet. Zusätzlich spielt Aouadhis Verein Club African Tunis noch in der afrikanischen Champions League. „Deshalb lässt der Verein ihn nicht ziehen. Aber die haben einen neuen Präsidenten, der vielleicht seine Muskeln spielen lassen will“, glaubt Werner.

Jetzt ruhen die Hoffnungen darauf, dass der 25-Jährige trotzdem vor dem offiziellen Vertragsbeginn am 1. Juli zu Fortuna stößt. Trainer Meier sieht die ganze Sache entspannt: „Das hat auch was mit der Geschichte um den frühen Saisonstart zu tun. Aber er kann nichts dafür und ich kann daran nichts ändern. Vielleicht müssten da aber auch mal die Berater ein wenig mehr klären.“

Ein weiteres Fragezeichen steht hinter Testspieler Talis Anacleto Da Silva. „Talis wurde uns empfohlen. Ich werde ihn mir bis zum Trainingslager anschauen“, bekundet Meier. Da Silva fühlt sich bei Fortuna bereits wohl: „Es war ein schönes Gefühl, im Test für Fortuna zu spielen.“