Düsseldorf. Mit einem 3:0-Vorsprung ging Düsseldorf in das Rückspiel und muss sich dennoch geschlagen geben. Was Trainer Daniel Thioune seinem Team mitgab.

Bis zu welchem Moment er an seine Mannschaft geglaubt hat? Bis wann er den Traum vom Aufstieg in die höchste Spielklasse geträumt hat? „Wahrscheinlich bis zum verschossenen Elfmeter“, sagte Daniel Thioune und die Enttäuschung schwang in seiner Stimme mit. Die Vorbereitungen für die Feierlichkeiten liefen schon, doch am Ende durften die Gegner jubeln: Die Fortuna unterlag trotz 3:0-Vorsprung aus dem Hinspiel im Rückspiel in der heimischen Merkur-Spielarena gegen den VfL Bochum, der sich erst mit einem 3:0 in die Verlängerung rettete und schließlich im Elfmeterschießen die Nerven behielt.

Bei all der Enttäuschung ordnete Thioune die Leistung seiner Mannschaft nach dem Abpfiff sachlich ein – und sparte dabei auch nicht mit Lob für den Gegner: „Ich glaube, dass wir heute definitiv die drei Tore schlechter waren als Bochum und das wir verdientermaßen das Spiel verloren haben.“ Was in seiner Mannschaft vorgehe, hätten „die Jungs nicht verdient. Es ist gerade etwas schwer.“ Die Trauer stand den Düsseldorfern ins Gesicht geschrieben, die nahezu hilflos mit ansehen mussten, wie in ihrem Heimstadion die VfL-Mannschaft gemeinsam mit den Fans den Sieg und damit auch den Klassenerhalt feierte.

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Die Enttäuschung steht ihnen ins Gesicht geschrieben: Düsseldorfs Jordy de Wijs blickt enttäuscht zu Boden.
Die Enttäuschung steht ihnen ins Gesicht geschrieben: Düsseldorfs Jordy de Wijs blickt enttäuscht zu Boden. © dpa | Marius Becker

Ruhige Ansprache: Fortuna-Trainer Daniel Thioune versucht seiner Mannschaft Mut zu machen

Bevor es in die Verlängerung ging, hatte Thioune die Mannschaft noch einmal im Kreis um sich versammelt. Und so aufgeheizt die Stimmung auf den Rängen war, so ruhig blieb der Fortuna-Coach: „Ich habe der Mannschaft gesagt, dass sie dran glauben soll. Das wir den Glauben nicht verlieren sollen. Es gab schwierige Momente im Spiel“, spielte Thioune auf den frühen 0:1-Rückstand und den Doppelpack in der zweiten Halbzeit an. „Ich habe versucht, in den Unterbrechungen, die Mannschaft wieder aufzubauen.“ Aber den Düsseldorfern war die Verunsicherung anzumerken, was auch dem Trainer nicht entging: „Sie wirkten schon ein wenig gehemmt nach den Gegentoren.“

Auch wenn die Trauer momentan noch überwiegt, so versuchte der Fortuna-Coach sich auf das Positive zu fokussieren: „Wir haben die Liga nicht verlassen. Wir werden die Niederlage akzeptieren, aber das Verarbeiten wird sicherlich einige Zeit in Anspruch nehmen. Die Fallhöhe war sehr hoch für uns, nach dem 3:0 im Hinspiel.“ Zwar seien die Gastgeber dadurch gestärkt in die Partie gegangen, aber genau das sei auch der Punkt, weshalb die Niederlage nun so schmerzhaft sei. „Ich glaube das ist sicherlich am schwersten aufzuarbeiten, dass es aus unterschiedlichen Gründen nicht gereicht hat.“