Düsseldorf.
Bayern München kommt ins Rollen und greift die Bundesliga-Spitze an. Der spielfreudige deutsche Fußball-Rekordmeister holte mit einem 4:0 (3:0) bei Fortuna Düsseldorf am Samstag den dritten Sieg im dritten Spiel unter Interimscoach Hansi Flick, der bis zur Winterpause den Platzhalter für eine „große Lösung“ geben soll - womöglich Mauricio Pochettino, der am Dienstag bei Tottenham Hotspur entlassen worden war.
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Benjamin Pavard (11.), Corentin Tolisso (27.), Serge Gnabry (34.) und Coutinho (70.) schossen bei den phasenweise überforderten Düsseldorfern im ausverkauften Stadion einen ganz lockeren Erfolg des Serienmeisters heraus. Gnabry traf zudem den Pfosten (31.). Unter Flick hatten die Bayern bereits Olympiakos Piräus (2:0) in der Champions League und Borussia Dortmund (4:0) im Bundesliga-Topspiel besiegt. Für die Fortuna wird es nur um den Klassenerhalt gehen.
FC Bayern ohne Leon Goretzka
Flick begann seine dritte Begegnung als Bayern-Trainer ohne Leon Goretzka, der für die Nationalmannschaft doppelt gegen Nordirland getroffen hatte, und den angeschlagenen Kingsley Coman. Coutinho durfte dafür in der Offensivzentrale wieder ran, auch Tolisso rückte in die Startelf.
Die Bayern dominierten das Spiel, die Fortuna verteidigte in ihren Toten-Hosen-Sondertrikots bissig und mit großem läuferischen Aufwand. Nach Balleroberung spielten die Gastgeber den Ball umgehend steil auf ihre einzige Spitze Rouwen Hennings, den Dreifach-Torschützen beim jüngsten 3:3 bei Schalke 04. Dabei wurde es aber selten so gefährlich wie in der 28. Minute.
Joshua Kimmichs Kullerschuss, wahrscheinlich als Hereingabe gedacht und von Pavard noch minimal zum 0:1 verlängert (zumindest vielleicht), brachte die Bayern in eine komfortablere Position. Robert Lewandowski hätte beinahe früh seine Sammlung komplettiert und auch gegen den 18. Bundesligisten getroffen (19.), dafür durfte Tolisso nach einem krassen Fehlpass des Fortuna-Torhüters Zack Steffen einschieben.
Fortuna Düsseldorf nach der Pause mit mehr Mumm
Die Bayern erspielten ihre Großchancen und Tore mühelos und ohne größere Gegenwehr. Allerdings kam die Fortuna weniger duckmäuserisch aus der Kabine und versuchte es auch mal vorne: Manuel Neuer hatte Probleme, Dawid Kownackis Schuss festzuhalten (47.), zwei- oder dreimal wirkte die Münchner Abwehr in der Folge unsortiert, beispielsweise beim Schuss von Oliver Fink (62.).
Allerdings hatte der Rekordmeister da längst entspannt zwei Gänge zurückgeschaltet, Flick nahm Gnabry zur Schonung runter - es warten noch größere Aufgaben. Lewandowski bemühte sich weiterhin um sein Tor (65.), dafür traf Coutinho.
Freiburg bleibt oben dran - für Leverkusen trifft der starke Debütant Diaby
Derweil hat sich der SC Freiburg in der Spitzengruppe der Fußball-Bundesliga erst einmal festgesetzt. Auch ohne Stammtorhüter Alexander Schwolow, Nationalspieler Luca Waldschmidt und Spielgestalter Vincenzo Grifo kamen die Freiburger zu einem allerdings glücklichen 1:1 (1:1) bei Bayer Leverkusen. Mit weiter nur zwei Saison-Niederlagen liegen die Freiburger nur drei Punkte hinter Tabellenführer Borussia Mönchengladbach.
Die ohne Nationalspieler Kai Havertz angetretenen Leverkusener haben zwar nur drei Punkte weniger auf dem Konto, sind aber vor allem wegen ihrer Heimschwäche nur Neunter. Seit vier Spielen hat Bayer daheim in der Liga nicht gewonnen. Nach dem Rückstand durch Lucas Höler (5.) glich der überragende Startelf-Debütant Moussa Diaby (36.) für Leverkusen aus, zu mehr reichte es trotz drückender Überlegenheit nicht. Am Dienstag kämpft Leverkusen im Champions-League-Spiel bei Lokomotive Moskau um das Überwintern in der Europa League.
Wolfsburg baut Erfolgsserie in Frankfurt aus
Der VfL Wolfsburg hat seine Auswärtsserie bei Lieblingsgegner Eintracht Frankfurt mit einem 2:0 (1:0) ausgebaut. Im vierten Bundesligaspiel in Serie am Main gingen die Niedersachsensomit am Samstag als Sieger vom Platz. Für den Führungstreffer sorgte vor 50 700 Zuschauer der Niederländer Wout Weghorst (19. Minute). Dem zweiten Treffer für die Gäste durch Joao Victor (65.) ging ein grober Fehler von Eintracht-Torwart Felix Wiedwald voraus.
Während die Wolfsburger nach vier verlorenen Pflichtspielen wieder in die Erfolgsspur zurückkehrten, mussten die schwachen Frankfurter, die am Donnerstag in der Europa League beim FC Arsenal in London antreten müssen, die erste Heimniederlage in dieser Saison hinnehmen. (sid/dpa)