Düsseldorf. Fortuna-Spielmacher Kerem Demirbay fällt am Samstag aus. Neben dem gesperrten Pohjanpalo müssen auch Schauerte, Sararer und Strohdiek passen.

Zum Feiern ist bei der Fortuna in diesen Zeiten nun wahrlich (fast) niemandem zumute. Nach der jüngsten 0:1-Niederlage gegen den Karlsruher SC stürzten die Düsseldorfer in der 2. Fußball-Bundesliga auf den Abstiegsrelegationsplatz ab. Während der Englischen Woche wurden neun Punkte Vorsprung auf derweil dreimal bissige Münchener Löwen verspielt. Spätestens jetzt ist Schluss mit lustig. Das bekommen nun auch die Spieler zu spüren. Allen voran Joel Pohjanpalo, der sich für seinen Disco-Ausflug nach der KSC-Nullnummer eine einwöchige Freistellung nebst Geldstrafe einfing und folglich für das so wichtige Keller-Duell am Samstag (13 Uhr, live in unserem Ticker) beim SV Sandhausen nicht zur Verfügung steht.

Djurdjic wieder im Fortuna-Training

Während die Verantwortlichen mit dem Ausfall ihres finnischen Partygängers, der es in dieser Saison in 1193 Einsatzminuten gerade einmal auf einen Treffer (1:0-Siegtor am 7. Dezember gegen Eintracht Braunschweig) brachte, sicherlich leben können, zumal Stürmerkollege Nikola Djurdjic gestern wieder beschwerdefrei trainieren konnte, wiegen die weiteren Ausfälle schon weitaus schwerer. Mit Spielmacher Kerem Demirbay, Flügelspieler Sercan Sararer (beide muskuläre Probleme) und Innenverteidiger Christian Strohdiek (Bänderriss) fallen drei weitere Spieler aus. Weil zudem Julian Schauerte im Gastspiel bei seinem Ex-Klub eine Gelbsperre absitzt, muss Fortuna-Cheftrainer Marco Kurz in Sandhausen gleich eine Handvoll Spieler ersetzen.

Interessant dürfte es dabei zu beobachten sein, wie der 46-Jährige den Ausfall von Demirbay kompensieren will. Ob der Motor in Fortunas Offensivspiel eins zu eins, oder aber durch eine Systemumstellung ersetzt werden soll, diese Entscheidung will sich Kurz „noch offen lassen“.

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Dabei ist es noch gar nicht so lange her, dass die Flingerner auf ihren Denker und Lenker im offensiven Mittelfeld verzichten mussten, als dieser mit Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus aneinandergerasselt war. Während Demirbays verordneter Zwangspause vor der Winterpause durch das DFB-Sportgericht wurde der 22-Jährige durch Oliver Fink vertreten. Fortunas Routinier kam in den sechs Partien unter dem neuen Trainer bislang allerdings erst einmal in der Startelf zum Zug, als er im West-Derby gegen den VfL Bochum (1:3) von Beginn an ran durfte.

„Die Ausfälle, speziell der von Kerem, fallen natürlich ins Gewicht. Wir müssen das als Kollektiv auffangen und die Ausfälle kompensieren“, fordert Kurz, der seine Mannschaft auch mit Blick auf den Abstiegskampf nachdringlich auffordert, enger zusammenzurücken. „Es ist nun wichtig, dass wir uns dieser Situation stellen. Wir wollen dieser Aufgabe gerecht werden, indem wir Ergebnisse liefern“, betont der 46-Jährige. Mitentscheidend dürfte dabei sein, wie seine Mannschaft mit dem steigenden Druck umgeht. „Wir müssen die Stärke haben, diese Situation meistern zu wollen“, sagt Kurz, „wenn die Angst überwiegt, hat man keine Chance!“ Wie groß die Angst vor einem möglichen Absturz in die Drittklassigkeit derzeit bei der Fortuna ist, lässt sich auch daran ablesen, dass die Teilnahme der Spieler am Sonntag beim nachgeholten Rosenmontagszug – unabhängig vom Ausgang der Partie in Sandhausen – gestrichen wurde. Feierstimmung sieht anders aus.