Düsseldorf. . Die Fortuna aus Düsseldorf hat gegen Heidenheim verloren und damit die gute Ausgangslage nicht genutzt. Die Ernüchterung im Verein ist groß.

Beim entspannten Sonntags-Brunch im Stockumer Arena-Hotel ließ Fortunas neuer Cheftrainer Marco Kurz gestern Mittag seinen Blick etwas nachdenklich ins Stadion schweifen. Tags zuvor hatte der 46-jährige Schwabe am Rasengrün nach 860-tägiger Schaffenspause seine Rückkehr auf die Fußball-Bühne gefeiert. Es war ein Comeback, das dem Trainer auch mit dem Abstand von 24 Stunden sicherlich nicht geschmeckt haben dürfte. Mit 0:1 (0:0) gegen abwehrstarke und letztendlich kaltschnäuzige Heidenheimer leisteten sich Kurz und die Fortuna einen völlig überflüssigen Fehlstart in die Rest-Rückrunde der 2. Fußball-Bundesliga.

Paderborner Vorlage nicht genutzt

Die kriselnden Düsseldorfer, die sich defensiv zwar stabil, in der offensiven Spielanlage dafür umso hilfloser präsentierten, konnten von der Paderborner Vorlage (0:1 in Sandhausen) nicht profitieren und verpassten es, ihr alles andere als beruhigendes Drei-Punkte-Polster auf den Abstiegsrelegationsplatz auszubauen.

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Entsprechend groß fiel die Ernüchterung aus, allen voran bei Julian Koch. Auch, wenn dies auf den ersten Blick vielleicht nicht immer offensichtlich war. Als Fortunas Vizekapitän mit seinen Teamkollegen nach dem Schlusspfiff in die Kabine trottete, soll der Blondschopf dabei beobachtet worden sein, wie er im Arm von Kollege Christian Strohdiek lauthals lachend und scherzend seines Weges ging.

Ein Bild, das Fragen aufwarf, zumal der 25-Jährige gerade einmal drei Minuten nach seiner Einwechslung für den Bock des Tages gesorgt hatte, als er einen langen Pass von Robert Strauß falsch einschätze, was zum Siegtreffer (69.) durch Joker Robert Leipertz führte.

„Julian hat sich vor der Mannschaft für seinen Fehler entschuldigt“, verteidigte Kurz seinen Schützling und wollte jene Szene in den Katakomben nicht überbewerten: „Ich glaube, es ist so, als ob man mich in einem Restaurant mit einer Flasche Wein sieht und dann sagt: ,Der trinkt sich tot’.“

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Kurz, der Spielmacher Kerem Demirbay auf die Doppel-Sechs an die Seite von Rückkehrer Christopher Avevor zurückgezogen hatte, musste schon bald erkennen, dass die Abweichung von seinem eigentlich bevorzugten 4-2-3-1-System mit der Doppelspitze Joel Pohjanpalo und Winterneuzugang Nikola Djurdjic nicht aufging. Während sich die Leihgabe von Erstligist Augsburg noch um Anschluss bemühte, stand Pohjanpalo auf verlorenem Posten. Mit Ausnahme eines Kopfballs, bei dem der Finne allerdings in unglückliche Rücklage geriet, hatte die Fortuna offensiv rein gar nichts zu bestellen. Somit war es bezeichnend, dass beide Torhüter in der ersten Halbzeit nicht einen (!) Torschuss parieren mussten.

Ein Bild, an dem sich auch nach dem Seitenwechsel nichts ändern sollte. Die Fortuna blieb gegen stark im Dreieck gegen den ballführenden Düsseldorfer pressende Heidenheimer die Antwort auf die Frage schuldig, was in der sechswöchigen Winterpause am Offensivspiel verbessert wurde. Mit Ausnahme von langen Diagonalbällen auf Flügelspieler Ihlas Bebou agierten die Düsseldorfer im Spiel nach vorne derart ideenlos, dass einem das Lachen eigentlich vergehen müsste.