Düsseldorf. Trainer Marco Kurz, Charalampos Mavrias und Stürmer Nikola Djurdjic sollen bei der Fortuna für die Wende sorgen. Erstes Heimspiel gegen Heidenheim.

Hoffnung ist oft ein trügerisches Gefühl, welches nicht selten in schlechten Zeiten über den Ist-Zustand hinwegtrösten soll. In der jüngeren Vergangenheit hat man sich bei der Fortuna oft dieser Realitätsflucht bedient – was blieb auch anderes übrig, als dem meist trostlosen Gekicke der Düsseldorfer Zweitliga-Fußballer mit dem Ausmalen auf bessere Zeiten zu begegnen.

Die personifizierten Hoffnungsträger gaben sich zuletzt im zuverlässig getakteten Halbjahresrhythmus die Klinke in die Hand. Ob Mike Büskens oder Lorenz-Günther Köstner, Oliver Reck oder zuletzt bis Ende November Frank Kramer. Es war ein Kommen und Gehen der Cheftrainer. Zurück blieb immer nur die Hoffnung.

Fortuna startet mit drei Punkten Vorsprung

Marco Kurz ist bei der Fortuna, der launischen Fußball-Diva vom Rhein, bereits der achte Trainer in den zurückliegenden zweieinhalb Jahren, der sich anschickt, die Wende zum Besseren zu meistern. Für den 46-jährigen Stuttgarter, der zu seiner aktiven Zeit in anderthalb Jahrzehnten 300 Bundesligaspiele bestritt, wird es ab heute ernst.

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Nach rund sechswöchiger Winterpause und pünktlich zur fünften, närrischen Jahreszeit startet der Schwabe mit seiner neuen Mannschaft gegen den 1. FC Heidenheim (13 Uhr, Arena) die Mission Klassenerhalt. In den verbleibenden 15 Saisonspielen gilt es, den Drei-Punkte-Vorsprung auf den Abstiegs-Relegationsplatz zu verteidigen, besser noch: auszubauen.

Vorletztes Training im Stadion

„Wir sind alle sehr froh, dass wir endlich starten können“, betont Kurz. Er habe in den zurückliegenden Tagen den vielversprechenden Eindruck gewonnen, dass seine Spieler ihrer Aufgabe mit einer positiven Anspannung begegnen. Angst habe er bei seinen Kickern nicht ausgemacht, dafür aber eine „Jetzt-geht-es-endlich-los-Stimmung“. So auch beim vorletzten Training, das zur Hälfte in der Arena ausgetragen wurde. „Es ist schon etwas anderes, wenn du das Innere des Stadions und die Tribünen siehst.“

Nicht nur für seine Spieler, auch für Kurz selbst wird es heute ein ganz besonderer Moment. 860 Tage nach seinem letzten Einsatz als Cheftrainer, bei dem er mit dem FC Ingolstadt eine 1:2-Heimniederlage gegen den FC St. Pauli kassierte, kehrt der Schwabe auf die große Fußball-Bühne zurück.

Zwei Offensivkräfte sollen Fortuna beflügeln

Die Hoffnungen in Düsseldorf ruhen dabei nicht nur auf Kurz. Auch die in der Winterpause zunächst auf Leihbasis verpflichteten Neuzugänge, Flügelspieler Charalampos Mavrias (FC Sunderland) und Stürmer Nikola Djurdjic (FC Augsburg), sollen ihren Teil zum Klassenerhalt und dem lahmenden Offensivspiel beitragen. „Sie werden auf jeden Fall im Kader stehen“, verriet Kurz, der sich bei seiner Aufstellung vorab natürlich nicht in die Karten schauen lassen will. Nur soviel: „Es wird einige Härtefälle geben!“

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Da mit der Bestellung von Noch-Dresdner Robert Schäfer zum künftigen Vorstandsvorsitzenden auch die letzten Personalfragen außerhalb des Rasens geklärt sind, darf man optimistisch gestimmt sein, dass der Fußball durch äußere Unruhefaktoren nicht mehr länger beeinträchtigt wird. Es liegt nun an Marco Kurz und seinem Team, den Hoffnungen vieler Fans mit Taten zu begegnen.