Düsseldorf. Fußball-Zweitligist Fortuna Düsseldorf ist auf der Suche nach einem neuen Cheftrainer fündig geworden: Marco Kurz unterschrieb einen Vertrag bis 2017.

Die Verpflichtung von Marco Kurz als neuer Cheftrainer beim abstiegsbedrohten Fußball-Zweitligisten Fortuna Düsseldorf darf sich Sportdirektor Rachid Azzouzi durchaus als Weihnachtsüberraschung anrechnen lassen. Den ehemaligen Bundesliga-Fußballer von Borussia Dortmund und Schalke 04 hatte am Rhein schließlich bislang niemand auf der Rechnung. Der 46-jährige Fußball-Lehrer Kurz jedenfalls hat wenige Stunden vor dem Heiligen Abend am Rhein einen neuen Trainer-Job gefunden. Und folgt somit auf Interimscoach Peter Hermann, der seit dem 23. November die Fortuna für den beurlaubten Frank Kramer für vier Pflichtspiele gecoacht hatte. Der einstige Stamm-Leverkusener wird nach immerhin sieben geholten Pluspunkten in seine Funktion als Co-Trainer zurückkehren.

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Marco Kurz war zuletzt vor mehr als 27 Monaten im deutschen Profifußball aktiv. 2013 entpuppte sich für den gebürtigen Stuttgarter allerdings als ungutes Jahr, das eine Auszeit nach sich zog. Bundesligist TSG Hoffenheim trennte sich ebenso nach nur drei Monaten von Kurz wie später Zweitliga-Schlusslicht FC Ingolstadt. Sein Nachfolger Ralph Hasenhüttl setzte an der Donau dann zum bis heute anhaltenden Höheflug an. Die Schanzer sind bekanntlich mittlerweile Bundesligist.

Kurz wohl nicht erste Wahl

Ins Oberhaus hatte Kurz 2010 den 1. FC Kaiserslautern bereits geführt und in der ersten Saison gleich Platz sieben erreicht. Nach einer Niederlagenserie trennten sich allerdings in der Saison 2011/12 ebenso die Wege, wie zuvor nach zwei Saisons 2009 beim TSV 1860 München.

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Erste Wahl war Kurz bei den Fortunen sicher nicht. Lange galt der Niederländer Jos Luhukay als Favorit. Offenbar ließ sich der dreimalige Bundesliga-Aufstiegstrainer aber zu lange ein Hintertürchen offen, spekulierte lieber mit einem erneuten Engagement im Oberhaus als beim Tabellenviertletzten der zweiten Liga, der trotz auf dem Papier namhafter Mannschaft im neuen Jahr erst einmal gegen den Abstieg kämpfen wird.

Azzouni über Kurz: „absoluter Fachmann“

Marco Kurz sieht den Stand der Fortuna-Dinge nach seiner ausgedehnten Fußballpause natürlich als Herausforderung an. „Ich habe nach den Gesprächen mit Fortuna keine Sekunde gezögert“, hebt der Trainer hervor, nachdem er einen Kontrakt bis 30. Juni 2017 unterschrieben hatte. Sportdirektor Rachid Azzouzi und Vorstandschef Paul Jäger, für den im übrigen immer noch ein Nachfolger gesucht wird, hoben hervor, mit Marco Kurz einen „absoluten Fachmann mit einem sehr großen Erfahrungsschatz“ für die Mission Klassenerhalt verpflichtet zu haben.

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Nicht von ungefähr spricht Sportdirektor Azzouzi von einer „extrem wichtigen, aber auch wegweisenden Entscheidung“. Natürlich steht auch der ehemalige MSV-Profifußballer und Nationalspieler Marokkos in der Verantwortung, wenn es um Erfolg und Misserfolg geht. Azzouzis Legitimation hängt nun am Wirken der Mannschaft unter dem neuen Trainer. Nach dem Tausch von Helmut Schulte zum Ex-Duisburger Azzouzi, der in Fürth und bei St. Pauli sein Können ja schon unter Beweis gestellt hat, hat sich Fortuna in der Tabelle zumindest mal nicht nach vorn entwickelt.

Übrigens: Mit Marco Kurz hat die Fortuna seit der Trennung von Norbert Meier am 27. Mai 2013 bereits den achten Trainerwechsel hingelegt. Nach dem Bundesliga-Abstieg mit Meier (jetzt Arminia Bielefeld) folgten Mike Büskens, Oliver Reck, Lorenz-Günther Köstner, noch einmal Reck, Taskin Aksoy, Frank Kramer und Peter Hermann in gut zweieinhalb Jahren. Zum Vergleich: Nobert Meier hatte bei Fortuna seit dem 1. Januar 2008 überaus erfolgreich gearbeitet, also allein fünfeinhalb Jahre lang.