Düsseldorf. Warum der entlassene Trainer Frank Kramer nicht die alleinige Schuld an der sportlichen Misere beim Fußball-Zweitligisten Fortuna Düsseldorf trägt.

Düsseldorf ist ein schweres Pflaster. Deshalb liegt die Alleinschuld an der sportlichen Misere auch nicht beim beurlaubten Cheftrainer Frank Kramer. Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass auch das von Profilneurotikern durchsetzte Umfeld einen Einfluss auf die Leistungsbereitschaft der Mannschaft genommen hat. Das macht die Situation beim Zweitliga-Vorletzten in der Tat brisant.

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Der neunköpfige Fortuna-Aufsichtsrat hat binnen sieben Monaten erst den Sportvorstand (Helmut Schulte), dann den Vorstandsvorsitzenden (Dirk Kall), nun wohl auch, in Absprache mit dem minimalen Restvorstand, den Cheftrainer aus dem Amt gedrängt. Obwohl das Gremium, von Fans (!) durchsetzt, sich aus dem täglichen Geschäft ja eigentlich raushalten sollte.

Der Abstieg in die Bedeutungslosigkeit droht

Die Bilanz von nur drei Siegen in 17 Spielen spricht klar gegen Kramer. Es ist der schwächste Punkteschnitt bei Fortuna seit 14 Jahren. Doch ein Nachfolger wird es schwer haben, die Ansammlung auf dem Papier guter Kicker in die Rettungszone zu beamen - unter den Arbeitsbedingungen einer schlecht aufgestellten Chefetage.

Vor drei Jahren noch Bundesligist mit 50 Millionen Euro Umsatz und 46 000 Fans im Schnitt, droht jetzt der Abstieg in die Drittliga-Provinz. Und der Verlust von mindestens zehn Millionen Euro an TV- und Sponsorengeldern.