Düsseldorf. Die Düsseldorfer kassieren mit 0:3 in Kaiserslautern ihre höchste Saisonniederlage. Dem teils überharten FCK hatten die Gäste nichts entgegenzusetzen.

Viereinhalb Monate lang musste Oliver Fink auf diesen Augenblick warten: Als Fortunas lange Zeit verletzter Routinier am Freitagabend beim Anpfiff auf dem Lauterer Betzenberg in die Startelf der Düsseldorfer zurückkehrte, nahm für den 33-Jährigen eine lange Leidenszeit ein Ende. Die des Fußball-Zweitligisten ist indes um ein weiteres Kapitel reicher. Mit 0:3 (0:1) kassierte die Mannschaft von Fortuna-Cheftrainer Frank Kramer ihre bislang höchste Saisonniederlage. Während die stolze Serie von 20 Jahren, in denen man nicht mehr gegen die „Roten Teufel“ des 1. FC Kaiserslautern verloren hatte, ein Ende nahm, setzte sich die Talfahrt der Fortuna auch am 10. Spieltag fort.

Alle Stürmer in der Startelf

Neben Rückkehrer Fink fanden sich auch die Stürmer Joel Pohjanpalo und Didier Ya Konan in der Startelf wieder. Sie ersetzen die verletzte Flügelachse um Mathis Bolly und Sercan Sararer, der nach dem Anschwitzen am Vormittag seinen Adduktorenproblemen (weiterhin) Tribut zollen musste. Mit Mike van Duinen als Spitze im 4-2-3-1-System hatte Coach Kramer seine gesamte Offensivabteilung auf dem Rasen versammelt. Und beraubte sich somit der Möglichkeit, im weiteren Spielverlauf offensiv noch einmal nachlegen zu können. Dass dies zwingend nötig gewesen wäre, wurde schnell deutlich.

Zwar hatten die Gäste in den Anfangsminuten mehr vom Spiel, doch es zeichnete sich früh ab, dass die Angreifer als Aushilfs-Außen heillos überfordert waren. Allen voran Didier Ya Konan musste sich angesichts zahlreicher Ballverluste auf dem rechten Flügel den Stempel „Totalausfall“ aufs Arbeitspapier drucken lassen. Joel Pohjanpalo erging es auf der linken Seite unwesentlich besser. Weil die Fortuna auf den Flügeln schlichtweg nicht stattfand, war es wenig verwunderlich, dass sie kein Mittel gegen die zwei Lauterer Viererketten fand und sich in der Spieleröffnung und im Umschaltspiel erschreckend ideenlos präsentierte.

FCK konterte lehrbuchmäßig

Wie schnell man das Spielfeld überbrücken kann, zeigte indes der FCK. Ausgerechnet nach einem Eckball der Fortuna konterten die Lauterer Außenverteidiger Jean Zimmer und Chris Löwe, ehe Marcus Piossek über links nur noch zum 1:0 (11.) einschieben musste. Unbedrängt wohlgemerkt, da Fortunas Außenverteidiger Julian Schauerte bei Demirbays Eckball mit an der Fahne stand und somit hinten fehlte. Zwischen dem Eckball und dem Führungstor der Gastgeber lagen gerade einmal 17 Sekunden.

Mit Ausnahme der Abschlüsse von van Duinen (22.) und Haggui (46.) hatte die Fortuna trotz ihrer drei Stürmer offensiv nichts zu bestellen. Die in ihren Zweikämpfen teils grenzwertig zur Sache gehenden Lauterer dagegen kauften den Düsseldorfern so den Schneid ab. Was auch Julian Schauerte erfahren musste, der von Ex-Düsseldorfer Marcel Gaus mit den Stollen im Gesicht getroffen wurde (23.), nach verarzteter Platzwunde an der rechten Wange aber weiterspielen konnte. Das 0:2 (54.) durch Vucurs Kopfball nach einer Freistoßflanke musste sich Christian Strohdiek ankreiden lassen, der nicht nah genug beim Mann stand. Colaks Treffer zum Endstand nach 74 Sekunden Nachspielzeit besiegelte Fortunas sechste Saisonniederlage und ein Comeback von Oliver Fink, welches sich wohl nicht nur der Mittelfeldspieler anders vorgestellt hatte.