Düsseldorf. . Neuzugang Fabian Holthaus von Fortuna Düsseldorf konnte aufgrund eines Muskelfaserrisses bislang noch nicht mit den Teamkollegen trainieren.

Wenn im beschaulichen Maria Alm laute Juchzer durch den Ort hallen, dann ist Fabian Holthaus meist nicht weit. Zwar gehört die mit Abstand außergewöhnlichste Lache im Team von Fortuna Düsseldorf Sercan Sararer, den man wahrscheinlich auch noch im Nachbarort hören würde. Auslöser der Heiterkeit ist jedoch in den meisten Fällen Fabian Holthaus, der sich mit dem Ex-Stuttgarter auf Anhieb blind versteht. „Sercan hat in der Tat eine sehr angenehme Lache“, grinst Holthaus, „wir haben den selben Humor, der für Außenstehende sicherlich nicht nachvollziehbar wäre.“

Dabei hatte Holthaus seit seinem Wechsel vom VfL Bochum zur Fortuna nicht viel zu lachen. Bereits bei der ersten Sprint- und Sprungkrafteinheit zog er sich einen Muskelfaserriss im Oberschenkel zu. „Die Sache hat sich leider etwas hingezogen“, sagt der 20-Jährige, „wir wollen aber auf Nummer sicher gehen, da ich in den vergangenen Monaten bereits einige Rückschläge erlitten habe.“

Bochumer Trainingslager stand unter keinem guten Stern

Schon das Bochumer Wintertrainingslager in San Pedro del Pinatar stand für den Linksverteidiger unter keinem guten Stern. Holthaus zog sich einen Innenbandriss im rechten Knie zu und musste vorzeitig aus Spanien abreisen. Ende März erlitt er erneut einen Muskelfaserriss. Bei der Fortuna konnte er noch kein einziges Mal mit den neuen Teamkollegen trainieren. „Ich warte darauf, dass es für mich endlich losgeht!“

Gartner hofft auf Einsatz gegen Feyenoord

Christian Gartner will heute, spätestens jedoch am Sonntag ins Mannschaftstraining der Fortuna zurückkehren. Der Sechser hatte sich beim ersten Testspiel im Rahmen des Österreich-Trainingslagers am Mittwoch gegen den tschechischen Erstligisten 1. FK Pribram (0:3) am rechten Knie verletzt.

„Der Muskel ist etwas gequetscht und der Oberschenkel noch etwas geschwollen“, so Gartner „ich bin allerdings froh, dass es keine schlimmere Verletzung ist, es hatte sich zunächst weitaus schlimmer angefühlt.“ Gartner, der am Donnerstag vorsichtshalber auf den Rafting-Ausflug mit den Teamkollegen verzichtet hatte, macht sich noch Hoffnungen, im dritten und letzten Testspiel in seinem Heimatland am Sonntag gegen Feyenoord Rotterdam zum Einsatz zu kommen.

Natürlich ist die Situation für ihn unbefriedigend. „Gerade wenn man zu einem neuen Verein kommt und die Karten neu gemischt werden, dann will man sich zeigen und um seinen Platz kämpfen.“ Holthaus wird sich noch ein paar Tage gedulden müssen. Spätestens bis zum ersten Training nach der Rückkehr aus Österreich will er wieder fit sein. Die Nachwirkungen seiner Verletzungen werden ihn jedoch noch eine Zeit lang begleiten. „Mir fehlt definitiv ein halbes Jahr, da braucht man nicht drumherum reden. Was meine Fitness betrifft, muss ich noch einiges zulegen. Sobald ich im Mannschaftstraining bin, werde ich Extraschichten einlegen müssen, das ist ganz klar.“

Derzeit reicht es nur für Reha-Training mit Fitnesstrainer Florian Klausner. Während die Teamkollegen auf dem Trainingsplatz in Maria Alm schwitzen, dreht Holthaus wie auch gestern noch Runde um Runde um den Platz oder auf dem Mountainbike. Bis er wieder gegen den Ball treten kann, tröstet er sich mit seinem bislang größten sportlichen Erfolg über die harte Zeit hinweg. Mit der deutschen U-19-Nationalmannschaft feierte er im vergangenen Jahr den Europameistertitel in Budapest. „Ich denke fast jeden Tag an diese Zeit zurück. Diesen Weg, den wir zusammen als Mannschaft gegangen sind, darf und werde ich in meinem Leben nicht mehr vergessen!“

Holthaus-Wechsel zu Union Berlin scheiterte am Bochumer Veto

Impressionen für die Ewigkeit hat sich der Linksfuß auf seinem Körper verewigt, der mit zahlreichen kreativen wie tiefgründigen Tattoos verziert ist. Ob ein gehörnter Steinbock-Krieger auf dem linken Oberarm in Anlehnung an sein Sternzeichen, oder das Konterfei der Jungfrau Maria auf dem rechten Unterarm als Ausdruck seines Glaubens. Eine Uhr, die seine Geburtszeit von 16.16 Uhr anzeigt, ist neben einem Kompass platziert, der ihn stets daran erinnern soll, nie die Richtung zu verlieren und stets nach vorne zu blicken.

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„Believe in yourself“, glaube an dich, ist auf einem anderen Tattoo zu lesen. „Diesen Spruch haben wir meine Eltern schon als kleiner Junge immer gesagt. Der Satz ist mir sehr wichtig“, so Holthaus. Das vielleicht kreativste Hautbild hat er seiner Familie gewidmet. Aus dem Geburtstag seines Vaters, dem Geburtsmonat seiner Mutter und dem Geburtsjahr seines Bruders hat er sich das Datum 7. August 1990 unter die Haut stechen lassen. Darunter steht in Englisch: Meine Familie, mein Leben.

„Meine Familie und mein Glaube an Gott spielen in meinem Leben eine große Rolle“, sagt Holthaus, der erst auf dem zweiten Schritt in Düsseldorf gelandet ist. Ende Januar schien er sich mit Fortunas Auftaktgegner Union Berlin bereits über einen Wechsel einig, der im letzten Moment aber noch am Bochumer Veto scheiterte. Der VfL verwies damals auf seine Vielzahl an verletzten Spielern. „Ich muss ehrlicher Weise gestehen, dass ich die Argumentation bis heute nicht verstanden habe“, so Holthaus, „ich bin allerdings sehr froh, dass es so gekommen ist!“